Baden und exzellente Filme genießen beim Fünf Seen Filmfestival

Ein Jahr noch, dann wird das 17. Fünfseen Filmfestival volljährig! Das Datum wurde auf genau die Woche vorverlegt, in der die Stammstreckensprerrung aufgehoben, aber die Bahnstrecke bis Gauting gesperrt war. Bei über 30 Grad draußen durfte die umweltfreundliche Kinogängerin einen gefühlt 60 Grad heißen Bus von der U3/U6 Endstation in München nach Gauting nehmen und bis Starnberg die S-Bahn. Im Breitwand Kino Starnberg angekommen, erwarteten mich „Fallende Blätter“, ein wunderschön lakonischer Film von Aki Kaurismäki, leider bei saunaähnlichen Temperaturen.

Margarete von Trotta mit Produzentrin und Festivalchef Matthias Hellweg Foto: dk

Perfektes Wetter herrschte bei der Eröffnungs Open-Air Vorstellung von „ Ingeborg Bachmann-Reise in die Wüste“, wo Regisseurin Margarete von Trotta per Boot am Starnberger Seebad landete. Der Film zeigt die Episode von Bachmanns Leben, die, sehr frei und emanzipiert, “Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ schrieb und in offener Beziehung mit Max Frisch, der ihr ihren Ruhm neidete, zusammen war.

Eröffnung im Seebad Starnberg Foto:dk

Festival-Leiter Matthias Hellweg hat wieder ein tolles Programm zusammengestellt. Aktueller denn je ist die Reihe „Kino & Klima“, denn Europa hat Deutschland gemahnt, die Klimaziele nicht einzuhalten. In „State of necessity“ versuchen Aktivistinnen juristisch Gerechtigkeit für sich und ihre Generation zu erlangen, ein Prozess zwischen Hoffnung und Frust. In „ Finite: the Climate of Change“ protestieren Aktivisten gegen den Kohleabbau und in „Ernte teilen“ werden die Solidarischen Landwirtschaftskooperativen vorgestellt, die die industrielle Landwirtschaft unnötig machen könnten und geschmackvolles Gemüse anpflanzen. „Plastik Fantastic“ gibt unvorstellbare Einblicke in die Machenschaften der Öl-Konzerne, unbedingt anschauen!

Hannelore Elsner Preisträgerin Paula Beer Foto: fsff

Taiwan läd zum Empfang mit zwei Filmen am 29.08.23 nach Gauting, Paula Beer bekommt den Hannelore Elsner Preis am selben Tag in der Schloßberghalle in Starnberg, wo ihr neuer Film „Roter Himmel“ und am nächsten Tag „Frantz“ und „Das finstere Tal“ gezeigt werden. Jazz im Kino bietet „Music for black pigeons“ und ein Live-Konzert mit Vater und Sohn Riessler und nach dem Film „La Vuelta del Tango“ gibt es eine Milonga, an der ich leider nicht teilnehmen kann, da so spät keine öffentlichen Verkersmittel mehr fahren. Maria Schrader ist Ehrengast mit ihrem neuen, sehr empfehlenswerten Film „She said“ über die 2 Journalistinnen, die den Harvey Weinstein Skandal offenlegen konnten. „Vor der Morgenröte“ und „Ich bin dein Mensch“ von ihr sind ebenfalls zu sehen.

Ulrich Seidl bekommt eine Werkschau mit 5 seiner Filme, Kameramann Frank Griebe erhält den FSFF-Kamerapreis und wünschte sich Tom Tykwer´s „Cloud Atlas“ und Jan-Ole Gerster´s „Lara“ als Fime, die gezeigt werden sollen. Sieben Dokumentarfilme, der Fokus Iran und Kinderfilme runden das Programm ab, anschauen!

Alle Filme und Events unter:www.fsff.de

 

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