Archiv der Kategorie: Reisen

Tatacoa Wüste, Kolumbien

Märkte in Sylvia, geheimnisvolle Statuen in St. Agostin und die Tatacoa-Wüste in Kolumbien

Popayan begrüßt mich mit entsetzlich stinkendem Verkehr, die perfekt weißgetünchten Häuser können das nicht ausblenden. Jede Minute hat man das Gefühl, umgefahren zu werden. Also nichts wie weg auf den Aussichtspunkt zum Sonnenuntergang.

IMG_1139Er ist bereits gut besucht, natürlich dürfen Essensstände mit ungesunden Snacks und buntem Kinderspielzeug nicht fehlen. Ein übersteuerter Lautsprecher krächzt zu den „Vorführungen“, die manche zum Lachen bringen,  während die Sonne im Dunst untergeht.

Popayan am Sonntag
Popayan am Sonntag

Nur Sonntags kann man den Ort erradeln, die einzige Möglichkeit, vom Verkehr befreit zu sein.

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Cali Salsa Caliente in Kolumbien

Cali gilt nicht ohne Grund als heißeste Salsa Stadt Kolumbiens. Und brütend heiß ist es! Im Stadtteil San Antonio angekommen, machte ich erstmal einen Spaziergang. Die schmalen Gassen waren fast menschenleer, alle Fenster und Türen vergittert, sogar geöffnete Läden und die wenigen Cafés haben vergitterte Türen. Einladend sieht das nicht aus. Es geschieht wohl aus Sicherheitsgründen, denn jeder hat mich vor Überfällen gewarnt.

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ganz normal in Kolumbien: ein Laden hinter Gittern

Das Schöne sind die tollen Graffittis und Wandmalereien.

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20160208_164215Eigentlich wollte ich nur zwei Tage bleiben, aber am zweiten Tag lernte ich Shannon aus Kalifornien, Alfredo aus Mexiko und die taube Gwen aus Frankreich kennen, mit denen ich in einer Bar am Parque Perros tanzen ging. So viel nette, junge Männer sieht frau eher selten in Kolumbien. Und Tanzen können sie! Zu Salsa, Bachata, Reggaeton und Choco ging die Post ab, daß der Schweiß über die Stirn lief.

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Valle de Cocoa, Kolumbien

Chillen, Wandern, Reiten und Kaffee trinken in der Zona Cafetera

Während in Barranquilla die Hüften beim Carneval schwingen, in Deutschland „entwaffnend“ (von führenden Politikern empfohlen) Karneval gefeiert wird, wird in der Zona Cafetera Kolumbiens gechillt, was das Zeug hält.

Im übersichtlichen Filandia ist selbst in der Disko nichts los, Musik spielen muß sie trotzdem neben meinem sehr schönen Bremen Hostel.

IMG_1069Bei der Kaffeefarm-Tour lernen wir, wie man die roten Bohnen pflückt, drehen! und die 2fache Schälung vonstatten  geht.

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Von Bogotà in´s entspannte Villa de Leyva

Im „Eldorado“, dem Flughafen Bogotàs angekommen, erfuhr ich vom netten Kolumbianer in der Touristeninformation, wie man mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach nach Candelaria, dem touristischen Zentrum Bogotàs, kommt. Der Alimentador-Shuttle Bus fuhr mir vor der Nase davon, der Transmilenio-Bus mit eigener Busspur, ebenfalls. So war es doch nicht so bequem, wie ich es mir vorgestellt hatte. In Candelaria angekommen, konsultierte ich zum Finden meines Guesthouses die Polizei und kam samt Blinklicht in den Genuß, hinter Gittern mal mitzufahren. Dabei wären es nur ein paar Schritte gewesen!

IMG_1303Um sich vom Jetlag zu erholen oder gar zu schlafen, eignen sich die Gasthäuser keineswegs, ich geriet sogar vom Regen in die Traufe, als ich zum Fatima wechselte. Nette Zimmer und kommunale Räume zum Relaxen, Essen, Draußen-Rauchen und Fernsehen wirkten gemütlich. Ab Nachmittags durfte ich dann den Lärm in Quadrophonie aus allen Richtungen und Räumlichkeiten ertragen.

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Hampi, Süd-Indien

Süd-Indien mal anders: Luftkur in den Nilgiri Hills, Riesenfelsen in Hampi & Karneval in Goa

Von Tamil Nadu über Karnataka nach Goa

Bei der berühmten Blue Mountain Railway in die Nilgiri Hills waren alle Tickets ausverkauft, daher nahm ich schweren Herzens den Bus nach Kodaikanal, um dem Lärm und Schmutz der Städte Tamil Nadus zu enkommen. Entlang der unvermeidlichen Souvenirstaßen gelangte ich zum „Aussichtspunkt“, der komplett im Nebel verschwand.

Das trübe Wetter motivierte mich zum Weiterziehen nach Ooty, ein knuffiger Ort auf 2000 Metern, von den Engländern zur Erholung von der Hitze genutzt.

Kolonialhaus in Ooty
Kolonialhaus in Ooty

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Annapurna Schnuppern für Anfänger!

Pokhara ist der Ausgangspunkt für die Annapurna-Bergwanderungen. Ursprünglich idyllisch am Fewa-See gelegen, wurde gebaut, bis kein grüner Flecken außer dem Fußballfeld übrig blieb. Immer die gleichen Souvenirshops, Paragliding-Agenturen, Restaurants,  Reise- und Ticketbüros reihten sich hier dicht aneinander.

Fußballtraining mit Aussicht in Pokhara
Fußballtraining mit Aussicht in Pokhara

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Traumhafter Himalaya-Vorgeschmack

Massen von Trekkingtouristen, unter anderem durch Reinhold Messners Popularität und Jon Krakauers Buch Into Thin Air angezogen, haben Nepals Einwohner nicht verderben können, ein Lächeln mit Willkommensgruß bekommt jeder. Als mein Netbook beim Aufladen durch ständige Strom-Unterbrechungen zwei Tage lang streikte, meinte der nette junge Mann vom Internetcafé, nur keine Panik und machte es wie durch ein Wunder wieder lebendig.

Gerade habe ich es mir im Zimmer gemütlich gemacht und mein Buch vorgeholt, fällt der Strom und damit das Licht aus. Ein Wunder bei den Kabelverbindungen, daß es bei den Anschlüssen überhaupt Strom gibt! Kürzlich mußte der Kathmandu-Flughafen wegen Stromausfalls einen Tag geschlossen werden.

Stromkabel in Kathmandu
Stromkabel in Kathmandu

Heisses Duschwasser und Licht wird durch Sonnenkollektoren gespeist und ist trotzdem Glücksache, das free-of-trouble WiFi ebenso.

Bei der Aussicht auf den Himalaya waren alle Unwägbarkeiten vergessen! Der Französiche Israeli Mark, Ann aus Irland und ich ließen es langsam angehen und wanderten im Kathmandu-Tal von Sundarijal nach Chisopani. Spektakulär war der Weg nicht, Schulkinder und schwer mit Körben beladene Frauen begegneten uns, während Mark sich ständig beschwerte, daß ich zu schnell wanderte.

Proviant für unterwegs
Proviant für unterwegs

Er hielt bei jeder Ziege an, ich genoß die gute Luft frei von hupendem Verkehr. Als er darüber meckerte, daß sein Rucksack viel schwerer wäre als meiner, legte ich einen Zahn zu, um vom endlosen Geplapper befreit zu sein. Ann hatte auch bald die Nase voll und schloß sich mir an.

Auf dem Berg in Chisopani wurden wir mit einer fantasischen Aussicht auf die Bergketten belohnt.

IMG_0761Darauf genehmigten wir uns erstmal ein Everest-Bier.

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den Everest erklimmen dürfen andere!

Abends konnten wir Mark entkommen und wurden stattdessen von einem echten Gurkha zum Cognac eingeladen. Die berühmten Elite-Soldaten wurden um 1815 gegründet und kämpften für die Briten in Burma, Afghanistan, Bosnien oder gehörten zur Singapore Police Force und der Britischen Royal Guard.

 Die Abzeichen der verschiedenen Gurkha-Regimente, immer mit den traditionellen Gurkha-Messern
Die Abzeichen der verschiedenen Regimente, immer mit den traditionellen Gurkha-Messern

„Unser“ Gurkha war tätsächlich Security der Britischen Royals. Leider wollte er uns so gar keine Indiskretionen verraten. Falls Mark nochmal auftauchen sollte, würde ich meinen Gurkha rufen! Fast sieben Stunden brauchten wir den Weg hinunter nach Nargakot, für seine Aussicht bekannt, die uns diesmal wegen Dunst verwehrt blieb.

IMG_6313Zurück im abends frostigen Kathmandu wärmten wir uns erstmal mit diesem heißen, mit Senfkörnern gewürzten Millet-Bier auf.

freundliche Begegnungen im Dorf
freundliche Begegnungen im Dorf

Bandipur, ein Dorf mit Fußgängerzone, in der die Café-Gäste entspannt draußen sitzen können, lohnt sich für einen Zwischenstopp von Kathmandu nach Pokhara auf dem Weg zu den Trekks in´s Annapurna-Massif.

Das Sensationelle am nächsten Tag war die atemberaubende Aussicht vom naheliegenden Hügel auf die schneebedeckten Sechs- bis Siebentausender.

von links nach rechts Machhapuchhare 6993 m, Annapurna4 7525 m, Annapurna2 7937 m, Lamjung Himal 6966 m
von links nach rechts: Machhapuchhare 6993 m, Annapurna4, 7525 m, Annapurna2, 7937 m, Lamjung Himal 6966 m

Welcome to Kathmandu, Nepal

Nepal hat nicht nur sensationelle Bergwelten zu bieten.

Die Anreise kann bereits zum Abenteuer mutieren. Der Online Check-In bei Malaysia Airlines kannte meine E-Ticket Nummer nicht, dafür teilte mir die von www.lastminute.com für Fluginfos empfohlene tripcase Webseite mit, daß mein Weiterflug von Kuala Lumpur nach Kathmandu statt um 20:15 Uhr erst um 2 Uhr nachts starten würde. Am Bangkoker Flughafen erfuhr ich, daß dieser rechtzeitig losfliegen, dafür der Bangkok-Kuala Lumpur Flug 1 ½ Stunden später abheben wird. Prompt verpaßte ich meinen Anschlußflug. Am Ticketschalter wurde mir ein Flug am nächsten Tag angeboten, der nächste um 23 Uhr wäre ausgebucht. Nach Konsultierung des Managers bekam ich sofort ein Business Class Ticket und begab mich zum Gate.

Der Koreaner neben mir, dem Bösewicht aus einem der Bondfilme nicht unähnlich, erzählte, daß er drei Tage in Kuala Lumpur auf Kosten der Airline auf seinen Flug warten mußte, da in Kathmandu eine Maschine der Turkish Airlines bei extrem schlechter Sicht nicht ganz die Landebahn getroffen hatte, im Gras landete und für vier Tage den Flughafen blockierte. 80000 Fluggäste waren betroffen. Um die Maschine zu entfernen, mußte Equipment von Indien ausgeliehen werden. Gottseidank wurde niemand verletzt.

Nach all der Aufregung ließ ich den Canard-Duchène Champagner öffnen und die Stewardessen nicht müde, uns nachzuschenken. Die Landung war sanft und entspannt, der Immigrationofficer hieß mich willkommen und ich begab mich zum Baggage Claim. In der Halle stapelten sich Himalaya-Berge von Gepäck und Menschenmassen in Viererreihen an der Ausgabe. Zwei Stunden später, gegen vier Uhr morgens, gab ich es auf und nahm ein Taxi zum Hotel. Der Taxifahrer erzählte, daß es für Katmandu normal sei, sein Gepäck ein paar Tage später zu bekommen.

IMG_0699Nach ein paar Stunden Schlaf durfte ich die umliegende Bergwelt  bewundern und vom Himalaya träumen! Ich nutzte die Gunst der Stunde, im März versinken die Berge oft im Dunst und bestieg den heiligen Affentempel, das Wahrzeichen von Kathmandu.

die Affen warten schon...
die Affen warten schon…

Prompt ließ ich mir den gerade gekauften Fruchtsalat unter den lachenden Augen des Fruchtverkäufers klauen! Verscheuchen ließen sich die Affen nicht.

Gebetsmühlen
Gebetsmühlen

IMG_0695Am nächsten Morgen versuchte ich mein Glück erneut am Flughafen. Im „Lost and Found“ Büro schickte man mich in die immer noch mit Gepäck vollgestopfte Ankunftshalle; gerade wäre ein Flugzeug von Malaysia Airlines gelandet. Am Gepäckband traf ich Gleichgesinnte und hörte ihre Stories, wie sie an Flughäfen festsaßen, mein Gepäck tauchte nicht auf. Am Counter hatte tatsächlich ein Mitarbeiter eine Liste mit Nummern und meinte, meine wäre darunter. In einer gut versteckten Ecke fanden wir dann tatsächlich meinen Rucksack!

die "Stromversorgung" Kathmandus
Der Strom ist in Nepal auf bestimmte Zeiten limitiert, wenn er nicht von allein ausfällt

4. Schaukelzüge & Tempel satt beim Touristenauftrieb in Bagan

Von Hsipaw über Bagan nach Yangoon

Eins meiner schönsten Erlebnisse war die Zugfahrt über das Gokteik-Viadukt. In Hsipaw eingestiegen, wählte ich die economy class statt der ausschließlich von Touristen bevölkerten Upper class.

Mit einer Jacke als Polster machte ich mir´s gemütlich, der „Geschwindigkeit“ des Zuges angepaßt. Felder zogen vorbei, von denen uns die Arbeiter zuwinkten, entspannter geht’s kaum. Gelegentlich fing der Zug an zu schaukeln wie ein Boot bei kappeliger See, ein Wagen entgegengesetzt zum anderen. Das Geheimnis, warum er nicht entgleist?

IMG_0509Dann näherten wir uns dem Highlight, dem Gokteik-Viadukt. Nach einem Felsentunnel ratterten wir über die Brücke, nur eine Handbreit neben dem Abgrund. Da wird sogar mir ein wenig schwindelig. Gottseidank schaukelt er hier nicht!

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Hsipaw, Myanmar

3. Von Mingun zur Abkühlung nach Pjin OO Lwin und Hsipaw im Shanstate

Als schreibende Reisende in Myanmar fühlte ich mich wie von der Schlange Kaa aus Rudyard Kipling´s Dschungelbuch hypnotisiert, so starrte ich auf das unendlich-kreisende Ladezeichen im Internet. Ich fühlte mich wie in einem Hamsterrad. Wann würde ich befreit? Damit hatten Kipling, George Orwell und Co. damals keine Schwierigkeiten.

Um dem Staub und hupendem Verkehr in Mandalay zu entkommen, empfiehlt sich ein Bootstrip nach Mingun. Einheimische räkeltn sich nicht in den harten Deckchairs, kein Wunder, wie ich erfahre, kostete das lokale Boot, angeblich für Ausländer verboten, wie so oft nur ein Zehntel.

IMG_0347In Mingun hatte der König Bodawpaya versucht, die größte Pagode der Welt mit Hilfe von Zwangsarbeitern zu bauen.  Wie so viele Größenwahnsinnige vor und nach ihm scheiterte er, als sie zu einem Drittel fertig war, starb er und die Bauarbeiten wurden eingestellt.   Jetzt erklomm ich wie viele Touristen barfuß den Bau und genoß den Rundumblick, nur vom ewigen Februar-Dunst Myanmars eingeschränkt.

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