Kuching, die Stadt der Katzen, im Südlichen Borneo, empfing mich mit brütender Hitze. Verschwitzt schlängelte ich mich zwischen den Autos durch, die mit ihren Klimaanlagen für noch mehr Wärme sorgten.
Vereinzelte Streetart-Wandmalerien und die spiralförmige Brücke über den Fluß erhaschten meine Aufmerksamkeit, auf der anderen Seite winkte der Orchideen-Garten. Hier konnte ich endlich frische Luft schnappen, eine Seltenheit auf meiner bisherigen Reise durch abgasschwangere Städte, und die farbenprächtigen Blumen genießen.
Von Borneo auf´s Festland über den Negara-Dschungel zu den Haien der Perhentian Islands
Wer noch nicht weiß, wie er den nächsten Winter überstehen soll, dieses Land wäre eine Alternative!
Im Paradies Sabah, Borneo angekommen, kann ich gut auf die Utensilien der Zivilisation verzichten. Die relaxten Malaysier machen mir nicht nur schöne Augen, sie sind es auch.
Bei Dschungelwanderungen empfiehlt sich ein Guide, sonst verpaßt das zivilationsgetrübte Auge Makaken- und Prosperisaffen, kleine Wasserschlangen, Adler und andere Vögel sowie Skorpione, die ganz in der Nähe meines Bambusbungalows ihr Lager aufgeschlagen hatten.
Leider ließ ich mich vom netten Guide hinreissen, in einem Weiher zu baden, nur eine gute Idee für die Blutegel, die sich an mir labten. Statt TV und Computer bestand das Abendprogramm aus Asienschach oder Gitarre-spielenden Einheimischen, während wir die Sterne anhimmelten.
Die Besteigung des Mount Kinabalu war das wunderbarste Erlebnis in Borneo. Am Samstag davor habe ich im Nachleben von Kota Kinabalu schon mal meine Beine beim Abtanzen trainiert und die schönen Menschen auf einem Haufen bewundert. Erstaunlich, daß die muslimischen Mädchen das Kopftuch, mit Glitzer verziert, locker um den Kopf schlingen und mit engem T-Shirt und knappen Jeans abrocken!
Vom Park Hauptquartier geht‘ s von 1500 Metern in c.a. 4 Stunden auf halbe Höhe, unsere 3er Gruppe aus Jeroen, Emily und ich hatte sich da schon auseinander gewandert. Nachts um 3 Uhr wird mit Taschenlampe der Gipfel auf 4096m erklommen. Nachdem ich eine lahme chinesische Gruppe und laute Amis überholt hatte, genoss ich den Aufstieg unterm Sternenhimmel.
Rechtzeitig zum Sonnenaufgang erreichte ich den Gipfel, erst c.a. 10 Leute waren vor mir.
Immer mehr Wanderer folgten, die nichts besseres zu tun hatten, als wie wild zu fotografieren und wieder herunterzulaufen. Je höher die Sonne stieg, desto atemberaubender die Rundumsicht.
Am Abend kamen die heißen Quellen in der Nähe gerade recht, um die müden Beine auszuruhen. Zusammen mit anderen Leidensgenossen vom Berg machte es doppelt Spaß!
Klar, das am nächsten Morgen der Canopy Walkway mit noch etwas wackeligen Beinen ausprobiert werden mußte, ein auf einigen Brettern in den Baumwipfeln aufgehängter Hochseilweg. Selbst für mich Klettertante aufregend!
Gerüchten zufolge soll man auf der malayischen Halbinsel beim Schnorcheln Haie sehen, so flog ich nach Johor Baru, ein Flughafen mit Schokoladenduft, dem ich sofort nachgehen musste. Der Verkäufer verführte mich zu Eiskreme ( die allerbeste!) und Schokomuffin.
Bei einer Wanderung im uralten Taman Negara-Dschungel mit zwei Österreicherinnen fielen uns die Blutegel reihenweise an, sobald wir nur einen Moment stehenblieben. Bei Alexandra hatte sich ein besonders fetter an ihrem Bauchnabel festgesogen. Wegbrennen mit einem Feuerzeug ist die einzige Möglichkeit, sich zu befreien.
Die Perhentian Islands hielten auch einige Aufregungen für mich bereit. schon beim ersten Schorcheln sah ich im glasklaren Wasser Clownfische (bekannt aus „findet NEMO“, Triggerfische, Sägefische, Papageienfische, riesige Muscheln mit beweglichen bunten „Lippen“ und ganz weit draußen, wo plantschende Japaner oder Chinesen mit Schwimmweste und Schnorchel verkleidet, nie hinkommen würden, schwamm ein c.a. 1,20 Meter großer Hai in etwa 4 Meter Tiefe unter mir durch. Deswegen war ich hier! Taucherin Alexandra erzählte, das diese Haie nur Plankton fressen…
Morgens sollen sie besonders aktiv sein, also schwamm ich am letzten Tag noch mal hinaus. Plötzlich, nicht mehr im tiefen Wasser, sondern nur 1 Meter 50 unter mir sah ich diesmal glasklar zwei 80cm große Haie, kurz darauf kam noch ein großer, vielleicht 1.60 Meter langer vorbei, der mich langsam umkreiste. Mulmig war mir schon, nach Planktonfressern sahen sie nicht aus! An Land las ich dann, dass diese Riffhaie sehr wohl Fische fressen und nur versehentlich Tauchern in die Wade beißen.