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Als Vegetarierin durch Argentinien, Diät inklusive

Ein ganz normaler Nachmittag irgendwo in Argentinien. Mit dem Bus eingetroffen, hatte ich eingecheckt und begab mich auf einen Spaziergang durch den Ort. Mein Magen fing an zu knurren, es war etwa 15 Uhr. Alle Läden waren geschlossen, sogar die Supermärkte!

Nur ein paar Kioske mit Chips und Süßigkeiten hatten auf. Es mußte doch irgendwo eine Bäckerei geben? Leider beschränkte sich das Angebot auch hier nur auf Pappsüßes und Kaffees mit süßen „Croissants“, Medialunas genannt. Was wohl „Mr. Dog“ ist? Essen die Hunde? Nein, damit sind Hotdogs und anderes Fast Food gemeint.

Bei dem exzessiven Fleischkonsum hier samt dem größten Anbaugebiet von Soja wird bald nichts mehr von der grünen Lunge der Welt übrig bleiben und das Weltklima nicht besser. Muß alles gebraten, süß und/oder fett sein? Vegetarische Angebote in Restaurants beschränkten sich auf seltsame „Pizza“, „Pasta“ mit Tomatensauce oder gemüsegefüllte Teigwaren. Es war zum Verzweifeln! Die ersten Tage in Argeninien hatte ich zwangsläufig abgenommen. Yoghurt, Milch und das gute Artesanal-Bier waren teurer als Wein oder in Europa.

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Was gibt es zu tun außer Radeln & Tango-Tanzen in Buenos Aires?

Beim Anflug im Dunkeln sieht Buenos Aires von oben fast wie Los Angeles aus mit seinen geografisch anmutenden Straßenzügen. Unten angekommen kann davon keine Rede mehr sein. Gewaltige, bildschön-verzierte Kolonialbauten, von Art-Deco, Gotik oder den Griechen inspiriert, lassen mich begeistert staunen, ebenso die Seitenstraßen im Zentrum, die zweispurige! Radwege statt Autoparkplätze beeinhalten.

so sieht es am Wochenende aus…

Und schon sind wir beim lustigen Raten, wie kann ich mir eines der kostenlosen Räder Ecobici der Stadt Buenos Aires ausleihen? Die Touristeninformation meint, das gibt es im Moment nicht, Einheimische sind sich unsicher. Zwei Tage später erfahre ich von einer anderen Touristeninfo-Mitarbeiterin, das man sich direkt am Plaza de Mayo bei Ecobici registrieren lassen kann. Sicher bin ich 50 mal da vorbeigelaufen!  Es klappt und um die Ecke wartet schon ein Rad auf mich. Ein junger Argentinier hift mir und checkt die Bremsen, es kann los gehen, juchhuh!

mit ecobici Buenos Aires erkunden und den Horizont-ausfüllenden Rio de la Plata in der nahen Reserva Ecologica bewundern

Am Wochenende war die Stadt fast leer, jetzt am Montag trauen sich doch Autos, auf den Radwegen zu fahren. So einfach ist es nicht, wegen der vielen Einbahnstraßen den Weg zum Recoleta Friedhof zu finden. Hier liegen die berühmtesten, wichtigsten Menschen Argentiniens, angefangen von Evita Peron, die eine eher kleine Ruhestätte bekommen hat, Tango-Musiker Carlos Gardel und unendlich viele mehr. Manchen wurden sogar kleine Mausoläumspaläste gebaut. Herrlich, sich hier zu verlaufen!

hier ist die Frau größer als der Mann…im Recoleta Cemetary Buenos Aires

Später treffe ich mich mit Internations-Mitgliedern, die eine geführte Tour durch den Reserva Ecologica anbieten. Leider reicht mein Spanisch nicht aus, um alles zu verstehen, aber es ist angenehm, mit netten Menschen durch die grüne Lunge zu schlendern. Interessant, daß eher die Nicht-Argentinier dem Tango verfallen sind!

schön, sich auch in Buenos Aires bei Internations zu treffen!

Am nächsten Tag mache ich mich auf nach Tigre, das hat mit Tigerbeobachtungen leider gar nichts zu tun, sondern ist das drittgrößte Fluß-Delta der Welt, wo der Rio de la Plata und der Parana zusammenfließen. Ich nehme ein lokales Bootesortund lasse mich bis nach tres Bocas mitnehmen. Jede Villa hat einen Anlegesteg inklusive Boot, manche Resorts wollen schick sein, haben die Palmen gefällt, Rasen angepflanzt und als Schattenspender Minibasthütten gebaut. Toll, so wird es schön heiß!

Tigre-Resort

Ich lasse mich durch die unendlich scheinenden, schattigen Pfade treiben und treffe ein paar Argentinier und Spanier, die in Berlin leben. Bei Inez leihen wir uns Kanus. Leider bin ich auf´s nasse Kanu-Paddeln mit meinem Kleid nicht perfekt vorbereitet. Gerne wäre ich hier über Nacht geblieben, es wirkt so entspannt und viele Kanäle warten auf Entdeckung.

mit dem Kanu durch das Tigre Delta, bloß nicht verfahren!

Gerade freue ich mich, in Buenos Aires wieder mit dem Rad zu fahren, aber wie sollte es anders sein, die Ecobici werden gerade ausgetauscht und sind leider nicht immer verfügbar oder defekt. Die öffentlichen Verkehrsmittel funktionieren sehr gut, in mancher U-Bahn erspart man sich die Sauna, nur das Kühlbecken fehlt!

sogar ein Cello-Spieler gab sein Talent zum Besten!

Für Unterhaltung ist immer gesorgt. Sind die lauten Bettler und schreienden Verkäufer von Süßigkeiten, Kaugummis oder Socken gegangen, stellen sich Musiker und einmal auch ein ziemlich guter Breakdancer auf. Heute tat es mir fast leid, als die U-Bahn kam, gegenüber interpretierten ein Geiger und ein Gitarrist „Child of Mine“. Klasse!

En Verano en La Cuidad bietet jeden Tag gratis Konzerte, gestern ganz entspannt und mit angenehmer Brise vor dem Palacio de Belgrano, vorgestern im Usina del Arte im verufenen Viertel La Boca, der Heimat der Boca Juniors Fußballmannschaft, mit wundervoller Lightshow und Musik. Bevor diese spielen, sind die Busse voll und es ist schwierig, mitgenommen zu werden. Nach dem Spiel sollte man sich lieber fernhalten.

Wofür wohl diese Masken auf dem San Temo Markt verwendet werden? Für den Banküberfall zwischendurch? Oder ist das jetzt die neue Horror-Hip-Mode?

Sonntags kann ich nur wärmstens den San Telmo Markt empfehlen. Selbstgemachter Schmuck, Schallplatten als Uhren, gestrickte Kakteen, künstlerische und originelle Dinge, die in Europa kaum auf Straßenmärkten zu finden sind, werden feilgeboten.

Wozu der Flaschenhalter gebraucht wird`? Um die mitgebrachte Flasche unter der Bar zu verstecken?

Ein Straßenzug will die Stadt anders nutzen und die Künstler, die sonst dort verkaufen, protestieren dagegen. Demonstrationen gehören zum Alltag in Buenos Aires.

hier in Puerto Madero läßt es sich herrlich flanieren

Fast wie die Flaniermeile Bund in Shanghai mit Bick auf´s Hochhausviertel sieht es am Hafen Puerto Madero aus, nur ohne Segelschiff, welches hier erklommen werden darf, um die ruhige Atmosphäre zu genießen.

Nachhaltigkeits-Tipps:

Statt Plastikflaschen zu kaufen, das sicher trinkbare Leitungswasser abfüllen, den leichten Chlorgeschmack mit frisch gepresster Zitrone eleminieren, in Touristeninfos, in Supermärkten und Parks läßt sich Trinkwasser abfüllen

immer eine kleine Tasche dabeihaben, um auf unvorhergesehene Einkäufe vorbereitet zu sein, am besten eine kleine Plastiktüte für Obst und Gemüsekauf dabeihaben

es wird zwar versucht, verschiedene Mülltonnen aufzustellen, mit recyclebarer und nicht recyclebarer Option, nur woher weiß irgendjemand, was recycelt wird?

Ecobici Karte beantragen: gleich am Plaza de Mayo, Ecke Rivadaria, Eingang zwischen den Gittern, von 9-15 Uhr, Paß mitbringen und die App runterladen, um zu wissen, wo es Räder gibt und wieviele zur Verfügung stehen! In Rosario, der Geburtsstadt von Che Guevara und Lionel Messi, klappt es sehr gut mit den Ecobicis

Im Restaurant essen, statt etwas zum Mitnehmen zu bestellen, es schmeckt viel besser!

Tipps für Buenos Aires:

Leider habe ich es nicht zu einem Tangokurs mit Milonga geschafft, wegen Hitze sind anscheinend einige ausgefallen, aber Oy Milonga aufrufen, oft gibt es Kurse, bevor die Milonga beginnt!

 

el verano en La Ciudad im Internet aufrufen, da gibt es alle sommerlichen Gratis-Veranstaltungen von BA

Von Internationalen Flughafen den Tienda Leon-Bus in´s Zentrum nehmen und am besten gleich die Sammeltaxifahrt mitbuchen, der kleine Militärflughafen vom günstigen flybondi ist mit Bussen und dem Zug zu erreichen, am besten bei googlemaps nachfragen

Sicherheit: gibt es keine; wer seine Wertsachen, teure Kameras und Handys nicht zu offensichtlich herumträgt, dem werden sie eher nicht gestolen. Abends möglichst keine großenTaschen mitnehmen, lieber kleine, die am Körper getragen werden können und Einheimische fragen, welche Gegend gerade nicht empfehlenswert ist, ich bin trotzdem mit wenig Geld nach la Boca und späte abends zurück per Bus gefahren…

Café-Restaurant in Palermo

Palermo gilt als DAS Ausgehviertel von Buenos Aires, es gibt schöne Cafés, Restaurants und Clubs. Auf der Suche mittags nach einem Café musste ich einen Champagner-ähnlichen Cava probieren, da ein schickes Restaurant seine Eröffnung feierte.

Vegetarisch essen:

Durch Mapsme fand ich dann doch noch das wunderschöne bBlue Café und genoss einen leckeren Milchcafé in einer Hollywoodschaukel im Patio. Hier in der Calle Armenia 1691 gibt´s sehr schmackhafte, auch vegetarische Küche in kreativ-dekoriertem Ambiente, in der Nähe der Plaza de Mayo, Calle Alfonso Alsina, im El Toro gibt es leckere, saftige Veggiesandwiches mit Vollkornbrot und Veggieburger, eher eine Ausnahme!