Wo ist Ost-Timor fragte jeder, dem ich von meinen Reiseplänen erzählte. Der jüngste Staat des 21.Jahrhunderts und gehört zu den kleinen Sunda Inseln und hat eine wenig friedliche Geschichte hinter sich. Nach 9 Tagen Unabhängigeit von 450 Jahren Portugiesischer Besatzung, besetzte Indonesien 1975 Ost Timor. 25 Jahre lang kämpften die Einheimischen für ihre Unabhängigkeit, bei der 200000 Menschen um´s Leben kamen. 2002 wurde das Land endich von den Vereinten Nationen in die Unabhängigkeit entlassen.

Es war staubig, die Flüsse ausgetrocknet und die Blauwale waren 2 Wochen zu spät dran. Mitte Oktober sollte die beste Zeit in Ost Timor sein, um die größten Säugetiere dieses Planeten zu sehen. Die Wal-Touren waren ausgebucht, nur die Gesuchten hielten sich nicht an ihren Kalender. Atauro, eine kleinen Insel gegenüber der Hauptinsel, soll das biodiverseste Korallenriff der Welt haben.

Kleine Fische sind besser als keine, also ergatterte ich gerade noch den letzten, freien Bungalow. Endlich konnte ich beim Schnorcheln ein wunderschönes, intaktes Korallenriff erleben. Bei einer Wal-Tour sahen wir planschende Delfine und Pilotwale, die etwas größer als Delfine sind. Leider tauchten sie ab, sobald ich angeschnorchelt kam.

Ich gehörte zu den wenigen, die aus Europa angereist waren, die meisten Ausländer lebten entweder in Ost Timor oder stammten aus dem nahen Australien. Maubisse, inmitten von Kaffeeplantagen in den Bergen von der Hauptinsel gelegen, wurde gerade von brennenden Feldern versmogt, daher versuchte ich es mit Bacau weiter im Osten, wo angeblich gerade Blauwale gesichtet wurden. Fernando vom Da Terra Hostel, sagte, er wurde gerade angerufen, ich lachte, von den Walen? Nein, von Fischern, die meinten, am nächsten Tag müssten sie vorbeischwimmen. Bei unserer langen Bootsfahrt sagen wir nur blaues Wasser und schnorchelten ein eher mittelmäßiges Riff ab. Das einzig aufregende war der Bericht von Fernando, wie ihn in der Nähe ein Salzwasserkrokodil angegriffen hatte.

Die Einheimischen in Ost Timor sind freundlich, aber ohne Auto oder Motorrad unterwegs und von unzuverlässigen Bussen abhängig zu sein, machte mir keinen Spaß, daher reiste ich vorzeitig ab und hoffe, bei die besten Reisezeit für Ost Timor im Frühjahr oder Sommer mal wieder zu kommen.

Tipps für Ost-Timor:

Wie immer eine eigene Wasserflasche mitnehmen, in allen Unterkünften konnte ich diese auffüllen

In der Hauptstadt Dili fahren Microlet-Kleinbusse in alle Richtungen für 25 cents, die Scheiben sind mit Plüschtieren verhängt, damit der Reisende nicht sieht, wo er oder sie aussteigen muss, Nr. 9 fährt von und zum Flughafen. Mehr oder weniger zuverlässige Busse fahren nach Maubisse und Bacau, wer weiter weg reisen möchte, ist mit einem Leihauto am besten bedient. In der Lobby des Hotel Timor gegenüber vom Hafen gibt es gratis Internet, am Hafen fahren die Fähren nach Atauro ab, die große „Berlin“-Fähre fährt Samstags um 8 Uhr für 4 $, die schnelle Dragon-Fähre Dienstags und Donnerstags für 10-12 $.

Die Da Terra Hostels in Dili und Bacau hatten gute Zimmer beziehungsweise Bungalows (nur nicht das Zelt in Bacau) und deliziöse, vegetarische Küche, ideal, um andere Reisende kennen zu lernen; auch mal das Öko-Kompost-Klo im Bacau-Hostel ausprobieren, es stinkt nicht!

Leckere vegetarische und preiswerte Küche gab es im Café/Restaurant Uma Saudavel (Facebook), Motael, Farol, in der Nähe vom Hafen, Tel. 77981527.

Atauro:

Unterkunft: Barrys Resort ist wunderbar ruhig mit guter, vegetarischer Küche, zum Korallenriff bis zur Pier laufen, dahinter lässt sich gut schnorcheln, das biodiverste Riff dahinter kannst du per Fischerboot für 12 $ bei Barrys erreichen, sie haben ebenfalls ein umweltfreundliches Eco-Plumsklo

ATMs gibt es nur in Dili, die nur Visa-Kreditkarten akzeptieren sollten, meine DKB-Visa Debitkarte nicht, daher konnte ich bei Barrys Resort per Überweisung zu Dollars kommen, am besten Dollars schon mitbringen