Archiv für den Monat: Januar 2013

Kreuzfahrt des Schreckens beim 3 Schluchten Staudamm in ChinaTeil 6

Nerven so stark wie die Festmacher – Drahtseile waren nötig, um die Yangtze-Kreuzfahrt durch die umstrittenen 3 Schluchten unbeschadet zu überstehen. Eigentlich fing es gut an, ich hatte eine halbe 2-Bettkabine gebucht und auch mit dem Super-Gau, dass ich mit einem kettenrauchenden Chinesen zusammengelegt wurde, gerechnet. Der Steward zeigte mir die leere 2-Bettkabine und dann eine Einzelkabine mit Panorama – Fenstern aufs kleine Vordeck. Die letztere fand meine Zustimmung, der Steward schien nur ein englisches Wort zu kennen: Money. Pech für ihn, dass ich gerade das nicht verstand, nach einigem Hin und her bekam ich meine Kabine mit herrlicher Aussicht, die Leute auf dem Vordeck hatten allerdings auch Einsicht.

meine "Luxus" Kabine
meine „Luxus“ Kabine

Nachts klemmte die Tür zum Bad, so das ich den Steward beim Knutschen stören musste, um ihm mit Händen und Füßen zu erklären, wo er sich nützlich machen konnte.

Am nächsten Morgen war um 5 Uhr Weckruf, um bei passendem strömendem Regen Fengdu, die Geisterstadt mit seinen Folterkammern zu besichtigen.

IMG_0485Anschließend versuchten wir, Rosie und Jonny aus England und ich, die einzigen Ausländer an Bord, im „Restaurant“ etwas zu essen. Auf der Theke lag Reis, undefinierbares Fleisch und Gemüse. Da wir die Karte nicht lesen und sonst niemand übersetzen konnte, begnügten wir uns damit, das heißt, ich verzichtete auf´s Fleisch. Gottseidank, denn den Engländern wurde so schlecht, daß sie den Rest der Reise nur Reis zu sich nahmen. Bei den Landausflügen gab es selten die Gelegenheit, essen zu kaufen. So begnügte ich mich mit überteuerter Instantsuppe vom Bordkiosk.

meine "Lleidensgenossen"
meine „Lleidensgenossen“

Sobald eine schöne Landschaft in Sicht kam, wurde durch ohrenbetäubendes Geklingel darauf aufmerksam gemacht und über Lautsprecher auf Chinesisch erklärt, was wir sahen. Das Englische Pärchen wurde klaustrophobisch in ihrer 4 – Bettkabine inklusive 2 anderen Mitbewohnern und nur einem Fenster, daher lud ich sie gelegentlich in meine ein.

Es gab beeindruckende Felswände und wunderschöne Schluchten zu bewundern, leider bestand der größte Teil der Reise darin, auf die Ausflügler zu warten, die uninteressante, aber teure Ausflüge gebucht hatten. So warteten wir stundenlang auf diese, was trotz Büchern auf Dauer auf die Nerven ging, da wir oft nicht an Land konnten und auf dem Boot praktisch gefangen waren.

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Das Durchfahren des berühmten 3 Schluchten Staudamms war ein aufregendes Highlight in der Nacht, mit beängstigend dichtem Abstand warteten große und kleine Boote in der Schleuse, bis es nach draußen ging und wir endlich in Yichang, Hubei an Land konnten. Allgemeines Aufatmen unsererseits war die Folge.

Pandas bei Chendu, China

Chengdu und das Reich der Pandas in Sichuan, ChinaTeil 5

Chengdu ist bekannt für scharfe Hot Pots und seine entspannenden, gemütlichen Teehäuser. Stundenlang kann man in bequemen Korbsesseln Tee schlürfen ohne sich vom sonst üblichen Neonlicht blenden zu lassen. In der Nähe besichtigten wir, Pia aus Holland, frisch aus Indien eingeflogen, Alison, als Englischlehrerin in Japan tätig, die jede Menge schräge Geschichten von Japanern erzählte, Nadja aus Muenchen, die monatelang in Shanghai lebte und ich den höchsten Buddha der Welt. Das bedeutet, mit dem Boot nahe vorbei zu fahren und in maximaler Lautstärke per Lautsprecher die Chinesichen Erklärungen dazu zu hören.

IMG_0446Zur Erholung stürmten wir ein thailändisches Restaurant und besetzten die 1. Etage. Das Ambiente war wunderbar, das Essen ausnahmsweise unkomplizert zu bestellen, der Geschmack fantastisch, die Preise ebenso, nur seltsam, das nichts los war.

Die Sichuan Oper war erstaunlicherweise wenig besucht, dafür mit fantasievollen Kostümen, natürlich viel Gesang sowie blitzschnellem Maskenwechsel.

Die Pandas waren das absolute HIghlight in der Provinz Sichuan. Sehr relaxt sind sie den ganzen Tag mit Knabbern beschäftigt, Ausnahmen bestätigen die Regel wie man auf den Fotos sehen kann…

IMG_0408IMG_0440Ein ganz normaler Abend in Chengdu, China, im vegetarischen Tempelrestaurant. Die Bezeichnungen auf der englische Menukarte lassen den Schluß zu, daß es sich um Fleischgerichte handelt, es sieht zum Teil auch so aus, ist aber vegetarisch.

Die Wahl ist wie immer schwierig. Ich entscheide mich für crisby fish in sweet and sour sauce, potatos and vegetables. Das letztere wird bald auf dem Tisch landen, die Kartoffeln sind gerieben, aber fast roh. Versteht natürlich keiner meine Kritik, daher kommt der grosse, gutaussehende junge Chinese der mich schon am Eingang begruesst hat, dazu, versteht auch nichts, schlägt aber vor, meinen Rough Guide, in dem sich ein Wörterbuch befindet, zu Hilfe zu nehmen. So stecken denn mindestens 5 Kellner inklusive mir die Nasen ins Buch, während der Rest der Kellner kichernd zuschaut. Es gibt mal wieder mehr von ihnen als Gäste. Es dauert, aber endlich merkt eine Kellnerin, dass sie die Kartoffeln etwas mehr als nur 5 Minuten braten soll. So wird es doch noch ein leckeres Mahl und alle Kellner lächeln beim vorbeigehen. .

Carnaval de Barranquilla Colombia

Carnaval de Barranquilla Colombia

Im Februar ist es wieder soweit: Fasnacht in Basel, Karneval in Köln, Fasching in München, sogar in Goa, Indien bringt der Karneval die Menschen zum Tanzen und Flirten. Wer tagelang auf den Strassen und in den Clubs feiern, aber nicht frieren möchte, wem Rio zu riesig und gefährlich ist, kann beim Carnaval de Barranquilla an der koumbianischen Karibikküste die Puppen tanzen lassen.

Bunte fantasievolle Kostüme säumen auf den Paraden die Straßen, in der Mittagshitze glühen die Kolumbianer mit Bier und Rum vor, um später in den Strassen Barranquillas oder auf Partys aller Art abzutanzen.

Carnaval de Barranquilla Colombia
Yunnan, China

Lijiang & Tiger Leaping Gorge in Yunnan, ChinaTeil 4

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Lijiang, die ehemalige Hochburg des Naxikönigreichs im Norden fasziniert durch seine Altstadt mit seinen verwirrenden, engen Gassen und Kanälen, wo man sich wie in Venedig herrlich verlaufen kann.

IMG_0294Kublai Khan brachte die Musik der Taoistischen Dong Jin Schriften nach Lijiang und spendete sein halbes Orchester den Naxis, nachdem diese seiner Armee über den Yangtze geholfen hatten. Lange Zeit verbannt, durfte nach der Kulturrevolution wieder die antike Musik gespielt werden.

IMG_0290Jetzt kann man ihr in Lijiang lauschen. Aber auch hier gibt es kein Entkommen vor der unvermeidlichen chinesischen Touristenschwemme, Souvenirläden inklusive.

IMG_0306Zufällig lief mir Ester Fu, eine Finanzexpertin aus Beijing, die ich in Dali getroffen hatte, über den Weg, so konnten wir gemeinsam die dreitägige Wanderung in die Tigerssprung-Schlucht, die Tiger Leaping Gorge, am Yangtze-Fluss planen. Sie soll die Tiefste der Welt sein und so schmal werden, das der Legende nach ein Tiger auf der Flucht sich nur mit einem Riesensprung duch die Enge retten konnte.

Anfangs noch harmlos dahinfließend, wird der Yangtze, zunehmend reißender, rechts und links türmen sich Felswände während der noch blaue Yangtze sich seinen Weg bahnt und die tiefste Schlucht der Welt uns in ihren Bann zieht. Die Ruhe wird nur selten von wenigen Einheimischen unterbrochen, herrlich!

IMG_0325Das ändert sich im Guesthaus, das wir abends zwecks Übernachtung ansteuern. Das Restaurant befindet sich neben unserem Zimmer, dessen Tür regelmäßig vom heulenden Wind aufgerissen wird, daher dürfen wir die halbe Nacht dem Geschrei der anderen Gäste lauschen, der Rest der Nacht wird kräftig geschnarcht und gebellt, um uns den Schlaf zu rauben. Die sanitären Anlagen sind so eklig, daß ich auf´s Fotografieren verzichte, um Magenverstimmungen bei etwaigen Betrachtern zu vermeiden.

IMG_0314Einen Teil des Wanderweges legt Esther auf einem Esel zurück, den man hier mieten kann. Die Schlucht wird so schmal, daß wir nur über eine megasteile Treppe nach oben gelangen.

IMG_0350Die Sicht auf die umliegende Bergwelt ist atemberaubend!

die Tiger Leaping Gorge
die Tiger Leaping Gorge

 

IMG_0359am Ende des Treks angelangt, lassen wir es uns erstmal in einem richtigen Bett und Restaurant gutgehen.

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Kraut mit Schlangenschnaps – Lecker essen in China

 Weitverbreitet in ganz Asien ist der beliebte Schlangenschnaps, wahlweise auch mit eingelegten Skorpionen, Ingwer oder anderem Getier. Er soll gegen fast alle Unpäßlichkeiten wie Impotenz, Erkältung, zur Stärkung des Immunsystems oder zur Prophilaxe helfen. Bei manchem hat man den penetranten Fleischgeschmack tagelang im Mund, nichts für Vegetarier wie mich. Andere schmeckten wie Honigmet, konnten aber meine Bronchitis nicht heilen.

IMG_0222Während der Pandabär entspannt den ganzen Tag mit Knappern beschäftigt ist und da muß viel gegessen werden, wenn er bei der Ernährung sein Gewicht halten will, bekommt der Gast in China bei fast jedem Gericht dieses Grünzeig serviert. Es handelt sich um eine Art meterlanger Spinat, der warscheinlich nur mit viel Schlangenschnaps hinuntergespült werden kann, bei mir bewirkt er eher ein Würgegefühl.

 

wunderschönes Dali, Yunnan SW ChinaTeil 3

Dali, nördlich von Kunming dessen uralte Mingmauern verdächtig gut erhalten aussehen, läd  inmitten eines Bergpanoramas zum Relaxen ein.IMG_0282Die unvermeidlichen Souvenirshops und Chinesische Touristengruppen gibt es zwar auch, aber die reichverzierten Häuserfassaden, das klare sonnige Wetter samt Berg- und Seeblick entschädigen für alles.

IMG_0272Um auf den nahen Berg zu gelangen, musste ich erstmal Kutschen- und Taxifahrern, sowie den Schleppern vom Cablecar ausweichen und den Weg hinauf finden, dann treffe ich sogar ein Chinesisches Pärchen, das freiwillig wandert! Normalerweise nimmt der Chinese den Schlepplift. Oben, eine zugelaufene Katze auf dem Schoß, können wir das herrliche Panorama genießen.

IMG_0276Zur Entspannung gönne ich mir später eine Chinesische Massage. Eine ziemlich harte Angelegenheit, eher eine Akupressur, die genau an meinen wunden Punkten anlegt . Als Krönung werde ich von der taubstummen Masseurin mit Pfefferminzcreme am Hals eingesalbt, ideal gegen Erkältung, alle Verspannungen sind wir weggeblasen!

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