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Samaipata, das entspannte Wanderparadies in Bolivien

Vagabundo hieß das Hostel, in dem ich mich im 3000 Seelen-Ort Samaipata einquartierte und am nächsten Tag gleich ein Upgrade in ein Appartment mit Balkon und Salon inklusive Küche bekam, da das Hostel mit Gruppen voll wurde. Ausgerüstet mit Aktivitäten-Infos von Besitzer Thomas, machte ich mich auf den Weg zum nahen „Hausberg“. Nur ein Pärchen und drei Pferde kreuzten meinen Weg mit tollem Ausblick auf die unliegenden Berge. Herrlich, mal abgasfreie Luft zu schnuppern!

Am nächsten Tag traf ich auf Elena und wir machten uns auf eine 15 Kilometer-Wanderung. Es war heiß, einmal liefen wir zu weit und unsere Wasserflaschen leerten sich, als wir ein Gebäude entdeckten mit einer offenen Tür. Es war ein Laden und die Verkäuferin füllte gratis unsere Flaschen auf. Gerettet, dachten wir auf dem Rückweg, der nicht enden wollte. An jeder Kurve hoffte wir auf einen Blick auf Samaipata, Pustekuchen!

Kühe statt Wasser

Da hörten wir ein Auto hinter uns, eine Ambulanz. Noch brauchten wir keine und wurden hochtot im Gesicht und verschwitzt mitgenommen. Gehörig durchgeschüttelt stellte ich mir vor,  wie ein Kranker bei dem Geschaukel leiden müßte.

auf dem Weg nach el Fuente

Lockere 9 Kilometer per pedes die wenig befahrene Straße entlang, inklusive wunderschönen Aussichten, trafen wir auf El Fuente, ein Präkolumbianisches UNESCO Welt Kultur-Erbe, wo Spanier, Incas und Chanés sich wegen der strategisch günstigen Höhenlage bekämpften. Es war nett, den Weg entlang zu laufen und gegenüber die Berge des Amboro Nationalparks zu entdecken, wo sich dunkle Wolken zusammenbrauten. Da ging ich lieber etwas schneller zum Eingang zurück. Gute Idee! Der Regen ließ nicht auf sich warten und wir hatten Glück, ein Jeep brachte uns für einen sehr günstigen Preis zurück nach Samaipata, während der Regen auf das Autodach prasselte.

el Fuente, sieht aus wie ein riesiges, auf-dem-Bauch-liegendes Wesen aus Stein

Seitdem ließen sich die dunklen Wolken in Samaipata nicht mehr vertreiben und ich überlegte am nächsten Tag, ob ich mich einem Ausflug zum Amboro Nationalpark anschließen sollte. Die Straßen waren grottenschlecht, da nützte unserem Fahrer sein 4-Radantrieb-Aufkleber nichts mehr. Der Wagen schlitterte und rutschte gefährlich über die schlammige Straße, bis wir festsaßen und 3mal aussteigen durften, um zu schieben, bis es nicht mehr weiterging.

Das andere Auto mit echtem 4-Radantrieb kam zurück, wer weiter wollte, mußte trotzdem 2 Stunden länger hin- und zurück durch den Schlamm wandern plus 4 Stunden durch den Park. Ich hatte die Nase voll, da ich den Transport zum Park bezahlt hatte und das andere Auto brachte mich und eine Brasilianerin zurück. Erst nach langen Diskussionen mit der Agentur Michael Blindinger bekam ich die Hälfte meiner Zahlung zurück, die Besitzerin behauptete immer wieder, unser Wagen hätte einen Vierradantrieb. Seltsam, daß sich nur die die Hinterräder bewegen konnten…

Samaipata Tours bot eine Wander-Tour von der anderen Seite des Amboro-Parks am nächsten Tag an und diese war fantastisch. Verschwitzt vom Auf- und Abwandern samt atemberaubender Aussicht konnten wir uns dann in den Wasserfällen erfrischen.

am Tag danach…

An meinem letzten Tag feierten wir im La Bohème meinen letzten Abend mit Wein, Bier, Live-Musik und Tanz, so mancher ging gar nicht erst in Bett…

Tipps für Samaipata:

Ausflüge:

Viele Wanderungen kann man auf eigene Faust machen, so zum Beispiel nach el Fuente,  hin und zurück sind es etwa 18 Kilometer, das Museum im Ort kann man sich sparen

In den Nationalpark Amboro darf man nur mit einem Guide, wer die Wege nicht kennt, dürfte sich dort verirren, unbedingt Wanderschuhe anziehen!

Zoo el refugio

per kurzem Fußweg von Samaipata zu erreichen ist der el Refugio, dort werden verletzte Tiere aufgepäppelt.

so anschmiegsam kann ein Stachelschwein sein!

Es bringt unheimlich Spaß, heumzulaufen und in den Gehegen die frei herumlaufenden, scheuen, Lianen-schwingenden Kapuzineräffchen, freche Tukans, die Rafael an der Nase pickten, Hasen und Lamas zu beobachen, mit anschmiegsamen Stachelschweinen und Nasenbären zu kuscheln sowie an der schwingenden Strickleiter herunterzuklettern.

blitzschnell ist die Banane weg…

Unterkunft:

Vagabundo ist ideal für Alleinreisende, um Gleichgesinnte kennenzulernen, hat günstige, aber hellhörige Zimmer, mit zum Teil renovierungsbedürftigen Gemeinschafts-Bädern, wer in einer Gruppe reist, sollte versuchen, in dem Appartment mit 3 Zimmern unter zu kommen,  gutes Wifi dort im Salon und im Hostel im Frühstücksraum an der Straße

Das Landhaus ist auch schön, allerdings schwierig zu reservieren, da auf emails nicht geantwortet wurde, eher für Familien, Gruppen oder Pärchen geeignet

in Restaurants & Cafés vegetarisch essen:

Café Arte ist wunderschön bemalt, hat leckere Kaffeespezialitäten und auch vegetarische Snacks und Kuchen, das Wifi funktioniert schnell!

La Chacana hat eine gute vegetarische Auswahl, auch für das günstige Menu del Dia, schmeckt besonders gut mit dem süffigen, Bolivianischem Teruno Aranjuez Rotwein

La cocina hat saftigen Falafel und andere schmackhafte, orientalische Spezialitäten, wem es dort wegen des Neonlichts und der Lautstärke zu ungemütlich ist, kann sich sein Essen auch in´s La Bohème bringen lassen, das sich abends in eine nette Bar verwandelt

Hin- und Weiterfahrt:

geht mit einem langsamen, großen oder einem schnelleren Kleinbus, der erst fährt, wenn er voll ist, mit Wartezeit ist zu rechnen, Sonntags fährt er nur vormittags, der große Bus um 14 Uhr