Lautes, rythmisches Hämmern kündigte keine Festivität, sondern die Vorbereitung von Kottu an. Eine Art Teigfladen wird mitsamt frischem Gemüse und Chili kleingehackt und kurz angebraten. Die Portionen in einheimischen Lokalen waren wie die Bäuche mancher Männer und Frauen immer riesig, die bestellte halbe Portion nicht viel kleiner. Zu lecker zum wegwerfen, daher ließ ich´s mir als Take away einpacken.
Kokosnuß-Roti mit Zwiebelrelisch, Roti mit Gemüse oder Bananen gefüllt, Teigfladen in allen Variationen, ähnlich wie in Indien, gehörten zu den Snacks zwischendurch.
Manche Restaurants verstehen es sogar, selbst so langweilige Gerichte wie Rührei dekorativ aufzupeppen. Wer keine Alkohol-Lizenz besitzt, serviert das Bier einfach als „Special Tee Arrangement“ im Teeservice.
Mittags und abends empfiehlt es sich, hausgemachte Küche zu probieren. In Sigiriya wagten die Kanadische Familie aus Quebec, die ein Jahr mit ihren Kindern Camille und Alexandre durch Asien reist, der Franzose Marco und ich den Test. Erst präsentierte uns der Herr des Hauses seine „Bar“, bestehend aus diversen, offensichtlich von Gästen importierten Flaschen, die einen antiken Anstrich haben. Wir verzichteten dankend.
Dann wurde Kokosnußcurry samt den unterschiedlichsten Gemüsevariationen aufgetischt sowie Hühnchen, auf das ich llieber verzichtete, da in Sri Lanka schreiende Hähne Seltenheitswert haben. Woher kommen sie also? Irgendwo gibt es sicher wieder eine Hühnergrippe, bei der diese entsorgt werden müssen.
Dazu gab’s wie immer Riesenportionen Reis und, was mir wesentlich lieber ist, Chapatti. Ständig wird nachgefüllt und wir greifen gerne zu. Unsere schwanger aussehenden Gastgeber können nicht verbergen, daß sie vor Genuß im Überfluß nicht zurückschrecken.
Außer frisch gefangenem Fisch direkt aus dem Meer in Küstennähe hört die Vielfalt der Sri Lanka-Küche auch schon auf. Immerhin wird Zeitungspapier zum Lebensmittel verpacken und als Serviette in einheimischen Lokalen recycelt. Wenn die Nase ob der Schärfe läuft, sind sie als Schnieftuch leider denkbar ungeeignet.
Wer die blendend weißen Zähne mancher Hollywoodgrößen satt hat und auf blutunterlaufene steht, sollte die Betelnussblätter probieren. Zum krönenden Schluss ein Überraschungsei: