Von Yangoon über Pyay und Bagan in den Chin-Staat
Vom Süden Myanmar´s landete ich mal wieder in Yangoon, um weiter in den Chin-State zu reisen. Die üblichen Sehenswürdigkeiten hatte ich ja bereits vor 13 und 3 Jahren angeschaut, so fielen mir die extrem baufällig aussehenden 8 bis 9stöckigen Häuser besonders auf.
Sicher sind sie seit hundert Jahren noch nie renoviert worden und fallen wohl nur deswegen nicht zusammen, weil sie sich aneinandergereiht gegenseitig stabil halten. Im krassen Gegensatz dazu werden klimatisierte, elegante Shoppingmalls , die man nur durch eine Sicherheitsschleuse passieren darf, gebaut. Hier wird für Rolex-Uhren, Armani und Co. geworben, das ist es, was die Burmesen am dringensten brauchen.
Ich hatte Lust, Unbekanntes zu sehen und buchte einen Radausflug zu den umliegenden Dörfern auf der anderen Flussseite Yangoons. Leider mussten wir eine ganze Weile am Hafen entlang radeln, bis wir endlich mit dem Boot übersetzen konnten.

Hier beginnt eine ganz andere, dörfliche Welt. Gerade fand eine Hochzeitsfeier statt und begeistert wurde ich mit der Braut fotografiert.
Es war fast zu heiß, um durch die trockenen Felder ohne Schatten zu radeln.
Überall sah man Plastikabfall, ob am Ufer oder um die Hütten herum. Ein Mönch schenkte uns Früchte, Kinder winkten uns wie immer zu und umringten uns eisschleckend.
Am nächsten Tag nahm ich den Bus Richtung Norden nach Pyay. Am größten Tempel standen die Burmesen am häßlichen, riesigen Aufzug Schlange. Touristen dürfen 3000 Kyat löhnen. Ich wurde von Burmesischen Studentinnen, die sich Yasmine und Iris nannten, angesprochen, um ihr Englisch aufzufrischen. Sie zeigten mir den Markt, wo wir leckere Salate mit Nudeln, Tofu und Gemüse verdrückten. Schön, mal etwas neues Vegetarisches auszuprobieren!

Sie halfen dem Franzosen Alex, den ich im Guesthaus traf, und mir, den Zug nach Bagan zu erwischen. In der neonbeleuchteten „Upper class“ war es unangenehm schmutzig, die Toilette stockdunkel und das Ruckeln förderte nicht unbedingt meinen Schlaf.
Um von Bagan nach Mindat im Chin-State zu kommen, mußte ich erstmal einen Pick-Up nach Pakkoku nehmen.

Von da ging´s weiter mit dem Bus nach Mindat. Ich hatte mir romantischerweise einen schönen Bergort vorgestellt. Gerade wurde die Straße erweitert, was soviel Staub erzeugte, dass die Anwohner Plastikplanen an ihre Fassaden hängen mußten. . Spazierengehen war also gestrichen. Wanderungen sollten auch zum Teil an den Straßen entlang gehen.

So buchte ich einen Tagesausflug zu den Chin-Dörfern mit Guide und Motorrad. Die tätowierten Chin-Frauen wurden meist sehr jung und oft unfreiwillig im Gesicht tätowiert, da sie sehr schön waren und damit verhindert wurde, dass sie vom König zur Frau genommen wurden. Jetzt sind die Gesichtstätowierungen verboten.

Wunderbar, mit diesen immer noch schönen, würdevollen Damen sprechen zu können! Der Guide übersetzte uns alles.

Auf dem Weg zurück wurden wir von einer Familienfeier aufgehalten, die uns zu selbstvergorenem „Wein“ im Büffelhorn und einem Reisessen einlud. Alle waren sehr gut gelaunt, sie hatten wohl dem frisch schmeckenden Getränk gut zugesprochen! Gar nicht so einfach, mit dem Horn in der Hand Fotos zu machen…

Umwelttips:
am besten eine Trinkflasche von zu Hause mitbringen, diese kann man fast überall, in Tempeln, Restaurants und Hotels kostenlos auffüllen, am besten aus dem Stahltank oder Filter, darauf achten, falls es ein Plastikbehälter ist, dass dieser nicht in der Sonne stand, sonst können sich Weichmacher lösen. Wenigstens kann man dadurch verhindern, dass noch mehr Plastik in Flüssen landet

mehr Unwelttips hier:https://horizonteentdecken.de/nachhaltig-reisen-mit-8-tips-leicht-gemacht/
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Tips für Yangoon, Bagan, Pakkoku und Mindat:
das nahe der Sule-Pagoda Yangoons liegende Chan Myaye Guest House hat nette, saubere Zimmer, einen Balkon für alle, Englisch-sprechendes Personal und liegt im 4. bzw. teilweise im 8. Stock, gut als Bergwander-Training geeignet!
Der Bus 36 fährt für 200 Kyat von der Sule Pagode direkt zum Aung Mingalar Busbahnhof und braucht zwischen einer bis eineinhalb Stunden dafür
Wer mal etwas anderes als Pagoden sehen möchte, sollte die River Gallery nahe dem ebenfalls sehenswerten Strand Hotel besichtigen, zur Zeit stellen sie zeitgenössische, Burmesische Künstler aus und beteiligen sich an dem Yangoon Photo Festival .
Noch Geld übrig vor dem Nachhauseflug und keine Lust, das Geld für öde Souvenirs auszugeben? Das Shangli La Hotel bietet fast jeden Abend ein unglaublich tolles Gourmet-Buffet für 36 Dollar
In Bagan quartierte ich mich im May Kha Lar Guesthouse im zentralgelgenen Nyaung U ein und bekam ein nettes Zimmer mit Bad für 20000 Kyat inklusive sehr gutem Frühstück.
Wer in Pakkoku Station machen möchte, kann sich im nahe am Busbahnhof gelegenen Hotel Yoma am Pool erholen, das schöne Zimmer kostete inklusive nettem Frühstück, super Service (der Gast wurde mit einem Schirm als Sonnenschutz zum Zimmer begleitet) und Transport zum Busbahnhof 35000 Kyat
In Mindat am besten vorher ein Zimmer reservieren, wir bekamen gerade noch welche im Va Kok (Tel: 09459168374) am Anfang des Ortes. Die sehr nette Mitarbeiterin kümmert sich rührend um ihre Gäste. Ein Geheimtip: der Pastor kann eventuell einen untouristischen Aufenthalt in einer Familie in einem Chin-Dorf vermitteln.