Von soviel Dramatik kann so mancher Filmregisseur nur träumen! Letzten Samstag am Odeonsplatz hatte sich Wettergott Petrus gegen 18:30 etwas beruhigt und ließ den blauen Himmel durchblicken. Plötzlich, wie von Geisterhand, tauchten schwarze Wolken auf, entluden sich prasselnd und ließen den Platz innerhalb kürzester Zeit unter Wasser stehen.
Die mit Extra-Zelten überdachten Musiker in der Feldherrenhalle waren nicht mehr so gut zu sehen, aber um 20:30 hatte Petrus etwas verspätet ein Einsehen und Alan Gilbert dirigierte auch das letzte Nieseln davon mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Pjotr Iljitsch Tschaikowskis wundervollen Lyrischen Szenen aus Onegin. Entspannt und fast trocken lauschten dann 8000 Zuschauer dem herrlich cremigen Sopran Reneé Flemings mt George Gershwins „Summertime“ und Leonard Bernstens „Lonely Town“.
Klasse hatte auch nach der Pause die von Alan Gilbert perfekt-dramatisierte Symphonie Nr. 5 von Tschaikowski inklusive dem Solo-Hornisten Eric Therwilliger mit einem sehr überzeugenden Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
Auch am Sonntag erinnerten ein paar Schauer an den vorherigen Abend, aber diesmal führte Dirigent Valery Gergiev pünklich um 8 Uhr die Münchner Philharmoniker mit „Corolian“ in den Beethoven-Abend ein. Star-Pianist Daniil Trifonov, spielte leidenschaftlich, das Gesicht von Vollbart und wehenden Haaren fast verborgen, völlig in der Musik versunken, Beethovens Klavierkonzert Nr. 5 und wurde frenetisch dafür gefeiert. Er bedankte sich mit dem virtuosen „Die Jagd“ aus der Klaviertsonate C-Dur, Opus 31.
Nach der Pause vollendete Gergiev mit den Münchner Philharmonikern den Abend mit der schwierigsten von Beethoven´s Symphonien, der Fünften, mit Schwung und Tempo, bravo!