Archiv für den Monat: Dezember 2013

bei Cartagena, Kolumbien

Umweltfreundlich nächtigen am Kolumbianischen Karibikstrand

  Es gibt Menschen, denen bricht beim Wort „tropische Hitze“ bereits der Schweiß aus, sie sind überzeugt, in warmen Gefilden nicht ohne Klimaanlage auskommen zu können. Nun, als umweltfreundliche Maßnahme wollte ich mal das Hängemattenfeeling am kolumbianischen Karibikstrand testen.

Nur ein Karzensprung von Cartagena entfernt erreicht der strandhungrige Reisende mit dem Schnellboot die Landzunge Playa Blanca. Direkt am Strand wurden wir abgesetzt und wateten an Land. Die Argentinierinnen, die mir in Medellin begegnet waren, kamen mir entgegen, hatten aber leider keine Zeit, mir Tips zu geben, so schnell raste das Boot wieder zurück.

Umweltfreundlich nächtigen am Kolumbianischen Karibikstrand

Vereinsamte „Cocktail-Bars“ und „Restaurants“ mit Hängematten säumten den sehr übersichtlich belebten Strand. Endlich entdeckte ich eine Gruppe junger Südamerikaner und fragte, ob eine Unterkunft verfügbar war? Ja, eine Hängematte wäre noch frei, die gleich getestet werden mußte mit meinem Buch über die Entstehung der Kolumbianischen Drogenkriege und dessen Ende.

Nach und nach wurden die fast durch die Bank gutaussehenden Mitbewohnern zutraulich und sprachen mich an. Sie waren Studenten aus Chile und zwei von ihnen unterhielten sich in hervorragendem Deutsch mit mir. Beim sehr einfachen Abendessen war es stockdunkel, nur wenige Kerzen ließen gerade so die Teller erkennen.

Umweltfreundlich nächtigen am Kolumbianischen Karibikstrand
das Luxus-Bad…

Plötzlich ein gellender Schrei! Ein junger Chilene wurde von einem Mini-Scorpion gebissen! Er krümmte sich vor Schmerz. Der Koch erschien mit einem glühenden Stück Holz, mit dem er anscheinend einen Zauber veranstalten wolle. Da zogen wir es vor, ein Motorrad vom Hospital zu organisieren. Wir zogen vorsichtshalber unsere Sandalen an.

Nachts in der Hängematte war es nicht wirklich gemütlich und trotz Decke und tropischem Klima reichlich windig und kühl. Sogar die Männer froren! Am Morgen war der Patient wieder gesund zurück, aber niemanden hielt es hier. Zum Schnorcheln war es zu stürmisch, die Cocktailbars verlassen, das Essen zum Davonlaufen, ebenso die sanitären Primitivst-Anlagen, da packten wir lieber unsere Sachen und nahmen den Bus zurück nach Cartagena.

Umweltfreundlich nächtigen am Kolumbianischen Karibikstrand