Die Geschenke-Kaufwut zu Weihnachten verursacht horrende Müllberge, warum nicht einfach Zeit und Liebe schenken? Umweltfreundlich und menschenfreundlich ist es allemal! Höchste Zeit jetzt Abfall zu vermeiden, bevor unser Planet so aussieht!
Seit ich vor Jahren in Bali´s Meer in Plastiktüten schwamm und auf der ganzen Welt den horrenden Plastikkonsum sah, habe ich mein Konsumverhalten radikal verändert und mir die Plastikbewußtlosigkeit von der Seele geschrieben und gebe regemäßig nachhaltige Reisetipps.
Nicht nur in Südamerika mußte ich mich nur einem Gemüseladen nähern, dann kramte der Verkäufer schon eine Plastiktüte aus. So gewöhnte ich es mir an, immer rechtzeitig meine eigene Tüte auszupacken, da war unter den staunenden Augen der Verkäufer Reaktionschnelligkeit gefragt.
Für mich gibt es kein zurück mehr. Milch und Yoghurt kaufe ich seitdem im Biomarkt nur im Pfandglas, Trinkwasser fülle ich mir in der ganzen Welt in meine Trinkflasche. Wichtig ist es, alle Produkte aus Palmöl, wie Kosmetika und Schokolade, und mit Mikroplastik zu vermeiden, am einfachsten in den Biomärkten. Traurig, daß in vielen tropischen Teilen der Welt wie in Borneo immer noch sauerstoffreiche Regenwälder gerodet werden, um Palmölplantagen anzulegen. Wir Verbraucher müssen jetzt handeln!
Plastikfrei Einkaufen ist möglich, erfordert aber genaue Vorbereitung.
1. Bauernmärkte oder die Münchner Wochenmärkte bieten die Möglichkeit, zum gleichen Preis direkt und frisch vom Erzeuger auch biologische Erzeugnisse einzukaufen, ohne die sindflutartige Verpackungsflut. Einfach selber Taschen und Behälter mitnehmen!
2. Obst und Gemüse lose kaufen sollte selbstverständlich sein, Empfindliches schont ein mitgenommenes Netz. Supermärkte, die alles in Plastik verpacken, vermeiden.
3. Beim Käse wird es schwieriger wegen der Deutschen Hygienevorschriften. Auf den Märkten und im Bio-Markt Basic darf der Kunde seine Behälter mitbringen. Wichtig ist , verschiedene Käsesorten zu separatieren, da Käse „lebt“ und sich mit der Zeit verändert. In vielen Bioläden gibt es Käse- und Brotpapier aus Bienenwachs, das sich waschen und wiederverwenden läßt.
4. Geringfügig teurer als die billigsten, mit Plastik umwickelten, sind trockene Lebensmittel wie Reis, Nudeln, Nüsse, Bohnen, sogar Schokolade und vieles mehr, abfüllbar in mitgebrachte Gläser im „Ohne“ Laden und Basic. Praliné-Liebhaber sollten eigene Behälter dabei haben, die offenen Pralinen sind nicht teurer, dafür frischer und leckerer! Das spart auch den Umstand, die Produkte aus der Verpackung in die Behälter zu füllen.
5. Zum Abschminken, als Sonnen-, Körper- und Haaröl, selbst als Zahnspülung bei Zahnfleischentzündung benutze ich jetzt Sonnenblumenöl.
6. Zum Reinigen vermische ich Essigessenz mit Wasser, kann Putzmittel in der eigenen Flasche im Bioladen abfüllen und als Waschmittel benutze ich Indische Waschnüsse. Bei weißer Wäsche empfehle ich zusätzlich etwas Waschsoda oder Backpulver beizugeben.
7. Um Mikroplastik in den Abflüssen zu vermeiden, läßt sich zum Putzen und zur Körperpflege aus der Luffapflanze der rein biologische Luffaschwamm herstellen, selber im Garten anbauen oder in gut sortierten Biomärkten erwerben. Ich habe sie beim Tropenurlaub in Thailand erstanden.
8. Zum Haarewaschen habe ich mir jetzt aus dem Ohne-Laden Shampoo- und Spülung als Seifen zugelegt und bin sehr zufrieden. Die von allen empfohlene Essig-Spülung hat mein lockiges Haar nicht wirklich entwirrt. Auch zum Baden und Duschen kommt bei mir nur noch naturreine Seife in Frage.
9. Warum nicht Kosmetik selber machen und einem Kurs belegen? Rein natürlichen Kajal habe ich zum Beispiel in Indien aus Asche selbstgemacht. Kaffeesatz, vermischt mit kaltgepresstem Sonnenblumenöl, macht als Maske und Gesichtspeeling eine samtweiche Haut. Letzteres Öl half mir auch als Mundspülung gegen Zahnfleischentzüdung. Kokosöl, Kokosmilch und ein Stück von der Aloe Vera Pflanze zerstampfen und schon hat man einen feuschtigkeitsspendenden Sonnenschutz.
10. Für Kaffee to go gilt es natürlich, seinen eigenen Becher dabei zu haben oder nur in einem Geschäft, das die RECUP Pfandbecher, benutzt, einkaufen.
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