Zum 13. Mal wurde letzten Mittwoch der renommierte Fritz Gerlich Preis im Rahmen des FILMFEST MÜNCHEN im Münchner Künstlerhaus verliehen. Aus den drei nominierten Produktionen – OXANA von Charlène Favier, BORN TO FAKE von Erec Brehmer & Benjamin Rost sowie BRIDES von Nadia Fall – wurde BRIDES, ein extrem wichtiger Film in der heutigen Zeit, nämlich warum sich manche junge Leute radikisieren, ausgezeichnet.
Die Laudatio hielt die vielseitige Schauspielerin Teresa Rizos, moderiert wurde die Zeremonie von Nina Sonnenberg (FIVA). Für die musikalische Begleitung sorgte das Gesangsduo MALVA. Den mit 10.000 EUR dotierten Preis überreichte Kardinal Reinhard Marx an die Regisseurin und Drehbuchautorin Nadia Fall.

In BRIDES (Großbritannien 2025) brechen zwei beste Freundinnen, Doe und Muna, zur Reise ihres Lebens auf.
Doe, still und wachsam, ist seit ihrer Ankunft im Vereinigten Königreich als somalische Geflüchtete im Alter von drei Jahren nicht mehr gereist. Muna, selbstbewusst und furchtlos, stammt aus einer pakistanischen Familie und übernimmt die Führung, als die beiden durch die Flughafenkontrolle gehen. Die Mädchen sind aufgeregt, kichern – voller Vorfreude auf ihr gemeinsames Abenteuer. Doch als ihr Flug aufgerufen wird, schlägt die Stimmung um: Sie machen keinen Urlaub – sie fliegen nach Istanbul, wo ein Fremder sie abholen und zur Grenze bringen soll, um ein neues Leben in Syrien zu beginnen. Als ihr Vermittler nicht erscheint, geraten ihre Pläne ins Wanken – aber es gibt kein Zurück mehr. Doe und Muna fassen kurzerhand einen neuen Plan, um die Reise auf eigene Faust fortzusetzen – ein Weg, der ihre Entschlossenheit, ihren Glauben und ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Während sich ihre Vergangenheit entfaltet und wir mehr über die Erlebnisse erfahren, die sie an diesen Punkt geführt haben, kommen die beiden Mädchen der bitteren Realität dessen, was vor ihnen liegt, immer näher.
Neben dem Fritz Gerlich Preis wurde auch zum zweiten Mal der Propeller Preis verliehen. Dieser bietet Studierenden der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) die Gelegenheit, ihre Konzepte vorzustellen. Das Thema in diesem Jahr lautete: WIE KANNST DU DIE WELT MIT JEDEM FILM EIN BISSCHEN BESSER MACHEN?
Folgende Konzepte haben 2025 gewonnen:
Platz 1, dotiert mit 1.500 EUR, geht an JUSTICE4MOUHAMED – WER IST SEIN FREUND UND HELFER? von Quỳnh Lê Nguyễn
Platz 2, dotiert mit 1.000 EUR, geht an FLAMME von Ivetta Urozhaeva
Platz 3, dotiert mit 500 EUR, geht an ALWAYS HERE * ALWAYS QUEER von Sandra Katzlmayr
Der von der TELLUX-Gruppe gestiftete Preis ist mit 10.000 € dotiert und erinnert an den Münchener Publizisten Fritz Gerlich, geboren am 15. Februar 1883, ermordet am 30. Juni 1934 im KZ Dachau. Er hat als katholischer Christ aus Gewissensgründen schon früh mit beispielhaftem Mut die menschenverachtende Ideologie der Nationalsozialisten angeprangert und wurde nach deren Machtergreifung als einer der ersten Angehörigen des intellektuell und religiös geprägten Widerstands im KZ Dachau ermordet.