Trotz oder wegen der langersehnten Sommerhitze brach das diesjährige Internationale Filmfest München den Rekord vom letzten Jahr mit über 81000 Besuchern. Obwohl es einen Tag länger dauerte, fiel die Filmauswahl schwer.
Die Jurys der 15 Preise haben sich entschieden: Den mit 50000 € dotierten ARRI/OSRAM Award erhielt Pedro Costa für „Cavalo Dinheiro“, der die Wurzeln der portugiesischen Kolonialgeschichte in meisterhaften, ergreifenden Bildern beschreibt.
Der CINEVISION AWARD 2015 ging an die beste internationale Regie-Entdeckung Andrew Cividino für „Sleeping Giant“, der vom Coming of Age bei einem tragischen Familienurlaub am Lake Ontario erzählt.
Nicht nur den One Future Preis der evangelischen Interfilmakademie, auch beim Förderpreis Neues Deutsches Kino räumte Visar Morina mit Babai die Preise für Regie und Drehbuch, Astrit Kabashi und Val Maloku für ihr Schauspiel ab. Babai ist ein 10jähriger Albanischer Junge, der seinen nach Deutschland verschwundenen Vater sucht.
Nur noch zwei Tage, dann kann der Film-Affine aufatmen: Das Internationale Filmfest München öffnet seine Kinos, wo es gilt, neue Film-Entdeckungen zu machen oder in den Retrospektiven alte wieder aufleben zu lassen. Das Programmer-Team reiste auf Festivals rund um die Welt und sah sich über 2000 Filme an. Grenzüberschreitungen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Programm.
So wird in „ God loves the fighter“ in der Reihe (Spotlight) aus dem bisher eher für Strände berühmten Trinidad und Tobago das harte Leben in der Hafenmetropole Port of Spain gezeigt. In „ Theeb“ (Cinevision) muß sich der Junge Hussein um seinen kleinen Bruder Theeb kümmern und gerät in ein gefährliches Abenteuer in der Wüste Jordaniens. Drei Filme aus Kolumbien werden gezeigt, darunter „La Tierra y la Sombra“ (Cinevision), der in Cannes die Camera D ´Or für den besten Erstlingsfilm erhielt.
Warum sind fiktionale Mainstream-Filme so erfolgreich? Der Zuschauer konsumiert und muß nicht über sich oder seine Umwelt nachdenken. Der Dokumentarfilm bringt ihn dazu und kann sehr nahe gehen, weil er mit der Realität zu tun hat.
Zur Feier des 30jährigen DOK.fest-Jubiläums wurde es um drei Tage verlängert. Bei 140 Filmen, aufgeteilt in 14! Reihen, fiel die Auswahl schwer.
Zur Eröffnung im Deutschen Theater wurde „The Circus Dynasty“ von Anders Riis-Hansen gezeigt, ein schöner Film über zwei Zirkus-Dynastien und wie Stolz der Liebe vorgezogen wird. Bei 1500 Gästen wäre es DIE Gelegenheit gewesen, einen kritischen Film über die Globalisierung und ihre Auswirkungen zu zeigen.
Unglaublich, aber wissenschaftlich erwiesen: Ob Mensch, Tier, oder Blume, liebe- und verständnisvolle Behandlung läßt alle erfolgreich gedeihen.
In der Veranstaltungsreihe Audi Inspiration bietet das Audi Zentrum Süd kreative Impulse für Alltag und Business. Gesamtvertriebsleiter Alexander Schuhmacher lud letzten Dienstag zum Thema „Denkanstöße, wie ich meine Träume realisieren kann“ ein.
Moderatorin Nina Ruge stellte charmant Mentalcoach und ManagementtrainerThomas Baschab vor. Er erzählte von wissenschaftllichen Experimenten, die zu erstaunlichen, um Grunde aber logischen Ergebnissen führten. Sogar Wassertropfen reagieren auf Zuwendung! Auf Bildern, unter dem Mikroskop aufgenommen, konnte der verblüffte Gast sehen, wie häßlich verschmutze Wassertropfen und wie bildschön ein mit Liebe bespochener aussah.
Er erzählte, wie Anlageberater, die er gecoacht hatte, erfolgreicher waren, je mehr sie ihren Job liebten.
Beim anschließenden Get-Together wurde noch angeregt bei leckerem Flo & Co Catering diskutiert. Unter den begeisterten Gästen waren die Schauspieler Adrian Can, Winfried Frey und Karin Thaler, Moderatorin Eva Grünbauer und Chirurg Dr. Markus Klöppel.
Es war einmal eine wunderschöne Insel in der Andamanensee, Ko Phi Phi genannt.
Ein paar Bungalowanlagen und Restaurants siedelten sich an. Mehr und mehr Reisende besuchten die Insel, bis der Film „The Beach“ mit Leonardo di Caprio in der Nähe gedreht wurde. Ein unglaublicher Boom entstand, so daß jetzt ununterbrochen große Fähren an- und ablegen. Die engste Stelle der Insel ist mit häßlichen Baustellen, Souvenirshops, Guesthäusern und Restaurants verbaut.
Ist die ganze Insel überlaufen? Nein, dazu sind die Felsformationen zu unüberwindlich. Nur über einen Dschungelpfad oder mit dem Boot erreichbar, kann man im Laem Tong Bay ein Outdoorparadies am anderen Ende der Insel erleben.
Vor 27 Jahren, Koh Samui in Thailand war noch eine unschuldige Insel, verliebte sich der Vater des jetzigen Besitzers vom Tongsai Bay Resort Khun Gob in die gleichnamige Bucht. Dort schlief er unter den Sternen und erträumte sich sein Resort, das er ein Jahr später eröffnete.Jetzt ist Koh Samui vom Massentourismus überlaufen, in der Tongsai Bay Anlage merkte ich davon nichts. In einem riesigen tropischen Garten, belebt von 60 Arten unterschiedlicher Vögel, Eichhörnchen und Salamandern, verteilten sich weitläufig die Villen. Die riesige Terrasse meiner Villa auf Zeit lud von der Badewanne oder dem Himmel-Bett aus zum Träumen mit Meerblick ein.
Pokhara ist der Ausgangspunkt für die Annapurna-Bergwanderungen. Ursprünglich idyllisch am Fewa-See gelegen, wurde gebaut, bis kein grüner Flecken außer dem Fußballfeld übrig blieb. Immer die gleichen Souvenirshops, Paragliding-Agenturen, Restaurants, Reise- und Ticketbüros reihten sich hier dicht aneinander.
Massen von Trekkingtouristen, unter anderem durch Reinhold Messners Popularität undJon KrakauersBuch Into Thin Air angezogen, haben Nepals Einwohner nicht verderben können, ein Lächeln mit Willkommensgruß bekommt jeder. Als mein Netbook beim Aufladen durch ständige Strom-Unterbrechungen zwei Tage lang streikte, meinte der nette junge Mann vom Internetcafé, nur keine Panik und machte es wie durch ein Wunder wieder lebendig.
Gerade habe ich es mir im Zimmer gemütlich gemacht und mein Buch vorgeholt, fällt der Strom und damit das Licht aus. Ein Wunder bei den Kabelverbindungen, daß es bei den Anschlüssen überhaupt Strom gibt! Kürzlich mußte der Kathmandu-Flughafen wegen Stromausfalls einen Tag geschlossen werden.
Heisses Duschwasser und Licht wird durch Sonnenkollektoren gespeist und ist trotzdem Glücksache, das free-of-trouble WiFi ebenso.
Bei der Aussicht auf den Himalaya waren alle Unwägbarkeiten vergessen! Der Französiche Israeli Mark, Ann aus Irland und ich ließen es langsam angehen und wanderten im Kathmandu-Tal von Sundarijal nach Chisopani. Spektakulär war der Weg nicht, Schulkinder und schwer mit Körben beladene Frauen begegneten uns, während Mark sich ständig beschwerte, daß ich zu schnell wanderte.
Er hielt bei jeder Ziege an, ich genoß die gute Luft frei von hupendem Verkehr. Als er darüber meckerte, daß sein Rucksack viel schwerer wäre als meiner, legte ich einen Zahn zu, um vom endlosen Geplapper befreit zu sein. Ann hatte auch bald die Nase voll und schloß sich mir an.
Auf dem Berg in Chisopani wurden wir mit einer fantasischen Aussicht auf die Bergketten belohnt.
Darauf genehmigten wir uns erstmal ein Everest-Bier.
Abends konnten wir Mark entkommen und wurden stattdessen von einem echten Gurkha zum Cognac eingeladen. Die berühmten Elite-Soldaten wurden um 1815 gegründet und kämpften für die Briten in Burma, Afghanistan, Bosnien oder gehörten zur Singapore Police Force und der Britischen Royal Guard.
„Unser“ Gurkha war tätsächlich Security der Britischen Royals. Leider wollte er uns so gar keine Indiskretionen verraten. Falls Mark nochmal auftauchen sollte, würde ich meinen Gurkha rufen! Fast sieben Stunden brauchten wir den Weg hinunter nach Nargakot, für seine Aussicht bekannt, die uns diesmal wegen Dunst verwehrt blieb.
Zurück im abends frostigen Kathmandu wärmten wir uns erstmal mit diesem heißen, mit Senfkörnern gewürzten Millet-Bier auf.
Bandipur, ein Dorf mit Fußgängerzone, in der die Café-Gäste entspannt draußen sitzen können, lohnt sich für einen Zwischenstopp von Kathmandu nach Pokhara auf dem Weg zu den Trekks in´s Annapurna-Massif.
Das Sensationelle am nächsten Tag war die atemberaubende Aussicht vom naheliegenden Hügel auf die schneebedeckten Sechs- bis Siebentausender.
Vor 10 jahren noch hatte fast jeder Myanmar-Besucher regelmäßig Magenprobleme. Das hat sich erheblich verbessert. So traute ich mich, das traditionelle Buffet aus dem nordöstlichen Shanstaat zu probieren. Gemüse- und Fleischvariationen, die letzteren kommen nicht in Frage, werden mit frischen grünen Salat-Zutaten serviert. Dazu schmecken selbstgemachte Chutneys und Pickles unterschiedlicher Schärfe.
Am besten und günstigsten ist es im lokalen Einheimischen-Restaurant. Der Lärmempfindliche muß allerdings mit TV-Beschallung und wenig schmeichelhaftem Neon-Licht rechnen, in dem der Weißhäutige leichenblaß aussieht, an der Straßenbeleuchtung wird dagegen gerne gespart, sprich man tappt im Dunkeln.
Um die Schärfe und den Knoblauch etwas zu mildern, passen Kokosnußbonbons, süß-saure Tamarindbälle und Coffecandys hervorragend.
Chinesische Restaurants sind sehr populär und es lohnt sich, ein gutes für den scharfen Hot Pot, ürsprünglich aus der Chinesischen Provinz Szechuan, zu geniessen.
Die authentische Küche probierte ich auf einem Night-Market, hier Enteneisalat mit Erdnüssen, Zwiebeln, Knoblauch, Rettich, Karotten und Linsen, mmmhhh!
Traditionell ist auch der Avocado-Salat aus der schwarzen Avocado mit viel Knoblauch, Zwiebeln und Tomaten zubereitet, manchmal auch als Guakamole.
Wem nach vitaminreicher Erfrischung ist, kann die frischen Fruchtsalate direkt von den mobilen Damen kaufen!
Nepal hat nicht nur sensationelle Bergwelten zu bieten.
Die Anreise kann bereits zum Abenteuer mutieren. Der Online Check-In bei Malaysia Airlines kannte meine E-Ticket Nummer nicht, dafür teilte mir die von www.lastminute.com für Fluginfos empfohlene tripcase Webseite mit, daß mein Weiterflug von Kuala Lumpur nach Kathmandu statt um 20:15 Uhr erst um 2 Uhr nachts starten würde. Am Bangkoker Flughafen erfuhr ich, daß dieser rechtzeitig losfliegen, dafür der Bangkok-Kuala Lumpur Flug 1 ½ Stunden später abheben wird. Prompt verpaßte ich meinen Anschlußflug. Am Ticketschalter wurde mir ein Flug am nächsten Tag angeboten, der nächste um 23 Uhr wäre ausgebucht. Nach Konsultierung des Managers bekam ich sofort ein Business Class Ticket und begab mich zum Gate.
Der Koreaner neben mir, dem Bösewicht aus einem der Bondfilme nicht unähnlich, erzählte, daß er drei Tage in Kuala Lumpur auf Kosten der Airline auf seinen Flug warten mußte, da in Kathmandu eine Maschine der Turkish Airlines bei extrem schlechter Sicht nicht ganz die Landebahn getroffen hatte, im Gras landete und für vier Tage den Flughafen blockierte. 80000 Fluggäste waren betroffen. Um die Maschine zu entfernen, mußte Equipment von Indien ausgeliehen werden. Gottseidank wurde niemand verletzt.
Nach all der Aufregung ließ ich den Canard-Duchène Champagner öffnen und die Stewardessen nicht müde, uns nachzuschenken. Die Landung war sanft und entspannt, der Immigrationofficer hieß mich willkommen und ich begab mich zum Baggage Claim. In der Halle stapelten sich Himalaya-Berge von Gepäck und Menschenmassen in Viererreihen an der Ausgabe. Zwei Stunden später, gegen vier Uhr morgens, gab ich es auf und nahm ein Taxi zum Hotel. Der Taxifahrer erzählte, daß es für Katmandu normal sei, sein Gepäck ein paar Tage später zu bekommen.
Nach ein paar Stunden Schlaf durfte ich die umliegende Bergwelt bewundern und vom Himalaya träumen! Ich nutzte die Gunst der Stunde, im März versinken die Berge oft im Dunst und bestieg den heiligen Affentempel, das Wahrzeichen von Kathmandu.
Prompt ließ ich mir den gerade gekauften Fruchtsalat unter den lachenden Augen des Fruchtverkäufers klauen! Verscheuchen ließen sich die Affen nicht.
Am nächsten Morgen versuchte ich mein Glück erneut am Flughafen. Im „Lost and Found“ Büro schickte man mich in die immer noch mit Gepäck vollgestopfte Ankunftshalle; gerade wäre ein Flugzeug von Malaysia Airlines gelandet. Am Gepäckband traf ich Gleichgesinnte und hörte ihre Stories, wie sie an Flughäfen festsaßen, mein Gepäck tauchte nicht auf. Am Counter hatte tatsächlich ein Mitarbeiter eine Liste mit Nummern und meinte, meine wäre darunter. In einer gut versteckten Ecke fanden wir dann tatsächlich meinen Rucksack!