Kreuzfahrt des Schreckens beim 3 Schluchten Staudamm in ChinaTeil 6

Nerven so stark wie die Festmacher – Drahtseile waren nötig, um die Yangtze-Kreuzfahrt durch die umstrittenen 3 Schluchten unbeschadet zu überstehen. Eigentlich fing es gut an, ich hatte eine halbe 2-Bettkabine gebucht und auch mit dem Super-Gau, dass ich mit einem kettenrauchenden Chinesen zusammengelegt wurde, gerechnet. Der Steward zeigte mir die leere 2-Bettkabine und dann eine Einzelkabine mit Panorama – Fenstern aufs kleine Vordeck. Die letztere fand meine Zustimmung, der Steward schien nur ein englisches Wort zu kennen: Money. Pech für ihn, dass ich gerade das nicht verstand, nach einigem Hin und her bekam ich meine Kabine mit herrlicher Aussicht, die Leute auf dem Vordeck hatten allerdings auch Einsicht.

meine "Luxus" Kabine
meine „Luxus“ Kabine

Nachts klemmte die Tür zum Bad, so das ich den Steward beim Knutschen stören musste, um ihm mit Händen und Füßen zu erklären, wo er sich nützlich machen konnte.

Am nächsten Morgen war um 5 Uhr Weckruf, um bei passendem strömendem Regen Fengdu, die Geisterstadt mit seinen Folterkammern zu besichtigen.

IMG_0485Anschließend versuchten wir, Rosie und Jonny aus England und ich, die einzigen Ausländer an Bord, im „Restaurant“ etwas zu essen. Auf der Theke lag Reis, undefinierbares Fleisch und Gemüse. Da wir die Karte nicht lesen und sonst niemand übersetzen konnte, begnügten wir uns damit, das heißt, ich verzichtete auf´s Fleisch. Gottseidank, denn den Engländern wurde so schlecht, daß sie den Rest der Reise nur Reis zu sich nahmen. Bei den Landausflügen gab es selten die Gelegenheit, essen zu kaufen. So begnügte ich mich mit überteuerter Instantsuppe vom Bordkiosk.

meine "Lleidensgenossen"
meine „Lleidensgenossen“

Sobald eine schöne Landschaft in Sicht kam, wurde durch ohrenbetäubendes Geklingel darauf aufmerksam gemacht und über Lautsprecher auf Chinesisch erklärt, was wir sahen. Das Englische Pärchen wurde klaustrophobisch in ihrer 4 – Bettkabine inklusive 2 anderen Mitbewohnern und nur einem Fenster, daher lud ich sie gelegentlich in meine ein.

Es gab beeindruckende Felswände und wunderschöne Schluchten zu bewundern, leider bestand der größte Teil der Reise darin, auf die Ausflügler zu warten, die uninteressante, aber teure Ausflüge gebucht hatten. So warteten wir stundenlang auf diese, was trotz Büchern auf Dauer auf die Nerven ging, da wir oft nicht an Land konnten und auf dem Boot praktisch gefangen waren.

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Das Durchfahren des berühmten 3 Schluchten Staudamms war ein aufregendes Highlight in der Nacht, mit beängstigend dichtem Abstand warteten große und kleine Boote in der Schleuse, bis es nach draußen ging und wir endlich in Yichang, Hubei an Land konnten. Allgemeines Aufatmen unsererseits war die Folge.

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