Eine graue Dunstwolke begrüßte mich in Bangkok, vor der ich so schnell wie möglich fliehen wollte.
Am Abend fand ich kaum einen Platz in einem Restaurant, dass nicht direkt an einer stark befahrenen Straße lag. Ich fand eins am Klong, einem der Kanäle Bangkoks. Alle 10 Sekunden raste lautstark ein Motorrad einen Meter von meinem Tisch vorbei.
Beim Anflug auf Bangkok empfing uns extremer Feinstaub- und Abgasnebel. Davon sterben jährlich sehr viele Menschen, ist aber nicht ansteckend. Ansteckend ist die Geldgier der Konzerne auf bestimmter Politiker, die nichts gegen die Umweltverschmutzung tun. Glauben diese, es betrifft sie nicht?
Ein einziges Gespächsthema beherrschte die Restaurants und Guesthäuser Bangkoks: der Corona Virus und wie wir am schnellsten nach Hause kommen. So viele neue Bekanntschaften hatte ich noch nie in Bangkok gemacht. Flüge wurden stündlich annulliert, jeden Tag gab es eine andere Fluggesellschaft, die nicht mehr flog. Bevor ich auftauchen konnte, schloss meine Airline Emirates, bei der ich meinen Flug am 22. April vorverlegen wollte, rechtzeitig Ihr Büro auf unbestimmte Zeit. Andere hatten mit ihren Airlines mehr Glück und konnten gratis! umbuchen.
Nach all den Schwierigkeiten vor meiner Einreise landete ich glücklich in Sumatra, Indonesiens größter Insel. Lange hatte ich gezögert, dorthin zu fahren, schließlich gab es immer wieder Naturkatastropfen wie den Tsunani 2003, Vulkanausbrüche mit wochenlangem, dunklem Himmel und 2009 ein Erdbeben bei Padang, das über 1000 Todesopfer forderte.
Ich fand die Eco-Lodge „La Rimba“, unweit von Padang im Westen Sumatras, nur mit deren privatem Boot zu erreichen und hatte Glück, gerade wollte eine Gruppe Franzosen auch dorthin. Angekommen, meinte ich, im Paradies zu sein. Meeresrauschen, Vogegezwitscher und Grillenzirpen waren die einzigen Geräusche, davon hatte ich nicht mal geträumt! Klimaanlagen sind hier unütz, es weht immer eine frische Brise, nachts wurde es sogar angenehm kühl.
Auch erfahrene Bangkok-Besucher ahnen nicht, was sie erwartet, wenn sie mit Skytrain und Taxi den Bang Na Pier erreichen, um mit dem Boot den Chao Praya zu überqueren. Mangrovendschungel, durchzogen von erhöhten Holzpfaden, die zu vereinzelten Häusern auf Stelzen führen, lässt den gestessten Reisenden aufatmen. Hier hatte sich der Besitzer Frank einen Traum erfüllt, als er im Einklang mit der Natur und den Nachbarn das Bangkok Tree House aus Holz und Glas baute.
Die ungewöhnlichen, mit liebevollen Details ausgestatteten Baumhäuser auf Stelzen sind dreistöckig, man betritt zuerst das verspiegelte Bad. Der Toilettenboden ist aus Glas mit Blick auf das Flußbett.