Archiv für den Monat: Oktober 2013

Karneval in Barranquilla

Feiern auf Kolumbianisch von Bogotà bis Barranquilla

Von Bogotà über  Manizales, Medellin, Cartagena zum Karneval in Barranquilla in Kolumbien.

Als ein Freund mir von Bogotà´s Salsa- und Rumbapartys vorschwärmte und mich nach Kolumbien einlud, konnte ich nicht widerstehen. Beim Erwähnen von Kolumbien fallen den meisten Menschen die längst vergangenen Drogenkriege, Entführungen durch Rebellen und Shakira ein. Die Drogenkriege führten einmal sogar zum Sturm des Kartells auf den Justizpalast mit vielen Toten, weil die Regierung es wagte, einen Drogenboss anzuklagen. Bei meinem Besuch war der Palast von künstlichen Riesen-Ameisen übersäht, es handelte sich ganz harmlos um eine Kunstinstallation.

Bogotà, Medellin, Barranquilla

Bogotà, Medellin, Barranquilla

Der echte George Young, im Film „Blow“ gespielt von Johnny Depp, sorgte damals eine Zeitlang für reißenden Absatz von Pablo Escobar´s gelieferten Rauschmitteln, weil die Kunden seines Kontaktmanns, ein Prominentenfriseur in LA, Unmengen davon konsumierten. Daran hat sich anscheinend nicht viel verändert, die Drogenkriege dagegen haben sich nach Mexiko verlagert, die Rebellen fangen sogar an, mit der Regierung zu verhandeln und halten sich normalerweise in Malaria verseuchten Dschungelgebieten auf.

Bogotà, Medellin, Barranquilla

Bogotà liegt auf 2600 m und eigentlich wäre Ausruhen empfehlenswert nach dem langen Flug, aber es half nichts, wir mußten die umliegenden Bars und Clubs der Wohnung meines Freundes unsicher machen. Hier im Norden Bogotàs konnten wir gefahrlos nachts zu Fuß herumlaufen!

Trotzdem wird man in manchen Lokalen nach Waffen? abgetastet. Nicht nur, denn die Kolumbianer schmuggeln gerne Rumflaschen hinein. Wer das Lokal verläßt, muss seine Rechnung vorzeigen, ob auch bezahlt wurde.

Bogotà, Medellin, Barranquilla

Die Einheimischen verstehen zu feiern und zu trinken und das nicht zu knapp. Am nächsten Tag rief seine berüchtigte Kollegen-Clique an, daß der Chef gerade gegangen sei und die Flasche Aguardiente geöffnet wurde. 15 Minuten später kam ein Anruf, daß sie bereits in´s Lokal um die Ecke weitergezogen waren. Kaum betraten wir das Lokal, es war ca. 20:30 Uhr, wurde abgetanzt, dass die Wände wackelten. Dazu wurde literweise Bier und Rum getrunken. Leider hatte an diesem Tag meine neue Digitalkamera schlappgemacht, als ich den Hausberg besichtigen wollte, super! So konnte ich die Salsa-Tänze bisher nicht filmen.

Bogotà, Medellin, Barranquilla

Während ich nach den nächtlichen Gelagen ausschlafen und mir die Stadt mit dem wundervollen Botero- und Goldmuseum anschauen konnte, mussten mein Freund und seine Kollegen zur Arbeit und abends natürlich wieder auf die Piste.

2600 m von Bogota in’s Tal und wieder hinauf auf 2200 m ging´s kurvenreich per Bus nach Manizales mit seinen herrlichen Kaffeeplantagen. Weiter in Medellin, berüchtigt wegen des ehemaligen Drogenkartells, entpuppte es sich als eine relativ sichere Großtadt. In der Gegend, in der ich unterkam, reihte sich ein Lokal an das andere, und wir hätten abends sicher die Gegend unsicher machen können. Stattdessen kochten und mixten die jungen Argentinier im Guesthaus ihre Cocktails selber, Salsa- oder Tango-Tanzen fiel daher flach.

Bogotà, Medellin, Barranquilla

Der Carneval in Barranquilla nahte, daher wurde es Zeit, den Nachtbus ins tropische Cartagena zu nehmen. Es erinnerte mich an Fotos von Havana mit seinen Kolonialbauten und den engen Gassen mit seinem lebendigen Treiben.

Bogotà, Medellin, Barranquilla

Um zum Carneval zu kommen, mussten wir angeblich um 5 Uhr los, um rechtzeitig vor 10 Uhr da zu sein, bevor die Stadt gesperrt würde. Jede Menge Warnungen hatte ich über den Carneval gehört, hoffentlich kommt mir meine neu erstandene Kamera aus Medellin nicht abhanden! Sie befand sich gut versteckt unterm T-Shirt. Mit dem Bus angekommen, trafen wir die Kolumbianer, bei denen einige als couchsurfer untergekommen waren, (sie schliefen auf dem Boden in ihren Schlafsäcken). Für den Österreicher Matthias und mich war weder eine Couch noch sonst ein Flecken frei, daher müssten wir wohl mit dem Bus abends nach Cartagena zurück.

Die Einheimischen rieten uns, jetzt bereits Rum und Bier einzukaufen. Bei der Affenhitze mittags? Da verzichte ich. Während die anderen in der prallen Sonne beim lauen Getränke-schlürfen der Parade zusahen, genehmigte ich mir kaltes Bier an den Bars im Schatten und sah der bunten parade zu. Irgendwann verabschieden sich die Kolumbianer, um sich für die abendlichen Feiern auszuruhen.

Bogotà, Medellin, Barranquilla

Am späten Nachmittag mussten Matthias und ich schweren Herzens den Bus zurück nehmen. Er fuhr quer duch die Stadt, wo überall bereits getanzt wurde! Die Kostümierten von der Parade waren ebenfalls dabei. Zurück in Cartagena war mein Begleiter müde, ich auch, aber die Argentinierinnen Mara und Guadeloupe schleppen mich noch in die Havana Bar mit toller Salsa-Live Band, immerhin ein kleiner Trost!

Bei eat & STYLE Gourmet-Genüsse erleben

Bei eat & STYLE Gourmet-Genüsse erleben

eat&STYLE 2013 – das Schlemmen genießen in München

Top Unterhaltung bei Live-Shows, dazu regionale und internationale Qualitäts-Produkte –
bereits zum fünften Mal gastiert die eat&STYLE, Deutschlands großes Food-Festival, in der Bayerischen Landeshauptstadt.

Vom 1. bis 3. November 2013 dürfen sich die Münchner in der Kulturhalle Zenith auf kulinarische Genüsse und trendige Küchen-Neuheiten freuen. Zudem sorgen auch in diesem Jahr die Kochshows mit beliebten Starköchen wie Stefan Marquard, Alexander Herrmann sowie Nelson Müller samt Soul-Band! für unvergessliches Food-Entertainment. Die Besucher können darüber hinaus aus einer Fülle verschiedener Workshops und Seminare wählen.

Deko, Kochduell & Nelson Müller by Guido Schröder, Sardinenglocke by Till Gläser

Über 120 namhafte Aussteller – vom kleinen, exquisiten Familienbetrieb bis hin zum renommierten Großunternehmen – präsentieren die volle Bandbreite an Genüsslichkeiten: Edle Weine, Fisch und Fleisch, regionale und internationale Käsespezialitäten, erlesene Öle und köstliche Schokoladenkreationen garantieren unvergessliche Erlebnisse für alle Sinne. Professionelles Küchenequipment, trendige Wohnaccessoires und hochwertige Geschenkideen runden das Angebot ab.

Qualität für Auge und Gaumen. Herzstück des Food-Festivals ist die GourmetKitchen: Im eat&STYLERestaurant verwöhnen die verschiedenen Food-Partner Probierfreudige mit
spektakulären Geschmackserlebnissen. Die vielfältigen Probierportionen laden Freunde des guten Geschmacks auf eine Genuss-Reise um die Welt ein. Mit von der Partie sind hier unter anderem Patrick Bertermann und Mario Huth´s Steak-Restaurant „Zum goldenen Kalb“ und deren neues Fischrestaurant „Die Krake“ sowie die Tapas Bar Miura.

Deko, Kochduell & Nelson Müller by Guido Schröder, Sardinenglocke by Till Gläser

Besondere Unterhaltung garantieren die Koch-Shows. Im Kesselhaus gegenüber gewähren bekannte Star- und Sterneköche gleichermaßen interessante wie unterhaltsame Einblicke in ihre Kochtöpfe. Interessierte Gäste haben zudem die Möglichkeit „ihren“ Starkoch im Rahmen eines „Meet&Greet“ persönlich kennenzulernen.

WineVibes steht für hervorragende Weine, sympathische Winzer,
ausgelassene Stimmung und entspannten Clubsound. Die achte WineVibes-Session am 2. November 2013, die erstmalig im Rahmen der eat&STYLE München stattfindet, steht im Zeichen der Münchner Trinkkultur. Getreu dem Motto „Bier auf Wein, das lass sein; Wein auf Bier, das rat ich dir!“ ist es nach der Wiesn Zeit für ein unvergessliches Wein-Erlebnis. Kulinarisch begleitet wird die WineVibes Party-Session in München durch unterschiedliche Food-Kreationen aus der eat&STYLE GourmetKitchen.

Deko, Kochduell & Nelson Müller by Guido Schröder, Sardinenglocke by Till Gläser

Deko, Kochduell & Nelson Müller by Guido Schröder, Sardinenglocke by Till Gläser

Taj Mahal, Indien

4. Von Rajastan zum Taj Mahal, dem friedlichsten Ort Indiens

Von Jodpur,  Jaisalmer, Bikaner, Jaipur zum Taj Mahal

das Fort von Jodhpur
das Fort von Jodhpur

Jodhpur in Rajastan, die blaue Stadt genannt wegen ihrer blau-bemalten Häuser lohnte nur wegen seines imposanten Meherangarh Forts, von Kipling als das Werk von Engeln und Riesen beschrieben.

sogar die Zimmer sind blau
sogar die Zimmer sind blau

Jaisalmer am Rand der Wüste Thar lockte mit seinem sandgelben Fort, in dem ich in einer Haveli genannten traditionellen Herberge in bemalten Zimmern bildschön nächtigen konnte.

Jaisalmer ZimmerIm Fort mit seinen Giebeln, Skulpturen und traumhaften Jain-Tempeln, verziert mit Apsara-Tänzerinnen, konnte ich mich herrlich in den engen Gassen verirren.WüsteBeim Guide Babu buchte ich eine 2tägige Wüsten-Kamelsafari. Rachel und Martina kamen als Tagesausflüglerinnen mit, Babu versicherte mir, das noch andere Touristen später hinzukommen würden, die auch unter freiem Wüstenhimmel übernachten wollten.

Auf Kamelen schaukeltn wir durch die bildschöne, menschenleere Landschaft. Sie erinnerte mit ihren weiblichen Rundungen an den Film „ Der Englische Patient“. Eigentlich müsste ich das Schwanken vom Segeln ja gewöhnt sein, trotzdem traute ich mich nicht, loszulassen, um Fotos zu machen.wüstenbierDie Sonne ging langsam unter.  Während wir Bier tranken und das leckere Abendmahl genossen, fragte ich Babu, wo denn die anderen bleiben, ich möchte nicht allein mit Kameltreibern in der Wüste übernachten. Er behauptete steif und fest, die kommen noch, was sich natürlich als dicke Lüge herausstellte.

Schade, dieses Erlebnis, die Schlepper, das ständige Angesprochen-werden und andere anstrengende indische Besonderheiten wie der Lärm, Hupende Züge und Busse Tag und Nacht ermüdeten mich.

IMG_2219JaisalmerBeim Fotografieren von freundlichen Turban-Trägern lernte ich Nikita, ein zwölfjähriges Mädchen und ihren Bruder kennen, die mich gleich in ihr Haus einluden. Von Mutter, Cousine und Oma wurde ich zu Tee und Snacks eingeladen und reich beschenkt mit einem Salwar (einer Tunika) sowie einer blauen (meine Lieblingsfarbe!) Kette mit passenden Ohrringen und einem Ring von Oma.

Nikita mit ihrer Familie
Nikita mit ihrer Familie

Wunderbar, daß sie mir nichts verkaufen wollten, sondern einfach nur herzlich und gastfreundlich waren! Ich hatte gar nichts zum Verschenken dabei und machte daher ein paar Fotos, die ich natürlich am nächsten Tag vorbeibrachte und Nikita die gewünschten Sneakers kaufte. Für die Fahrt nach Bikaner bekam ich einem Karton voller Süßigkeiten.

Die Frage, wohin damit erübrigte sich, als mich im Zug eine Gruppe indischer Geschäftsleute ansprach, denen ich die Süßigkeiten anbot und aus Höflichkeit konnten sie nicht ablehnen.

Bikaner
Bikaner

Bikaner ist für seinen Tempel der heiligen Ratten berühmt, der Ort ist so unangenehm wie seine heiligen Tiere. Daher entschwand ich nach einem Tag mit dem Zug nach Jaipur.

die heiligen Ratten von Bikaner
die heiligen Ratten von Bikaner

Sie stellte sich als verkehrreiche Stadt heraus,  die ich nach der hervorragenden Sightseeing Tour des Touristenoffices möglichst bald wieder verlassen wollte, natürlich nicht ohne den Palast der Winde angeschaut zu haben.

Palast der Winde
Palast der Winde

Hinter der Fassade des Palasts befand sich das Polizeirevier, wo ein Polizist in seiner traditionellen Uniform mich sogleich zu einem Tee einlud und damit ein paar neugierige Inder anlockte. Nach einem Schwätzchen verabschiedete ich mich, um einen Ausflug zu Jaipurs  kilometerlangen Mauer zu unternehmen.

auch bei Jaipur gibt es eine große Mauer

 

Straßenszene in Jaipur
Straßenszene in Jaipur

Der Taj Mahal, das Denkmal der unendlichen Liebe von Shah Jahan für seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal, die Erwählte des Palastes, stand noch auf meiner Wunschliste. Um 6 Uhr morgens am Eingangstor, nur mit Wasser und Kamera bewaffnet, mehr ist nicht erlaubt, betraten einige Gäste und ich den weitläufigen Garten.

IMG_2392Der Ausdruck höchster Mogul-Baukunst strahlt einen ruhigen Zauber aus, dem man sich kaum entziehen kann. Das können selbst die Touristenmassen nicht verhindern. Viele Gruppen laufen schnurstracks zum Taj, fotografieren ihn ab und verschwinden.

der umweltfreundliche Rasenmäher
der umweltfreundliche Rasenmäher

Ich zog mich rechts und links in die Gärten zurück und genoß es, wie das sich verändernde Sonnenlicht den Marmor in rosa, gelb, grau, beige und weiß erstrahlen lässt. Das Farbenspiel soll die Gegenwart Allahs symbolisieren. Für mich der friedlichste Ort in ganz Indien!