Deutschlands größte Drehscheibe für Lastenrad-Logistik eröffnet

In der 2000 Quadratmetern großen Tiefgarage der alten Paketposthalle entsteht gerade ein Lastenrad-Logistikzentrum, weil die Stadt damit die Innenstadt entlasten möchte. Unternehmen Handwerker können in den Kellerabteilen ihre Waren für die „letzte Meile“ der Zustellung von Lkw auf´s Lastenrad umladen. Laut Wirtschaftsreferat braucht es nicht mehr als 1,5 Lastenräder, um einen Transporter in der Innenstadt zu ersetzen. 

Nach dem Viehhof ist es das zweite Lastenrad-Zentrum, das zweitgrößte in München. Vom Viehhof rollen laut Stadt jährlich 260 000 Sendungen aus, das spare fast 8000 Stunden an Standzeiten im öffentlichen Raum. Warum der Autoverkehr immer noch horrend ist, erschließt sich mir nicht. Der neue Movilitätshub ist 10mal so groß. 

Insgesamt fließt Fördergeld von rund einer halben Million Euro in den Logistik-Hub vom EU-Förderprojekt „MetaCcaze“, das grüne Mobilität in europäischen Metropolen subventioniert.

Wenn dadurch Last- und Lieferwagenverkehr in der Stadt verschlankt würde, könnten Staus weniger und die Luft besser werden. Die Reduzierung privater Wägen in der Innenstadt sollte ebenfalls vorangetrieben werden, wenn die Stadt München ihr Ziel, 2035 klimaneutral zu werden, annähernd erreichen möchte. 

Da die riesig anmutenden Lastenräder in Kleinwagengröße auf den engen Radwegen Münchens fahren dürfen, frage ich mich, wo die zahlreichen normalen Radfahrer hinsollen? Der geringe Platz auf den überfüllten Radwegen ist ohnehin schwer umkämpft, viel zu schmal und gefährlich. Und wie sollen die Lastenräder an den Baustellen, die sich wie Krebsmetastasen ausbreiten und auch für reguläre Radler schwer zu umfahren sind, vorbeikommen? Das wurde offensichtlich nicht durchdacht, eine extra Fahrspur für Lastenräder, statt für Autos wäre eine vernünftige Alternative.

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