„Cirkopolis“ inspiriert von Fritz Langs „Metropolis“
Schon 2006 und 2010 begeisterte der Kanadische Cirque Èloize mit der „Sky-Trilogie“ von Daniel Finzi Pascas das Deutsche Theater. In ihrer idealen neuen Heimat, dem Grand Chapiteau, eröffneten sie das Winter-Tollwood auf der Theresienwiese mit ihrem neuen Programm „Cirkopolis“.
Im Hintergrund erinnern auf Leinwand projizierte graue, futuristische Maschinenstädte an Fritz Langs „Metropolis“ und Terry Gilliams düstere Visionen aus „Brazil“. Graue Gestalten bewegen sich vor und hinter der Leinwand. Ein Mann stempelt einen nicht enden wollenden Stapel riesiger Aktenberge.
Das Papier wirbelt durch die Luft, denn die Artisten umtanzen ihn und fliegen über ihn hinweg. Eine Schlangen-Artistin kann sich im Handstand so verdrehen, daß ihre Beine über dem Papierstapel vor ihrem Kopf hängen.
Der Zuschauer wird auf eine Tour de Force des Tanzes mit einfließender Akrobatik inklusive viel Humor mitgenommen, daß ihm schwindelig wird. Unglaubliche Körperbeherrschung interagiert tänzerisch mit der Geschichte. Eindeutig spürbar ist der Einfluß eines Choreographen, es ist das Enfant Terrible des contemporären Tanzes, Dave St. Pierre, der neben Cirque Èloize Mitbegründer Jeannot Painchaud am Regiestuhl sitzt.
Vor dieser aufregenden Traum-Show stärkten wir uns mit dem 4-Gänge Bio-Menue. Die Vorspeise Crème Brulée vom Ziegenfrischkäse mit Apfel-Stangensellerie-Ragout und in Portwein marinierte Schalotten mundeten vorzüglich, den Käse strich sich meine Begleitung sogar auf´s Brot.
Nach der Suppe kam der Hauptgang, sowohl der Festtagsbraten vom Weiderind in Apfel-Preiselbeerrotkraut mit Brioche Serviettenknödel als auch die vegetarische Variante Paranussbraten im Blätterteig in Preiselbeersoßen mit Feldsalat ließen kaum Wünsche offen.
Nach der Show waren der Warme Schoko-Gugelhupf mit Ahornsirup und Rumkirschen ein delikater Abschluß eines perfekten Abends.
Informationen & Tickets unter 0700-38385034 oder www.tollwood.de
Sehenswert auf dem Winter-Tollwood sind ganz besonders die Ausstellung im Weltsalon und die „Trash People“ von Aktionskünstler HA Schult, die am U-Bahn Eingang Theresienwiese eine erschreckene Müllarmee darstellen. Unbedingt anschauen!
Ebenso wichtig engagiert sich Tollwood, daß im Wirkungskreis der Landeshauptstadt München zukünftig nur noch Produkte aus nachweislich artgerechter Tierhaltung zum Einsatz kommen.