Ist Bali noch empfehenswert?

Vor 10 Jahren war ich zum ersten Mal in Bali und hatte eine wunderbare Zeit, auch vor 6 Jahren war es trotz viel Verkehr noch gut zu bereisen, aber jetzt, 2023? Öffentliche Busse existierten fast nicht mehr, das heißt, es gab einen Elektro-Bus, der günstig von Ubud in den Süden fuhr, es weiß bloß fast niemand davon. Mein Versuch, eine notwendige E-Money-Card dafür zu kaufen, wurde vom Ausverkauf oder von der Taxi-Mafia? vereitelt. Alles drängelte sich im Stau von Ubud und durfte sich am ohrenbetäubenden Motorradgeknatter und stinkenden Abgasen erfreuen, Radeln war lebensgefährlich. Die meisten Touristen setzten sich direkt in Restaurants an die vielbefahrenen Straßen, um mit Abgasen gewürzte Speisen, untermalt von Verkehrslärm,  zu genießen. Ein Spaziergang in Ubud glich einem Spießrutenlauf, überall sollte ich den Verkäufern Glück bringen, in dem ich etwas kaufen sollte; Massage-Angebote und Taxis lauerten an jeder Ecke.

die schöne Seite Ubuds Foto:dk

Nur beim Wandern im Reisfeld fand ich etwas Ruhe, bewunderte die schön dekorierten Cafés und Resorts mit eigenen Biogärten, die auf Nachhaltigkeit achteten und fand es traurig, dass überflüssige Liegen und Müll einfach gegenüber in´s Grüne geworfen wurden. Immerhin gab es nur noch in ganz einfachen Warungs Plastikstrohhalme und zweimal traf ich auf Kinder mit leisen Elektro-Mofas.

und die weniger schöne Seite Foto:dk

Ich floh in den Norden nach Amed an´s Meer, wo ich vor 6 Jahren wunderbar gewohnt hatte und stellte entsetzt fest, dass die gesamten Strände mit Unterkünften zugebaut und von Booten belegt waren, die unnötige Schnorchelausflüge anboten, obwohl man direkt vom Strand aus Schnorcheln könnte. Die Korallenriffe waren zwar vor der Regenzeit nicht voller Plastik wie vor 6 Jahren danach, aber teilweise zerstört und nicht so besonders wie es immer noch in diversen Blogs begeistert beschrieben wird. Mit dem biodiversen Riff in Atauro konnte es sowieso nicht mithalten.

Mount Agung hinter dem Gate of Heaven Foto:dk

Um 6 Uhr morgens machte ich mich zum Lempuyan Tempel auf. Der Mount Agung war in voller Schönheit zu sehen und während die Touristen Schlange standen, um immer die gleichen Instagram-Fotos von sich im Gate of Heaven zu machen, stieg ich die Treppe des Tempels hinauf und unterhielt mich mit einem spirituellen Balinesen, der schöne Fotos von mir schoss. Es war Vollmond-Zeremonie und die Balinesen in ihrer schönen Tracht samt ihren Opfergaben und ich wanderten die 1500 Stufen zum höchsten Tempel hinauf. Dort wurde gebetet; ich durfte nicht in den Tempel, hatte keine Aussicht, aber mein Fitnessprogramm erweitert. Statt den gepriesenen Monkey Forest in Ubud zu besuchen,  kann der unbedarfte Tourist sich hier gratis vom Affen hautnah beklauen lassen.

Ob Munduk in den Bergen sich nach 6 Jahren verändert hatte? Nein, die schmalen Wege in den Reisfeldern waren fast menschenleer, nur gelegentlich kam mir ein Motorrad bei meinen Wanderungen entgegen. Im schattigen  Wald wanderte ich steil auf und ab und musste trotz meiner Bergwanderschuhe aufpassen, nicht auf dem steinigen Grund auszurutschen. Vor Schweiß triefend, kühlte ich mich in den Wasserfällen ab.

Manche kosteten Eintritt, der Schönste nicht. Auf den Wegen mit Ansiedlungen begrüßte mich ein lautes Hundeorchester, in der Natur die Grillen und manchmal knallte es im Reisfeld, ansonsten genoß ich die frische Waldesluft und die Aussicht fast bis an´s Meer.

kostenlose Reiseterrassen bei Munduk statt Touristenmassen Foto:dk

Wenn du trotz allem nach Bali möchtest: hast du keine Angst und am besten Erfahrung mit Motorrad- oder Scooter-Fahren, da es in Bali sehr gebirgig ist, leihe dir einen aus, um weniger bekannte Orte zu besuchen; Canggu soll noch lauter sein als Ubud, Kuta, Legian und Seminyak ; aber gut  zum Party-machen, Bedugul hat den von Bloggern empfohlenen Pura Ulun Danu Bratan Tempel und Botanischen Garten, der letztere war voller Straßen und großen, extrem lauten Feiergruppen am Wochenende, wer Menschenmassen mag, hingehen oder geich nach Malle fliegen; ansonsten gibt es genug Tempel, die nichts kosten und kaum besucht werden. Es gibt noch schöne, wenig bekannte Ecken in Bali, entdecken!

Tipps für Ubud:

Übernachtung:

Ajana 3 Pool

am ruhigsten und günstigsten im Reisfeld, links von Aldis Restaurant, in den Ajana 3 Bungalows inklusive Infinity-Pool und Frühstück, WhatsApp: +62 81353779968; für Spaziergänge  in die Reisefelder ideal, natürlich müssen auch hier die Motorräder die schmalen Wege befahren, trotzdem entspannter und kühler als an den stark befahrenen Straßen

Massage:

am Ende der Jalan Kajeng, unterhalb des Reisfeld bieten Juwuk Manis exzellente und preiswerte Massagen, reservieren mit Whatsapp: +62-82236093242

Essen:

das Beste zuerst: In da/Compound Garden Resstaurant in der Jalan Gootama liegt ruhig in einem wunderschönen Garten, hat sehr gutes, preiswertes Essen mit vielen vegetarischen Variationen und auch Zimmer

am Ende der Kajeng Street im Reisfeld liegt das schöne Aldi´s Eatery & Coffee mit Garten, den besten und günstigsten Cappucino und einfaches Indonesisches Essen hat rechts davon der Brick-Imbiss

Unterwegs sein:

ein Fahrrad ausleihen ist zwar umweltfreundlich, aber lebensgefährlich, ein Scooter zur  Erkundung der Umgebung weniger schweißtreibend, aber warscheinlich genauso gefährlich, unbedingt einen Helm tragen, sonst kostet es 100 €.

Noch fahren Perama Busse die bekanntesten Orte und den Flughafen an, vorher auf der Webseite oder per WhatsApp reservieren, die roten TEMAN-Elektro-Busse fuhren vom überflüssigen, nicht empfehlenswerten Monkey-Forest zur Hauptstraße, wo es mehrere Haltestellen gab, ich schaffte es nicht, eine nötige E-money-card dafür zu ergattern

Ausgehen:

Im Laughing Buddha spielte jeden Abend eine Live-Band mit bester Stimmung, im Alaya Resort Restaurant spielte Sonntags eine tolle Band

Die Schönheit Balis im Neka Museum, Ubud Foto:dk

Erholung fand ich im interessanten Neka-Museum und im schrägen Antonio-Blanco Museum mit sehr gutem, nicht ganz billigem, veganen Restaurant

Yoga:

Yogabarn ist DIE schönste Yoga-Adresse in Ubud, um Yoga und Ruhe im schönen Park zu genießen, jeden Tag von werden Kurse angeboten, es gibt auch überteurte Unterkünfte und ein ebenso teures Restaurant, ich probierte High Fly Yoga…

High Fly-ing Yoga

Tipps für Amed:

Unterkunft:

die Sunshine Beach Bungalows in Jemeluk haben einen Pool, gute Zimmer und ich konnte direkt vom Strand aus schnorcheln, der ausnahmsweise nicht von Booten belegt war

Frühstück in den Sunshine Beach Bungalows, Jemeluk, Bali

das Beste Restaurant war Galangal ca. 100 Meter rechts davon mit schönem Garten, den besten Kaffee und Capuccino in der Coffeebar etwa 100 Meter weiter links oben mit netter Sitzecke, für den Sonnenuntergang den Hügel hinauf keinen Eintritt zahlen, sondern gegenüber im Tropical Sunset Café gute, preiswerte Küche mit Sonnenuntergang genießen!

Der Mount Agung zum Sonnenuntergang Foto:dk

Tipps für Munduk:

Unterkunft:

Dangan Mankalan Homestay lag wie einige andere Unterkünfte weg von der Hauptstraße, aber zentral und hat gute, preiswerte Zimmer

Essen:

es gab 2 gute, preiswerte Restaurants, Enjoy Coffee und Warung Genitri, leider mit Motorrad-Beschallung, aber schöner Aussicht auf den Sonnenuntergang