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Yunnan, China

Lijiang & Tiger Leaping Gorge in Yunnan, ChinaTeil 4

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Lijiang, die ehemalige Hochburg des Naxikönigreichs im Norden fasziniert durch seine Altstadt mit seinen verwirrenden, engen Gassen und Kanälen, wo man sich wie in Venedig herrlich verlaufen kann.

IMG_0294Kublai Khan brachte die Musik der Taoistischen Dong Jin Schriften nach Lijiang und spendete sein halbes Orchester den Naxis, nachdem diese seiner Armee über den Yangtze geholfen hatten. Lange Zeit verbannt, durfte nach der Kulturrevolution wieder die antike Musik gespielt werden.

IMG_0290Jetzt kann man ihr in Lijiang lauschen. Aber auch hier gibt es kein Entkommen vor der unvermeidlichen chinesischen Touristenschwemme, Souvenirläden inklusive.

IMG_0306Zufällig lief mir Ester Fu, eine Finanzexpertin aus Beijing, die ich in Dali getroffen hatte, über den Weg, so konnten wir gemeinsam die dreitägige Wanderung in die Tigerssprung-Schlucht, die Tiger Leaping Gorge, am Yangtze-Fluss planen. Sie soll die Tiefste der Welt sein und so schmal werden, das der Legende nach ein Tiger auf der Flucht sich nur mit einem Riesensprung duch die Enge retten konnte.

Anfangs noch harmlos dahinfließend, wird der Yangtze, zunehmend reißender, rechts und links türmen sich Felswände während der noch blaue Yangtze sich seinen Weg bahnt und die tiefste Schlucht der Welt uns in ihren Bann zieht. Die Ruhe wird nur selten von wenigen Einheimischen unterbrochen, herrlich!

IMG_0325Das ändert sich im Guesthaus, das wir abends zwecks Übernachtung ansteuern. Das Restaurant befindet sich neben unserem Zimmer, dessen Tür regelmäßig vom heulenden Wind aufgerissen wird, daher dürfen wir die halbe Nacht dem Geschrei der anderen Gäste lauschen, der Rest der Nacht wird kräftig geschnarcht und gebellt, um uns den Schlaf zu rauben. Die sanitären Anlagen sind so eklig, daß ich auf´s Fotografieren verzichte, um Magenverstimmungen bei etwaigen Betrachtern zu vermeiden.

IMG_0314Einen Teil des Wanderweges legt Esther auf einem Esel zurück, den man hier mieten kann. Die Schlucht wird so schmal, daß wir nur über eine megasteile Treppe nach oben gelangen.

IMG_0350Die Sicht auf die umliegende Bergwelt ist atemberaubend!

die Tiger Leaping Gorge
die Tiger Leaping Gorge

 

IMG_0359am Ende des Treks angelangt, lassen wir es uns erstmal in einem richtigen Bett und Restaurant gutgehen.

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wunderschönes Dali, Yunnan SW ChinaTeil 3

Dali, nördlich von Kunming dessen uralte Mingmauern verdächtig gut erhalten aussehen, läd  inmitten eines Bergpanoramas zum Relaxen ein.IMG_0282Die unvermeidlichen Souvenirshops und Chinesische Touristengruppen gibt es zwar auch, aber die reichverzierten Häuserfassaden, das klare sonnige Wetter samt Berg- und Seeblick entschädigen für alles.

IMG_0272Um auf den nahen Berg zu gelangen, musste ich erstmal Kutschen- und Taxifahrern, sowie den Schleppern vom Cablecar ausweichen und den Weg hinauf finden, dann treffe ich sogar ein Chinesisches Pärchen, das freiwillig wandert! Normalerweise nimmt der Chinese den Schlepplift. Oben, eine zugelaufene Katze auf dem Schoß, können wir das herrliche Panorama genießen.

IMG_0276Zur Entspannung gönne ich mir später eine Chinesische Massage. Eine ziemlich harte Angelegenheit, eher eine Akupressur, die genau an meinen wunden Punkten anlegt . Als Krönung werde ich von der taubstummen Masseurin mit Pfefferminzcreme am Hals eingesalbt, ideal gegen Erkältung, alle Verspannungen sind wir weggeblasen!

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Kunming am Steinwald, Yunnan, SW ChinaTeil 2

Auch in der Millionenstadt Kunming samt Universität spricht kaum jemand Englisch, aber der nahegelegene, riesige Steinwald ist jede Strapaze wert.

IMG_0245Wer in die entgegengesetzte Richtung der Chinesichen Reisegruppen geht, kann sich in aller Ruhe durch den Wald klettern.

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Die lärmenden Touristen haben jeweils verschiedene Hutfarben, damit der Führer sie wieder einfangen kann. Manche lassen sich herumfahren und in lächerlicher Kletterpose fotografieren, ohne einen Schritt gegangen zu sein.

IMG_0242Das Thema Toiletten darf natürlich nicht unterschlagen werden. Die öffentlichen und in Schulen bestehen aus rechteckigen Löchern mit halbhohen oder keinen Wänden, auf Türen und spülen wird meistens verzichtet. Jeder kann sich ausmalen, daß sie an Ekelhaftigkeit schwer zu übertreffen sind.

IMG_0257Das ist natürlich nicht wahr, denn hier wird noch regelmäßig gespuckt, im Restaurant, Bus, Flieger, überall. Ein Geräusch, als wenn der Chinese sämtlichen Müll und Umweltschmutz Chinas aus dem Körper saugt, röchelt, als wenn er sich übergeben muß und dann alles ausspuckt, lecker!

les salles de bains de luxe beim Eingang desSteinwalds
Die Ausnahme: les salles de bains de luxe beim Eingang des Steinwalds

Reise von Nord-Laos in die Chinesiche Provinz Yunnan, Teil 1

Alle reden von China wegen seiner explosionsartig wachsenden Wirschaft, das war vor einigen Jahren noch nicht so. Travaller erzählten von der Unmöglichkeit, sich zu verständigen und daß sie es dort wegen des ekelerregenden Spuckens und der dazugehörigen Geräusche nicht länger als 6 Wochen aushielten.

IMG_0189Nun, das wollte ich selber herausfinden, floh vor dem Verkehr und Lärm in Bangkok nach Nordlaos. Muong Noi, ein malerisches Dorf, konnte man nur mit dem Boot erreichen. Hier gab es statt Autos Radler, freilaufende glückliche Hühner, die noch nie von der Vogelgrippe gehört hatten, Enten, Kühe und Boote.

Laotische Kinder
Laotische Kinder

Es läßt sich wunderbar das gemächliche Dorfleben beobachten.Das Fernsehen hat auch hier in den Bambushütten Einzug gefunden, daher fanden die Kanadierin Julie und ich es besonders dekadent, hier die Oskarverleihung anzuschauen. Fehlanzeige, die Kompressoren wurden erst abends angeworfen, mit der Zeitumstellung wär die Übertrageung gegen Mittag gewesen.

IMG_0205Beim Kanufahren wurden wir prompt von Laoten zum frisch gefangenen und am offenen Feuer gegrillten Fisch eingeladen, lecker! Das Büffelfleisch dagegen macht nicht so glücklich, wie diese aussehen, sondern erinnert an die Schuhsohle aus dem Film Goldrausch, mit der Charlie Chaplin seinen Hunger stillte.

IMG_0206Nach strapaziöser Boots/Busfahrt landete ich in Luang Namtha, das nur 100 Kilometer von der Chinesichen Grenze entfernt ist. Zur Einstimmung nahm ich mir ein sauberes Zimmer mit Moskitonetz in einem Chinesischen Hotel, das zwar mückenfrei, aber ungemütlich war. Am nächsten Tag zog ich daher in einen Bungalow mit Moskitonetz und den dazuehörigen Mücken inklusive einer dicken Kakerlake im Bad. Nachdem ich sie in den Abfluß jagte und diesen abdeckte, traute sie sich nicht mehr raus.

Mitfahrer im Bus in Laos
Mitfahrer im Bus in Laos

Mit dem Bus überquerte ich die ärmliche Laotische Grenze und erreichte die modern aussehende Chinesische. Nach ein paar Kilometer sah die Gegend wieder sehr ländlich aus. In der Stadt Jinghong angekommen, floh ich zu Fuß vor der Schleppern und bildete mir ein, mein Guesthouse selber zu finden, was sich als grobe Fehleinschätzung herausstellte. Taxis wollten nicht anhalten bis mir ein paar nette Chinesen behilflich waren. Mein Guesthouse kannte der Fahrer nicht, nur ein Hotel, auf das ich in meinem Rough Guide to China in Chinesischer Schrift deutete.

Chinesische Grenze
Chinesische Grenze

Es gab nicht anderes als eine Suite mit Riesen-TV, ebensolchem Bett und Klimaanlage für 34 € inklusive Chinesischem Frühstück und Pool. Ausschließlich Chinesische Gäste, fehlende Englischkenntnisse beim Personal und die Tatsache, noch nie soviel von Moskitos gebissen worden zu sein, da ich die Klimaanlage ausgeschaltet habe, bewogen mich, auf das Plantschen im Pool zu verzichten und stattdessen umzuziehen.

IMG_0227a Die Diskrepanz hätte kaum größer sein können, meine Bambushütte mit Veranda in ruhigem Innenhof gefiel mir sofort.

IMG_0228Es muß nicht immer die Luxussuite sein, diese knuffige Bambushütte im Dai Building Inn in Jinghong für 4 € hat alles, was der müde Travaller braucht: Eine palmenberankte Veranda zum Relaxen mit Blick auf einen schönen Innenhof, den man hier mitten in Jinghong gar nicht vermutet und gleich Kontakt zu anderen netten Bewohnern aufnehmen kann. Eine liebevoll dekorierte Einrichtung erfreuen das Auge, das Moskitonetz schützt vor lästigem Getier.

In Jinghong war es jetzt im März angenehm warm, die Straßen mit Kokospalmen und Blumen gesäumt, die Radwege so breit wie unsere Landstraßen. Ich war begeistert, endlich Platz! Pustekuchen! Die anderen Radler lassen sich Zeit und schwanken im Slalom gemächlich über den Radweg, wenn sie auch nicht zeitlupenartig wie die Laoten fast vom Rad fallen vor Langsamkeit.

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