Ist die Deutsche Gastronomie am Scheideweg? Beim Vierten Symposium der Witzigmann Academy diskutierten Wissenschaftler, Köche und weitere Experten aus dem Gastronomiebereich im Esszimmer der BMW-Welt über die zukünftigen Perspektiven der deutschen Küche. „Für die eigene Identität und den eigenen Ausdruck der Spitzenküche wird die Region entscheidend sein“, erklärte Foodscout Dominik Flammer, der Schweizer Autor von „Das kulinarische Erbe der Alpen“. Seine These: „Nur mit starkem regionalen Bezug kann sich eine deutsche Spitzenküche von den anderen Nationen unterscheiden und als eigenständig wahrgenommen werden.“
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Humor & Teamwork bestimmten das Drachenbootrennen der Gastronomie 2015
Auch in diesem Jahr bescherte Petrus den Gastronomen beim Drachenbootrennen tropisches Paddelwetter. Abkühlung mit Dusche gab es, wenn der Vordermann oder -frau nicht im Rhythmus des Trommlers am Bug war und das Paddel nicht richtig eintauchte. Nicht nur Kraft, sondern Gleichmäßigkeit sind wichtig, um auf den vorderen Plätzen zu landen.
Während der Schweizer Wein-Sponsor fleißig ausschenkte, stellten sich 12 Teams der Herausforderung. Sternekoch Bobby Bräuer vom Esszimmer der BMW-Welt fusionierte mit Shane´s Restaurant zu den Bayirisch Dragons inklusive eigens von Shane´s Frau kreirtem T-Shirt mit rotem Drachen. Sie landeten auf dem 10. Platz. Beim Team Geisel von den Geisel Privathotels, zu dem der Königshof gehört, stimmten Rhythmus samt Teamwork, sie machten den 1.Platz.
Die Sommelier Union Deutschland e. V. lag knapp dahinter und freute sich nicht minder über den 2. Platz. Der Sponsor Swiss Wine, im letzten Jahr noch unangefochten Erster, wurde Dritte, der Schäferwirt, wieder mit eigener Biergartenausrüstung angereist, Vierter. Ogricht aus Holzkirchen erpaddelten den 5., die IHK-Akademie den 6., Pasler & Friends, das aus Sommeliers und Gastronomiefachleuten bestehende Team um Top-Winzer Martin Pasler aus dem Burgenland, den 7. Das Team vom Restaurant Vitus aus Iffeldorf, unterstützt von Susanne Platzer vom Culinaricum-Bavaricum und Doris Scholze-Khumalo von der Eisblüte, in der sie sensationelles Natureis kreirt, den 8. Platz, der Sommelierverband Österreich den 9. und Neuling Ella vom Lenbachhaus den 11. Platz.
Das Mariandl Team bewies Humor mit ihren T-Shirt Aufschriften: „Mir san die wahren Pazifisten“ und „mir hobn no nia jemand gschlogen“. Der letzte Platz war ihnen sicher, beim Feiern waren sie allerdings unschlagbar!
Was sind schon Zahlen, wenn der Buchscharner Seewirt exzellent auftischt und die Schweizer Weine von Sommelier-Consult in Strömen fließen, während die Sonne am See langsam untergeht? Klar, daß zu später Stunde das Tanzbein in der Weinbar geschwungen wurde.
Gesponsert von Sommelier Consult, Swiss Wine Promotion, Gerolsteiner und dem Buchscharner Seewirt organisierte Jörg Linke von Linke Weinhandelsges. mbH hervorragend dieses enspannteTop-Event der Gastronomie. Jedes Team wurde mit eigens ausgesuchter Musik begrüßt, die IHK-Akademie zum Beispiel mit „we don´t need no education“ aus „The Wall“ von Pink Floyd.
Spanisch-Russische Gourmet-Klassik am Odeonsplatz
Den ganzen Sommer lang wird München mit Live Konzerten verwöhnt und hat die Qual der Wahl. Klassik am Odeonsplatz bietet konkurrenzlos eines der schönsten Konzertsäle, wenn das Wetter mitspielt und wartete zum 15jährigem Jubiläum wieder mit einem exzellenten Programm auf.
Roger Willemsen erzählte die Zusammenhänge dieses spanischen Sommerabends am Samstag und wie sich Manuel de Falla in seiner Pariser Zeit von Claude Debussy, Ravel und Dukas inspirieren ließ.
Ein Regenguß als Vorspiel kühlte die Luft etwas ab, pünktlich zum Konzert blieb es trocken. Der Zuschauer konnte nicht nur das herrlich spielende Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in der Feldherrenhalle sehen und hören, sondern auch den Spanischen Dirigenten Pablo Heras Casado links auf dem Monitor von vorne sehen, wie er leidenschaftlich und sensibel dirigierte. Ein Hochgenuß!
Im ersten Teil erklang „Der Dreispitz“ von Manuel de Falla, der nur so vor prallem Leben strozte, gefolgt vom energiegeladenen Violinen-Spiel der Münchnerin Julia Fischer mit Sergej Prokofjew´s Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 g-Moll, op63. Virtuos erklang ihre Zugabe „Tzigane“ von Maurice Ravel.
„Iberia“ von Claude Ddebussy paßte mit seinen leisen Klängen hervorragend in diese Kulisse. Bei Manuel de Fallas „La Vida breve“ kam der Chor zum Zug und als Zugaben-Schmankerl freuten sich die Zuschauer über den berühmten Einzug der Stierkämpfer aus Bizet´s „Carmen“. Ein gelungener lauer Sommerabend für Klassik-Feinschmecker!
Man darf gespannt sein, wer im Juli 2016 die Zuschauer begeistern wird.
Die besten Kulinarikstände auf dem Sommer-Tollwood 2015
In ein paar Tagen heißt es Abschied nehmen vom Tollwood-Sommerfestival mit Konzerten, Akrobatik, Performances, Theater und seinem Markt der Ideen.
Vor kurzem kürten das Tollwood-Festival in Kooperation mit Hacker Pschorr die Gewinner in der Kategorie Speisegastronomie. Nach einer mehrtägigen Besucherbefragung in den Bereichen Service, Geschmack und Preis-Leistungsverhältnis der Gastro-Stände standen die Sieger fest.
Maritas Burritoria von Andreas Flessa mit seinen mexikanischen Spezialitäten setzte sich gegen 33 weitere Stände in der Speisegastronomie durch. Der 2. Preis ging an Chada und Pad Thai, wo man sich in ihrem Buddha-Garten mit Bambustischen und Stühlen wie in Thailand fühlen soll, Bronze an De Fischerei von Florian Ober und Peter Wollrab, die mit Steckerlfisch von der Regenbogenforelle und ihrer Spezialität, der Matjes-Semmel von der Chiemseerenke, überzeugten.
Der Folkgarten mit seiner Fassbar von Nicola Strnad und Klaus Dalheimer machte das Rennen in der Bar-Kategorie, an der auch die Verleihung stattfand. Ganz neu auf dem Tollwood laden sie in ihrem Biergarten zu Bierspezialitäten, Cocktails oder einer feinen Whiskeyauswahl für Kenner. Bei Regen verteilen sie Regencapes. Während der Gast auf das Regenende wartet, empfielt sich der Bio-Marillenbrand oder der Amsterdamer Hammer mit Wodka und Baileys. Auf der kleinen Bühne kann man der erlesenen Live-Musikauswahl lauschen, täglich zwischen 17 und 19 Uhr.
Der S-Beach Strand mit Vitamintankstelle, Ribhouse und Bar freute über den 2. Preis, das Old Irish Townhouse, 2012 beste Bar, wurde Dritter.
Die Studenten der Blocherer-Schule für Innenarchitektur, Kommunikationsdegign und Fotografie vergaben den Markt-Preis nach den Kriterien Produkt, Dekoration und Service.
Der schönste Marktstand „Kräuterbauer“ von Paul und Margarethe Stoiber überzeugte die Jury mit Kräuterpasten aus eigener Herstellung, Essige und Öle, Ansatzliköre und -schnäpse. Beim engagierten Team des kreativ gestalteten Standes kann man alles verkosten.
Die „Lichtergestalten“ von Peter Senske wurden Zweite mit ihren Naturmaterialien aus aller Welt in liebevoll dekorietem Ambiente. Schöne Klänge locken die Besucher in die Welt der 1000 Klänge mit ihren Lichtinstallationen und der Präsentation der Klangschalen aus Indien, Nepal, Tibet und Gongs aus China. Gepaart mit kompetenter Beratung verdienten sie sich den 3. Preis.
Noch bis Sonntag, den 19.07.15 kann der Besucher die prämierten Stände ausprobieren. Mein persönlicher Favorit sind die Mambo-Wraps, frisch und liebevoll zubereitete dünne Pfannkuchen mit Gemüse- oder Hähnchen- Füllungen, ein Genuß!
Alle Essens-Stände sind biozertifiziert und aus fairem Handel. Das bedeutet nicht, das alle Stände hervorragende Küche bieten, manche, wie der Berberstand stoßen von ihrem Fleischgrill stinkende Rauchwolken aus.
DasTollwood legt besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und engagiert sich für das Aktionsbündnis Artgerechtes München. Das Ziel ist, bei Großveranstaltungen, in Städtischen Kantinen und Einrichtungen nur noch Produkte aus nachweislich artgerechter Tierhaltung zu verwenden. In der Spitzengastronomie ist es längst selbstverständlich. Welcher Gourmet möchte geschmacksneutrales Industriefleisch mit Wachstumshormonen, die Männern Brüste und Bäuche wachsen läßt und Antibiotika, die Keime multiresistent macht, von gestreßten Tieren genießen? Wie das bei der größten Großveranstaltung, dem Oktoberfest mit seinem enormen Fleischhunger realisiert werden soll, ist noch unklar, laut aktuellen Umfragen und Gutachten aber machbar.
Hier können Sie mitbe-stimmen: www.artgeerechtes-muenchen.de
Titelbild: Foto_Bernd_Wackerbauer.jpg
Mit dem Filmfest 2015 kam der Sommer inklusive toller Filme nach München
Meine Filmtipps:
Trotz oder wegen der langersehnten Sommerhitze brach das diesjährige Internationale Filmfest München den Rekord vom letzten Jahr mit über 81000 Besuchern. Obwohl es einen Tag länger dauerte, fiel die Filmauswahl schwer.
Die Jurys der 15 Preise haben sich entschieden: Den mit 50000 € dotierten ARRI/OSRAM Award erhielt Pedro Costa für „Cavalo Dinheiro“, der die Wurzeln der portugiesischen Kolonialgeschichte in meisterhaften, ergreifenden Bildern beschreibt.
Der CINEVISION AWARD 2015 ging an die beste internationale Regie-Entdeckung Andrew Cividino für „Sleeping Giant“, der vom Coming of Age bei einem tragischen Familienurlaub am Lake Ontario erzählt.
Nicht nur den One Future Preis der evangelischen Interfilmakademie, auch beim Förderpreis Neues Deutsches Kino räumte Visar Morina mit Babai die Preise für Regie und Drehbuch, Astrit Kabashi und Val Maloku für ihr Schauspiel ab. Babai ist ein 10jähriger Albanischer Junge, der seinen nach Deutschland verschwundenen Vater sucht.
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Entdeckungen auf dem 33. Internationalen Filmfest München
Nur noch zwei Tage, dann kann der Film-Affine aufatmen: Das Internationale Filmfest München öffnet seine Kinos, wo es gilt, neue Film-Entdeckungen zu machen oder in den Retrospektiven alte wieder aufleben zu lassen. Das Programmer-Team reiste auf Festivals rund um die Welt und sah sich über 2000 Filme an. Grenzüberschreitungen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Programm.
So wird in „ God loves the fighter“ in der Reihe (Spotlight) aus dem bisher eher für Strände berühmten Trinidad und Tobago das harte Leben in der Hafenmetropole Port of Spain gezeigt. In „ Theeb“ (Cinevision) muß sich der Junge Hussein um seinen kleinen Bruder Theeb kümmern und gerät in ein gefährliches Abenteuer in der Wüste Jordaniens. Drei Filme aus Kolumbien werden gezeigt, darunter „La Tierra y la Sombra“ (Cinevision), der in Cannes die Camera D ´Or für den besten Erstlingsfilm erhielt.
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Bewegende Realität beim 30. DOK.fest München
Warum sind fiktionale Mainstream-Filme so erfolgreich? Der Zuschauer konsumiert und muß nicht über sich oder seine Umwelt nachdenken. Der Dokumentarfilm bringt ihn dazu und kann sehr nahe gehen, weil er mit der Realität zu tun hat.
Zur Feier des 30jährigen DOK.fest-Jubiläums wurde es um drei Tage verlängert. Bei 140 Filmen, aufgeteilt in 14! Reihen, fiel die Auswahl schwer.
Zur Eröffnung im Deutschen Theater wurde „The Circus Dynasty“ von Anders Riis-Hansen gezeigt, ein schöner Film über zwei Zirkus-Dynastien und wie Stolz der Liebe vorgezogen wird. Bei 1500 Gästen wäre es DIE Gelegenheit gewesen, einen kritischen Film über die Globalisierung und ihre Auswirkungen zu zeigen.
Audi Inspiration: Erfolg durch Liebe und Leidenschaft
Unglaublich, aber wissenschaftlich erwiesen: Ob Mensch, Tier, oder Blume, liebe- und verständnisvolle Behandlung läßt alle erfolgreich gedeihen.
In der Veranstaltungsreihe Audi Inspiration bietet das Audi Zentrum Süd kreative Impulse für Alltag und Business. Gesamtvertriebsleiter Alexander Schuhmacher lud letzten Dienstag zum Thema „Denkanstöße, wie ich meine Träume realisieren kann“ ein.
Moderatorin Nina Ruge stellte charmant Mentalcoach und ManagementtrainerThomas Baschab vor. Er erzählte von wissenschaftllichen Experimenten, die zu erstaunlichen, um Grunde aber logischen Ergebnissen führten. Sogar Wassertropfen reagieren auf Zuwendung! Auf Bildern, unter dem Mikroskop aufgenommen, konnte der verblüffte Gast sehen, wie häßlich verschmutze Wassertropfen und wie bildschön ein mit Liebe bespochener aussah.
Er erzählte, wie Anlageberater, die er gecoacht hatte, erfolgreicher waren, je mehr sie ihren Job liebten.
Beim anschließenden Get-Together wurde noch angeregt bei leckerem Flo & Co Catering diskutiert. Unter den begeisterten Gästen waren die Schauspieler Adrian Can, Winfried Frey und Karin Thaler, Moderatorin Eva Grünbauer und Chirurg Dr. Markus Klöppel.
Schwerelose Artistik bei „Limbo“ & Gourmet auf dem Wintertollwood
Limbo, ein theologisches Konzept oder ein Tanz aus Trinidad,so nennt sich die neue Winter-Tollwood Show, wahlweise mit oder ohne 4-Gänge Bio-Menue.
Vor der Show tun die Gäste der vorderen Reihen gut daran, ihr Glas auszutrinken. sonst könnte es passieren wie bei meiner Tischnachbarin, daß die auf langen, biegsamen Stangen nach allen Seiten schwingenden Akrobaten plötzlich ganz nah am Tisch entlang ein Glas stibitzen, es austrinken und mit dem Rückschwung unfallfrei wieder zurückstellen.
Federleicht wie ein Eichhörnchen lief ein anderer Akrobat eine vertikale Stange hinauf, umschlang diese mit seinem Körper und rutschte sanft kopfüber wieder auf den Boden, um gleich wieder wie schwerelos hinaufzulaufen.
Ob ein-und zweihändiges Handstand-Balancieren auf Pfählen oder die sexy Feuer- speiende Schwertschluckerin, alles wirkt leichtfüßig-tänzerisch mit einer ansteckenden Portion Humor, ummalt von wunderbar passender Live-Musik. Bis zu 50 Instrumente sollen im Einsatz gewesen sein.
Die choreografisch und dramaturgisch ausgefeilte Show aus Australien ließ auch dem Varieté-erfahrenen Zuschauer 75 Minuten lang den Atem stocken.
Gut, daß der Magen vorher von dem Selleriesüppchen, „Venus“ genannt, im Joghurt-Glas gekostet hatte, mit einem großen Suppenlöffel etwas unkommod zu essen. Der Zwischengang „Mata Hari“, im Reismantel leicht verhülltes Grillgemüse in Mandarinen-Olivenöl mit Tomatensalsa war ganz in Ordung. Die Hauptgänge „Lolita“ Perlhuhn mit Couscous, Tomaten und Schwarzkümmel sowie die vegetarische Variante „Salomé“, als Feuerwerk aus Auberginen, Topinambur, Raukesalat und Süßkartoffelgratin angekündigt, konnten der Limbo-Show an Feuer und Kreativität nicht das Wasser reichen.
Das große Plus: Im Gegensatz zu anderen Dinnershows gab es keine Wartezeiten zwischen den Gängen.
Pavlowa Foto:DanielSchvarczDas Dessert „Pavlowa“ , Australische Baisertorte mit Passionsfruchtcreme, umgarnt von frischen Waldbeeren und Lamington-Schokokuchen überzeugte und war perfekt nach der Show!
Tollwood engagiert sich schon lange, daß Bio-Qualität nicht mit Regionaler gleichgestellt wird, wie von der CSU-Fraktion des Landtags beantragt. Alle Infos dazu auf der Webseite.
Es hat sich ausgeswingt im Dinner-Cotton Club
Die Goldenen Zwanziger Jahre, als die Frauen ihre Korsetts wegwarfen und mit Pagenschnitt, Stirnband und Flatterkleidern Swing tanzten, dürften wilde Zeiten gewesen sein!
Die Künstler-Ikonen des Zwanzigsten Jahrhunderts ließen die Champagner Korken knallen, Jazz-Legenden wie Louis Amstrong, Ella Fitzgerald und Duke Ellington brachten den Cotton Club in Harlem zum Kochen. Obwohl die Künster fast ausschließlich farbig waren, durften „Nicht-Weiße“ den Club nicht betreten. Später wurden auf Ellington´s Initiative die Zutrittsbedingungen gelockert. Die Zeiten inklusive Prohibition sind gottseidank entgültig vorbei!
Deutschlands jüngster Sternekoch Holger Stromberg, der die Deutsche Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft kochte und Kochrebell Stefan Marquard wollten den Cotton Club mit einem Vier-Gänge Gourmet-Menue wieder aufleben lassen. Am 6.11.14 feierten sie Premiere in München, bei der immerhin einige Gäste im 20iger Jahre Look erschienen.
Das Cotton Club Orchestra eröffnete mit Entertainer Ron Williams, von Cotton-Club Tänzerinnen umrahmt, die Show mit seiner exzellenten Soulstimme.
Schade, daß die Show erst weitergeht, während man das leckere Menu auf der Zunge zergehen läßt. Um die Wartezeit zwischen den Gängen zu überbrücken, könnte man doch das Publikum auf der Tanzfläche zum Swingtanz bitten.
Bei illustren Kreationen wie Vitello Forello mit Kalbsrolle, Eismeer-Lachforelle und Forellen Panna Cotta, Crispy Sea Brass oder variantenreichem Veggie-Menu bringt die stimmgewaltige Angela Brown den Saal in Laune.
Akrobaten zeigen atemberaubene Artistik, die Schlangenfrau, daß sie keine Knochen zu haben scheint und die „Fliegenden Basketballspieler“ aus der Bronx, wie man leichtfüßig kopfüber durch die Luft wirbelt.
Eigentlich sollten Schießereien zwischen rivalisierenden Mafia-Clans, die damals an der Tagesordnung waren, in die Revue eingebaut werden. Zum Beispiel sollten während der Show Ganoven das Zelt stürmen und schießen. Das fiel wegen Anwohner-Beschwerden völlig flach, die Nacht mit Swing durchtanzen leider auch.
Zumindest ein Ganove war an der Dinner-Show beteiligt. Betreiber Matthias Hoffmann, der bereits mit mehreren Shows wie „Afrika Afrika!“ baden ging und wegen Steuerhinterziehung 15 Monate im Gefängnis saß, bezahlte weder Zulieferer, Künstler noch die Köche Stefan Marquart und Holger Stromberg.
Weil die Rechnungen für das geliehene Besteck nicht bezahlt war, holte die Leih-Firma nach ein paar Shows die Löffel ab und das Menue mußte einmal ohne auskommen. Nur weil kurzfristig eine Bürgschaft geleistet wurde, ließen sie Gläser und Teller da.
Die bereits im Vorverkauf erworbenen Karten können laut der Cotton Club Homepage zurückgegeben werden. Die Vorverkaufsstelle Eventim verweist auf den Veranstalter.
Am 23. Dezember wurde die Show geschlossen. Seitdem ist Matthias Hoffmann abgetaucht. Merkwürdig, daß niemand Verdacht schöpfte, war der ursprüngliche Cotton Club doch zeitweilig im Besitz von Gangstern.