Von San Cristoblal de las Casas nach Palenque
Alle schwärmten von San Cristobal de las Casas im Hochland Chiapas mit seinen schön renovierten Häuschen im historischen Viertel, den Wandmalereien und kreativ dekorierten Cafés und Restaurants. Gerne wäre ich länger durch die engen, auf den einen halben Meter schmalen Gehsteigen flaniert, nur Abgase von den im Dauerstau stehenden Bussen, SVUs und anderen schicken Autos einatmen gehört nicht zu meinen Lieblingbeschäftigungen. Es erinnert mich an den wunderschönen Ort Sucre in Bolivien.
So buchte ich eine Tour zum absoluten Highlight der Gegend, dem Canón del Sumindero. Die kurvige Fahrt mit dem Kleinbus war lang, aber die phänomenale Aussicht und die Bootsfahrt, die mich an die Drei-Schluchten-Kreuzfahrt auf dem Yangtze Kiang in China erinnerte, glich alles aus. Vor dem Anleger hielt das Boot auf dem Wasser, um vom Käpt´n die Ansage auf Spanisch zu hören, jetzt wäre es Zeit für ein Trinkgeld. Würde er uns sonst ins Wasser werfen? Wohl kaum, trotzdem zahlten einige das erzwungene Trinkgeld.
Frische Luft versprach ich mir von einem Trip zu den Montebello Seen an der Grenze zu Guatemala. Meine Holzhütte war top und hatte Platz für vier Personen und von weniger Mitfahrern rate ich unbedingt ab, denn es ist gar nichts los hier, abends hatten zwei leere Restaurants offen. Warum ich für einen normalen See Eintritt zahlen musste, erschloß sich mir nicht. Die Grenze zu Guatemala konnte ich problemlos überqueren, da sich Souvenirshop an Souvenirshop reihten, ob ich weiter gekommen wäre, habe ich nicht ausprobiert.
Abends wurde es empfindlich kalt in San Cristobal und da auch im Revolucion Café nichts los war, aber alle Locations sämlche Fenster, Türen und oft auch Dächer sperrangelweit offen hatten, beschloß ich, die mehrere Autostunden entfernten Sehenswürdigkeiten Chiapas zu überspringen und das wärmere Palenque anzusteuern.
Sogar im Lonely Planet wurde vor dem Kleinbus direkt nach Palenque gewarnt, da es Überfälle gegeben hatte. Eine 12 Stunden lange Nachtbusfahrt, die den sicheren Umweg fährt, hält laut Aussagen von Mitfahrern unendlich oft, inklusive Polizisten, die die Pässe kontrollierten. Ich zog den Kleinbus tagsüber vor, der nur etwa 6 Stunden brauchte. Nur einmal gab es eine Diskussion mit dem Busfahrer an einer Art improvisierten Straßensperre, die ohne Bezahlung passiert werde konnte.
Die Maya-Pyramiden von Palenque, von denen erst 5 % freigelegt sind, liegen wie die Tempel um Angkor-Wat mitten im Dschungel. Sie wurden erstmals im 4. Jahrhundert besiedelt. Im 6. Jahrhundert wurde Palenque zur Maya-Metropole, um nach wechselvoller Geschichte um 814 herum, zur klassischen Periode des Zerfalls zu gehören. Die Gründe sind bis heute unklar. Sie strahlen eine großartige Würde und Ruhe aus, die nur von den lauten Guides etwas gestört wurde. Ich verzog mich in die schattigen Dschungelpfade, um mir die anderen Pyramiden anzuschauen.
Auf dem Rückweg mit dem Collectivo-Van ließ ich mich beim Aluxes, einer Art Dschungel-Zoo absetzen.
Wieder genoss ich die kühlen Pfade und die Beobachtung der wegen der Mittaghitze meist schlafenden Krokodile, Vögel, Affen, Schildkröten, Flamingos, die zwei geretteten Jaguare und anderer Tiere. Manche hatten viel Auslauf, andere wie der Adler, viel zu wenig Luft, um los zu fliegen.
Abkühlung pur war mein Ausflug zu den spektakulären Cascadas Roberto Barrios, denn nach der Dschungel-Wanderung war mir ncht mehr heiß und das Wasser war kühl. Trotzdem war es ein wunderschöner Anblick!
Ansonsten hat Palenque nichts zu bieten außer seinen vollbetonierten Straßen, leider keine Seltenheit im heißen Mexiko.
Umwelttipps:
selbstverständlich konnte ich in jeder Unterkunft meine Wasserflasche auffüllen statt Plastikflaschen zu kaufen
Tipps für San Cristobal de las Casas:
Unterkunft:
Günstig, dunkel, in einer ruhigen Straße, und nahe dem Zentrum: Planet Hostel, die Rezeptionisten sprechen Englisch
Im ersten Stock mit netter Aussicht, auch zum Sonnenuntergang hat das Kinopi leckere, vegetarische und andere Küche zu humanen Preisen, angenehm ruhig, um mal einen Nachmittag im Internet zu verbringen oder ins kleine Kino zu gehen
Nette Cafés und viel Vegane oder Vegetarische Restaurants sorgten für gesunde, leckere Küche
Tipps für Palenque:
Unterkunft:
die einzig erträgliche Gegend war La Canada nahe dem ADO-Busterminal mit seiner verkehrsberuhigten Straße und Bäumen rungsum und mit entsprechnden Preisen, ich schlief im guten Hotel Sevilla, deren Internet nur in der Lobby gelegentlich funktionierte
Essen:
das Café gegenüber hat gutes Frühstück und das Jade-Café gutes Abendessen, beide angenehm zum draußen sitzen und in la Canada, neben den Collectivos von San Cristobal bietet ein Restaurant gutes Essen zu günstigen Preisen
die Roberto Barrios Wasserfälle sind viel schöner als die anderen
Transport:
Die Collectivos zu den Pyramiden fahren an der Straße neben dem ADO-Busterminal ab, die nach Roberto Barrios am Markt
Besser den ADO-Nachtbus nehmen, Anbieter wie Maya-Tourismo nach Yucatan und Quintana Roo sind unseriös