Archiv für den Monat: Februar 2022

Nevada de Toluca

Weingegend zum Weinen, ein erloschener Vulkan und die Schönste Stadt Mexikos?

Von Queretaro nach Tequisquiapan und Bernal, Guanajuato und den Nevada de Toluca 

Queretaro
das berühmte Aquädukt und die unvermeidlichen Souvenirstände

Queretaro ist berühmt für seine mexikanische Vergangenheit, in der die Unabhängigkeit seinen Anfang nahm, Maximilian von Habsburg, dessen Schloss in Mexiko City zu besichtigen ist, erschossen wurde und die Republik gegründet wurde. Seine Umgebung ist die einzige außer Baja California, in der Wein angebaut wird. Als Wein-Liebhaberin lief mir das Wasser im Munde zusammen und fast hätte ich eine Wein- und Käse-Tour gebucht, bis ich die überteuerten Preise sah.

Tequiquiapan
Tequisquiapans bunte Gassen

Auf eigene Faust nahm ich den Bus nach Tequisquiapan, umgeben von Weingütern, und stellte fest, dass die Preise für die Touren dort dieselben waren. Davon hätte ich mir mindestens 5 Flaschen samt Käse kaufen können oder in hervorragendem Wein aus Argentinien schwelgen können. Ich nutzte die seltene Gelegenheit, verschiedene Käsesorten zu probieren und einen zu erstehen. Bis der Bus zurückfuhr, wanderte ich durch den hübschen Ort und schaute mir den opulent dekorierten Friedhof an.

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Wie fühlt es sich an, in Pandemie-Zeiten alleine durch Mexiko zu reisen?

Mexiko ist in den Jahren 2021/22 voller Touristen, da die Einreise keine Corona-Restriktionen beinhaltet. Das Land bietet fast alles, was das Herz begehrt, historische Maya- und Mesoamerikanische Pyramiden, Innenstädte mit Kolonialcharme, UNESCO-Weltkulturerbe ohne Ende, Berge, Vulkane, die Pazifikküste zum Surfen und die Karibikküste zum Schwimmen und Schnorcheln.  Die Einheimischen sind freundlich, hilfsbereit und immer für einen Witz zu haben. Trotzdem ist das Reisen im Land in diesen Zeiten nicht uneingeschränkt erfreulich.

 

90 Prozent der Mexikaner, auch Kleinkinder, tragen Masken überall, also auch draußen. Es scheint fast eine Obsession von ihnen zu sein. Macht es ihnen nichts aus, weil sie am Dia de las Muertos zum Fürchten maskiert, bemalt und als Skelette verkleidet in einer Dekoration des Horrors feiern ?

Als Alleinreisende sehe und spreche  ich ausschließlich mit vermummten Nicht-Gesichtern, es sei denn, im Hostel oder Guesthouse lerne ich andere Traveller kennen, mit denen ich mich unterhalten und ausgehen kann. Allerdings hält sich die Anzahl internationaler Reisender wegen der Pandemie in Grenzen, auch da Mexiko relativ teuer gegenüber Asien und Südamerika ist. Hauptsächlich sind Gruppen und Pärchen unterwegs. Am Eingang von größeren Supermärkten,  Flughäfen, Busbahnhöfen, „besseren“ Hotels und Restaurants wird Fieber gemessen, die Schuhe desinfiziert, die Hände und manchmal auch die Kleidung  werden mit Desinfektionsmitteln eingesprüht und natürlich die Maske getragen. Ex-Präsident Trump hatte mal öffentlich gefragt, ob eine Injektion mit Desinfektionsmitteln nicht helfen würde?  Vor dem Essen reiben sich die Mexikaner die Hände damit ein und essen anschießend mit ihren Fingern, ob das auf Dauer gesund ist? Wären gesunde Ernährung und Sport nicht besser?

Mexikaner halten gern ein Schwätzchen, nur durch die Maske verstehe ich nicht viel und es ist auf Dauer unheimlich und deprimierend, keine Mimik und kein Lächeln zu sehen. Nur manchmal, bei Tanzveranstaltungen, wie hier in Queretaro, trauen sich einige, ihre Masken, zu lüften.

Queretaro

Ich lese in anderen Blogs, wie schön und toll alles in Mexiko ist, auch Reisen in andere Länder werden bejubelt, als wäre alles normal und in bester Ordnung. Für mich bedeutet Reisen, in andere Kulturen einzutauchen, die Einheimischen und andere Traveller kennen zu lernen. Wie soll das funktionieren, ohne ihre Gesichter und Mimik sehen zu können? Merkwürdig, dass niemand darüber schreibt.

Ciudad Valles

Türkise Gewässer, eine entspannte Kolonialstadt und ein surrealistischer Garten in der Huasteca Mexikos

San Luis Potosi, nördlich von Mexiko-City, ließ mich im historischen Zentrum durch die Gassen schlendern, im Schneckentempo schlichen wenige Autos an mir vorbei. Was für ein Unterschied zu den von vielen Bloggern gepriesenen San Cristobal de las Casas oder Merida, wo laute Busse, Motorräder und Autos in jeder Gasse für Lärm und Abgase sorgten.  1592 als Silberminenstadt gegründet, bot diese Innenstadt mir wunderbare Kolonialgebäude, Kirchen, Illuminierte Tempel, ein ehemaliges Theater, das 1941 zum Kino umgebaut wurde, jetzt anspruchsvolle Filme wie den Cannes-Gewinner „Titane“ im Programm hatte und sich seinen nolstalgischen Charme bewahrt hat.

San Luis Potosi
Der Mond schaut zu: Tempel of Carmen bei einer Lichtinstallation des Winter-Festival of Lights

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