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Gokarna, Karnataka

2. Vom Ayurveda-Kurs in Kannur, Kerala über Udipi, Gokarna nach Goa

Eine Frau ohne männliche Begleitung ist den Indern suspekt, Frauen, die Alkohol trinken erst recht…Egal, zur Happy Hour am Meer in Kannur hatten Anja aus Berlin und ich uns Bier eingebildet. Ein Motor-Rikscha-Fahrer [die Radl-Rikschas sind alle nach Deutschland ausgewandert?] zeigte auf’s Hotel Savoy, das auch schon bessere Tage gesehen haben muss, milde ausgedrückt!

savoyKurz gesagt, alleine würde ich nie so eine Spelunke aufsuchen. An glotzenden Männern vorbei begaben wir uns schnurstraks zur Bar, ließen uns das Bier einpacken und waren ebenso schnell die Umgebung total ignorierend wieder draußen. Am liebsten hätte ich das Alkoholangebot eingehend inspiziert und die Blicke der Männer fotografiert, aber dann wären wir wohl gelyncht worden!

kannur strandZur Erholung hatten wir heute einen einsamen Strandabschnittt aufgesucht und es tatsaechlich geschafft, unbelästigt zu baden, herrlich! Es war etwa 33 Grad, da tat eine Erfrischung gut. Gerne würde ich den Sternenhimmel am Meer geniessen, aber die besten Plätze waren von händchenhaltenden Männern besetzt, natürlich nur Freunde! Wenn wir Frauen es wagen würden, die Sterne zu betrachten, gäbe es garantiert genug Männer, die mit uns Händchen halten wollten.

TheyyamMein Ayurveda-Diplom habe ich natürlich trotz Examen bekommen, obwohl ich am Abend zuvor noch auf einem nächtlichen Theyyam war, einem geheimnisvollen Geisteritual, wofür Kannur berühmt ist. Der „Geist“ hört die Betenden an und begleitet von Trommeln und seltsamen Zeremonien betet er dann für sie.

Das hätte ich auch gerne gehabt, als mein MP3 Player sich plötzlich tot stellte, erst vom 4. Computer aufladen ließ und keine Daten mehr anzeigte. Kaum hatte ich jemanden gefunden, der mir Musik aufladen wollte, war meine wieder da! Magic India!

Rajesh, unser Ayurveda Arzt lud drei unserer Schüler zum Rotary-Club Meeting ein, damit wir etwas über unsere Länder erzählten. Brennend interessierten sich die Inder für das Münchner Oktoberfest, beim Buffet wurde ich von Männern und Frauen, die mehr über Deutschland und das Leben dort wissen wollten, umringt. Einer sprach fließend deutsch, obwohl er vor 40 Jahren mal in Deutschland war. Alkohol wird offiziell selten in Indien getrunken, die Flasche Whisky leerte sich trotzdem.

udipi1Ich bin gespannt auf neue Abenteuer! Auf dem Weg Richtung Goa erlebte ich eine Elefantenparade und in Udipi das farbenprächige Carfestival.

Elefantenfestival in Kerala
Elefantenfestival in Kerala

Uralte, verzierte Eisenwägen mit riesigem Ballonaufbau, der aus Unmengen von Fahnen besteht, wurden von Menschenmengen durch die Straße des Krishna-Tempels gezogen. Voraus liefen als Geister verkleidete Jungs, die von Saxophonspielern und Trommlern angefeuert wurden. Dann wurde echtes Feuer gelegt, über das die „Geister“ tanzten, Stoff verbrannten und ein Raketenfeuerwerk gezündet, bis der böse Geist besiegt war.

Udipi
Udipi, Kerala

Der nette Pilgerort Gokarna an der Grenze nach Goa hat sich trotz vor 15 Jahren erstmals anreisenden Hippies bis zu den jetzt zahlreichen konventionellen Lonely-Planetarians seine Entspanntheit bewahrt. Zum wunderbar abgelegenen Strand läuft man etwa eine gute halbe Stunde, an dem es auch einfache Unterkünfte gab.

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Spezialitäten in Gokarna

Anjuna, die früheren Hippie- und spätere Raver-Enklave in Goa, entpuppte sich heute als unerträglich kommerzieller Strandort, an dem man/frau nicht in Ruhe liegen kann. Ingo`s Night-Bazaar in der Nähe erinnerte verdächtig an‘ s Tollwood Festival in München.

Ingo´s Night Bazar
Ingo´s Night Bazar

Es handelte sich um einen Open Air-Markt mit etlichen Ständen, die Sachen aus aller Welt anboten, Klamotten, Musikinstrumente, Lampen, Dreamcatcher, alte Filmplakate, Krimskrams samt internationalem Essen. Musik von Lifebands gab’s hier auch und es wurde getanzt! Urkomisch, wie unterschiedlich die Menschen aus aller Welt sich zur Musik bewegten!
Gottseidank bin ich nicht noch im Club Paradiso mit freiem Eintritt und Freidrinks fur Frauen, (in Indien muß frau bei solchen Angeboten damit rechnen, von Busladungen von Indern angestarrt zu werden) gelandet, denn 30 m vor meiner Unterkunft war es so stockdunkel, dass ich es ohne Hilfe von einem Kellner, dessen Lokal gerade schloss, nicht gefunden hätte. Überall wurde ich von Indern gewarnt, hier nicht im Dunkeln ohne Begleitung herumzuwandern. In meinem „Guesthouse“ hatte ich den Eindruck, dass der  nette Besitzer mit Drogen handelte, die braucht man wohl auch, wenn man in Anjuna bleiben will!

an Anjuna´s Strand
Anjuna´s Strand