Archiv der Kategorie: Reisen

Cochabamba, Dinosaurier-Spuren & Grand Canyon in Tototoro

Saurier haben sich offensichtlich in Bolivien sehr wohl gefühlt, so viele Spuren hinterließen sie hier.

Der Saurierpark in Sucre hatte mich neugierig gemacht, ich wollte mehr sehen und begab mich nach Cochabamba. Von hier geht ein Minibus, wenn sich genug Mitfahrer einfinden, nach Torotoro, wo es mehr Dinosaurerfußspuren geben soll. Als ich gegen 9 Uhr eintraf, dauerte es nur eine halbe Stunde und der Bus war voll. Kaum hatten wir Cochabamba hinter uns gelassen, durften wir uns über die mit Steinen gepflasterte Landstraße schaukeln und rattern lassen. Die Aussicht war schön, nur irgendwie schien die Fahrt keine Ende zu nehmen. Nach 5 Stunden waren wir da, ich quartierte mich im Eden Hostel ein und erfuhr, welche Wanderungen auch ohne Guide möglich waren.

Also tigerte ich los und suchte vergeblich nach den Dino-Spuren. Ich lief weiter bis zum Eingang des Nationalparks, bis es anfing, kräftig zu hageln. Ich musste unter einem Baum ausharren, bis der Regen weniger wurde und lief zur Unterkunft zurück.

Das Unwetter verzog sich so schnell, wie es angefangen hatte. Ich zog mich um und brach wieder auf. Maps Me leitete mich wieder an dieselbe Stelle hinter der Brücke kurz nach dem Ortsausgang, die eingezäunt war. Links davon war ein winziger Pfad zu sehen, ich kletterte herunter und siehe da, von unterhalb konnte ich die Dinosaurier-Fußabdrücke im Stein sehen, faszinierend!

Torotoro ist ein nettes, kleines Dorf aus Stein, abends sitzt man auf Steinbrüstungen und schaut, was nicht passiert.

das anscheinend immer geschlossene Dinosaurier-Museum in Torotoro

Vegetarisch essen ist nicht in Mode, also musste ich zwangsläufig auf die einzige „Pizzeria“ ausweichen, in der andere Touristen aßen. Die Pasta war eßbar, hatte mit Italienischer Küche nicht viel zu tun wie so oft in Bolivien.

diese traumhafte Landschaft säumte meinen Weg

Am nächsten Morgen beschloß ich, nicht auf eine Gruppe zu warten, sondern allein los zu marschieren, schließlich hatte ich am Vortag fast die halbe Strecke zur Aussicht auf den Canyon hinter mich gebracht. Da hielt mich eine Frau in tradtioneller Kleidung auf, ich dürfe hier nur mit einem Guide herumlaufen. Warum, konnte sie mir nicht beantworten. Hier wird sogar in der Natur streng kontrolliert!

die Spuren des größten Dinosauriers und Vegetariers der Welt!

Kurze Kletterpartien später wurde ich dann von einem Guide mit 3 Franzosen aufgehalten, der mich überredete, mich ihnen anzuschließen. Der Guide zeigte uns Spuren von dem größten, fast 18 meter langem Dinosaurier.

Die Aussicht auf den schwindelerregenden14 Kilometer langen Canyon erinnerte mich an Bilder vom Grand Canyon in den USA.

nichts für Höhenkranke, hier geht es schwindelig in die Tiefe!

Dann kletterten wir hinunter weiter nach unten, sprangen mehrmals glitschend und springend über den Fluß, das hätte ich alleine nicht geschafft! Gottseidank hatte ich meine Wanderschuhe angezogen. Oben war es heiß, hier unten wurde mir zu kühl, um wie die anderen im Fluss zu plantschen. Die wollten gar nicht aufhören, mich beschlich das Gefühl, es würde  bald von oben duschen…

Wir brachen irgendwann auf, erklommen den Canyon und sahen die fotogenen Regenwolken hinter uns. Wir legten einen Zahn zu, trotz meines Regencapes wurde ich wieder nass. Im Eden Hostel reservierten sie mir einen Platz im Bus, wo es hieß, es wäre nur noch einer frei. Tja, warten mußte ich dann noch mindestens 2 Stunden, da einige Passagiere absagten. Nach schier unendlichen dreieinhalb Stunden errreichten wir Cochabamba.

Im Ort herrschte ein horrender Verkehrsinfarkt, so fand ich das Spazierengehen stressig und sehr unangenehm für meine Atemwege. Rad fahren nur sehr wenige. Ich lieh mir eins, um die um den Ort liegenden zweispurigen Radewege zu erkunden.

so muß ein Radweg aussehen!

Ich genoss es, die praktisch leeren Wege mit Aussicht auf die Stadt am Berg der San Christobal-Statue entlang um den See zu gondeln. Hier sollen schon Radler überfallen worden sein, ich sah nur 3 Fußgänger und 2 Sicherheitsleute. Wer die stark befahrenen Straßen meidet, kommt auch so ganz gut durch Cochabamba per pedes oder Rad.

Am nächsten Tag machte ich eine Radtour etwas außerhalb zu einer Biofarm in Apote. Natürlich verfranzte ich mich, mußte einen furchtbaren Schotterweg entlanggondeln und wurde noch von einem Hund gebissen, bis ich sie fand. Alle Hunde in Bolivien kläffen jeden Vorbeigehenden an, anscheinend, damit es nicht zu ruhig wird. Gottseidank war der Hundebiss nicht weiter schlimm und der Besitzer gab mir Alkohol zum Abtupfen.

Auf der Farm Granja Polen erstand ich Biokäse. Brot, günstiges, hausgemachtes Natur-Yoghurt, von dem ich nicht genug kriegen kann und eine Zahnbürste aus Bambus statt Plastik. Junge Bolivianer kauften hier ein. Zufrieden radelte ich zurück, diesmal auf einem einfachen Weg, der gleich auf eine Teerstraße mündete, gottseidank!

Tipps:

Unterkunft: Das Jaguar House hat sehr schöne, saubere Zimmer und Dorms, nettes, hilfsbereites Personal, liegt zentral beim Prado-Boulevard, Wasser läßt sich umweltfreundlich gegen eine geringe Gebühr auffüllen und Alleinreisende können andere kennenlernen!

Vegetarisch Essen: der Markt 25 de Mayo hat eine tolle, preiswerte Auswahl, hier drängeln sich die Einheimischen bis zum frühen Nachmittag,

Vida Sana an der Paza de la Mujer, Ecke Avenida Aniceto Arce gegenüber dem bemalten Barbershop in einer Halle wird leckere, Veggie-Küche serviert zum unschlagbar günstigem Preis!

wer gemütlich entspannen will, ist im wunderschön dekorierten Typica Café in der Calle Espana nahe dem Prado an der richtigen Adresse, guter Kaffee, Weiß-, Winter- und Quinoa-Bier mit kleinen Snacks versüßen die Zeit mit Musik von Elvis, Janis Joplin und mehr…

Café Typica

Sehenswürdigkeiten: Die 34,2 Meter große Christobal de la Concordia-Statue mit 32,8 Meter Armspannweite inklusive Aussicht auf die Stadt läßt sich mit 1399 Stufen erklimmen oder für Faule mit der Seilbahn erreichen, es gibt viele Kirchen und Museen zu besichtigen, leider sind diese oft von 12-15 Uhr und Montags geschlossen wie so viele Geschäfte auch

Eher für Kinder: der eingezäunte Family Park am Fluss, wie üblich, mit wenig Bäumen, dafür mit mehr Attraktionen: Wasserfontainen mit Lichtspielen und Musik zum Nassmachen und Spaß haben

 

Bolivianisch-feuchter Karneval und Dinosaurier bei Sucre

Karneval in Uyuni und Sucre, Dinosaurierspuren in Sucre

Nach der anstrengenden Tour durch die Bolivianische Ayuni-Wüste gönnte ich mir 2 Tage Ruhe beim Karneval in Ayuni. In Orosi soll zwar der tollste Karneval stattfinden, aber so kurzfristig konnte ich keine Unterkunft erkunden. In einer Straße versammelten sich die Einheimischen mit Stühlen bewaffnet, von denen immer welche ewig frei blieben. Aber wehe, wir, ein Ungarischer Rumänisch-Deutscher, der in Frankreich lebt und ich wagten es, uns mal auf die leeren Sitzgelegenheiten zu setzen! Da wurde gleich gepetzt und gemeckert, nur die Handtücher wie auf Mallorca haben noch gefehlt.

Dann bewegte sich etwas, Vereine, Clubs, merkwürdig-, aber auch traditionell gekleidete „Compadres“ liefen oder tanzten über die Straße. In den vielen Pausen stärkten wir uns mit Bier. Die kleinsten Kinder waren mit Schaumpistolen bewaffnet und machten davon quietschend Gebrauch.

Puma- und Condor-Traditionskostüm

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In 4 Tagen mit dem Jeep durch die Wüste Boliviens

Von Tupiza nach Ayuna

An der Grenze Argentiniens in La Quiaca wanderte ich auf die andere Seite nach Villazon, das mit Rolando nichts zu tun hat, sondern meine Durchgangsstation nach Tupiza in Bolivien war. Im Sammeltaxi saß eine Bolivianerin wie aus dem Bilderbuch mit buntem Rock, weißer Häkeljacke und schwarzem Hut samt goldenem Band neben mir.

In Tupiza traf ich meine Mitfahrer Francesca und Michele aus Italien, Cynthia und Martin aus Argentinien und unseren Fahrer, Guide und Koch Felipe. Der „Jeep“ war etwas eng, die „Klimaanlage“ bescheiden, so schwitzten wir im Auto, während draußen oft ein kühler Wind wehte. Die unterschiedliche Wüstenlandschaft entschädigte für alles!

Felsformationen, die die Fantasie anregen, kilometerweit nur Sandwüste, mit oder ohne Vegetation, die meistens aus grünem Gebüsch bestand. Lamas liefen frei herum, gelegentlich sahen wir auch wilde Vicunas, die ein bisschen wie Reh- und Lamamischlinge aussehen. Wie kann der Mensch weit weg von jeglicher Zivilisation, nur mit ein paar grünen Sträuchern, überleben, fragte ich mich?

 

Am ersten Abend fühlte ich mich gar nicht gut, warscheinlich, weil ich vorher schlecht geschlafen hatte und wir uns auf 4200 Metern befanden. Die Aussicht auf weitere 3 Tage im Jeep, bis auf 5000 Metern durchgeschüttelt zu werden, förderten nicht gerade meine Zuversicht. So kaute ich samt meinen Leidensgenossen Kokablätter, helfen taten sie mir nicht. Ich ging früh schlafen und siehe da, am nächsten Morgen konnte ich schon wieder das Frühstück genießen!

Schwarze, grüne und die rote Lagune Colorada mit rosa Flamingos durften wir besichtigen und in den „Thermalbädern“, den heißen Quellen abhängen, allerdings nicht gratis wie in Thailand oder Nepal. Da die Unterkünfte eher nicht mit heißen Duschen aufwarteten, sehr angenehm!

Am dritten Tag gab es Felsen satt, mit oder ohne See, einer sah wie der Worldcup aus, ein Steinwald, durch den wir kletterten,  erinnerte mich an den in Kunming, Südwest-China.

 

Aufwärmen konnten wir uns auf 4990 Metern bei konstanter, vulkanischer Aktivität, wo die Geysire von Sol de Manana kochten und uns beinahe davonwehten!

Am Abend ratterten alle verfügbaren Jeeps zur Salzlagune nahe Ayuna, um den jeden Tag stattfindenden Sonnenuntergang tot zu fotografieren wie Marlene Dietrich.

Die Nacht verbrachten wir im Hotel del Sal, ganz aus Salzbrocken gebaut. Sogar die Matrazen waren mit Salz gefüllt, was gar nicht so unbequem war, beim Abendessen saßen wir auf Salzbrocken mit Kissen.

Das absolute Highlight war der Sonnenaufgang weg von allen anderen Jeeps und die verrückten Trompe-l`oeil Fotos, die „Regisseur“ Felipe mit uns machte.

 

Wein-Akrobatik

Tipps:

In Tupiza hatte ich die Tour bei La Torre gebucht, die auch passable Unterkünfte anbieten, außer der Enge und Hitze im Jeep, war die Organisation samt Ernährung sehr gut! Felipe schaffte es sogar, leckere, vegetarische Küche zu zaubern!

Wasserdichtes Schuhwerk, gegebenenfalls Medikamente gegen die Höhenkrankheit, T-Shirt und warme Kleidung mitbringen!

 

 

 

Überwältigende Iguazu-Wasserfälle, Mural-Streetart & fantastische Steinlandschaften

Von Iguazu über St. Ignacio und Corrientes in die Quebrada de Humahuaca

Atemberaubend? Mega? Riesig? Klitschnass? Um diese Iguazu-Wasserfälle zu beschreiben, fehlen mir einfach die Worte! Am besten selber erleben! Zuerst nahm ich den Bus von Puerto Iguazu auf die Brasilianische Seite, dazu musste ich zwei Grenzen überqueren, um dann am Haupteingang zu landen. Ich hatte Glück, am späten Vormittag waren gerade keine großen Gruppen unterwegs. So konnte ich entspannt den Weg zu den Wasserfällen ohne Menschenmassen gnießen. Der Panorama Blick war einfach grandios!

Iguazu Wasserfälle, Brasilien

Am nächsten Morgen gegen ca. 9 Uhr machte ich mich zur Argentinischen Seite auf und folgte ausnahmsweise der Empfehlung vom Lonely Planet, erst die Rundgänge Circuito Inferior und Superior Circuit  zu bewandern, um den Massen zu entfliehen.

Iguazu Wasserfälle, Argentinien

Er bringt mich schön nahe an die Fälle, ich bin natürlich auf eventuelle Güsse vorbereitet und schieße schöne Fotos, ohne meinen Apparat zu gefährden. Angenehme Kühlung bringt es auch, die angebotenen Regencapes sind bei der Hitze vollkommen überflüssig.

Gegen Mittag wandere ich dann an den Gleisen entlang über den noch unschuldig dahinfließenden Fluss zur Teufelskehle, dem Garganta del Diabolo, um das brausend herabstürzende Wasser zu bestaunen! Auf dem Rückweg drängelten sich die Menschenmassen auf dem schmalen Weg zum Wasserfall hin, während mein Rückweg frei war. Wieder Glück gehabt!

Der Bus nach St. Ignacio brauchte nur wenige Stunden. so konnte ich gleich die Missionsruinen besichtigen. Auf dem Weg dorthin fielen mir verdächtige Absperrungen auf und siehe da, abends sollte eine Karnevalsparade stattfinden.

Karneval à la St. Ignacio

Ich fand die schön wie in Rio Geschmückten etwas zurückhaltend tanzend auf der Parade, angeblich wird es erst am letzten Karnevals-Wochenende richtig wild!

Mujer Tierra, Mutter Erde in Gefahr

Nichts wie weiter nach Corrientes, ein netter Ort mit wunderschönen Murals, Wandmalereien, beziehungsweise Streetart, von kritisch bis einfach wunderschön. Am verkehrsberuhigten Sonntag  war es ein Genuss, durch die Stadt zu schlendern, um ein Bild nach dem anderen zu entdecken.

Sensationsionell, einfach gemütlich vom beqemen Bus aus die Landschaft von Salta nach Tilcara genießen zu können! Die Gesteinsformationen und Farben könnte kaum ein Künstler traumhafter treffen!

Auf die Touristenpflichtprogramme konnte ich nur fast verzichten, auf die mit 14 farbenprächtigen Felszähnen bewaffneten Serrania de Hornocal nicht.

Serrania de Hornocal

Kaum hatte ich alles eingehend bewundert und den Bus bestiegen, fing es an, zu hageln!

Meine neuen Bekannten von dem Hostel in Tilcara hatten sich gerade gemütlich zum Felsen-Gucken begeben und bekamen eine Abkühlung.

Die Wanderung zur Garganta del Diablo-Schlucht war am späten Nachmittag noch sehr schweißtreibend und für Fotos nicht mehr geeignet.

Pucara, Tilcara

Die präkolumbianische, rekonstruierte Festung Pucará, war interessant, konnte mich aber nicht wirklich überzeugen, ich bin einfach von Angkor Wat und die ihn umgebenden Tempeln zu verwöhnt. Witzig fand ich die riesigen Kakteen, die teilweise wie ausgestreckte Finger aussehen…

Tipps:

auch wenn der angeblich auf Umweltfreundlichkeit achtende Lonely Planet statt echte Tipps zu geben, immer wieder zum Mieten von Autos und Taxifahrten rät, was in einem Reisehandbuch nichts zu suchen hat; fährt fast überall ein bequemer, auch für Langbeinige geeignete Bus hin, auch von Tilcara nach Humahuaca und von dort nach Serrania de Hornocal

Unterkunft: wegen lächerlich hoher Hotel- und Hostelpreise quartierte ich mich oft bei Airbnb ein, so in einem schönen Zimmer mit Bad, Wasserkocher und Kühlschrank bei Carlos in Puerto Iguazu

Tilcara: La Albahaca Hostel hat Dorms und schöne Einzel- Doppelzimmer, ein gelegentlich schwächelndes Internet, sehr gute Infos, wie man die Umgebung ohne überteuerte Touren zu buchen, besichtigen kann,  von Toni liebevoll zubereitetes  Frühstück, bei dem Einzelreisende leicht andere Traveller kennenlernen können

Vegetarisch Essen: in Iguazu kochte ich selber bei Carlos, in Corrientes ertrug ich eine „Pizza“ mit dickem Teig und überlaufendem „Käse“? Tilcara bot im Mercado nicht nur vegetarisch leckere Empanadas mit Quinoa, Käse und Spinat, es gab auch mehr vegetarische Küche und Pastel, gebackenes mit Käse auf der Straße

Was gibt es zu tun außer Radeln & Tango-Tanzen in Buenos Aires?

Beim Anflug im Dunkeln sieht Buenos Aires von oben fast wie Los Angeles aus mit seinen geografisch anmutenden Straßenzügen. Unten angekommen kann davon keine Rede mehr sein. Gewaltige, bildschön-verzierte Kolonialbauten, von Art-Deco, Gotik oder den Griechen inspiriert, lassen mich begeistert staunen, ebenso die Seitenstraßen im Zentrum, die zweispurige! Radwege statt Autoparkplätze beeinhalten.

so sieht es am Wochenende aus…

Und schon sind wir beim lustigen Raten, wie kann ich mir eines der kostenlosen Räder Ecobici der Stadt Buenos Aires ausleihen? Die Touristeninformation meint, das gibt es im Moment nicht, Einheimische sind sich unsicher. Zwei Tage später erfahre ich von einer anderen Touristeninfo-Mitarbeiterin, das man sich direkt am Plaza de Mayo bei Ecobici registrieren lassen kann. Sicher bin ich 50 mal da vorbeigelaufen!  Es klappt und um die Ecke wartet schon ein Rad auf mich. Ein junger Argentinier hift mir und checkt die Bremsen, es kann los gehen, juchhuh!

mit ecobici Buenos Aires erkunden und den Horizont-ausfüllenden Rio de la Plata in der nahen Reserva Ecologica bewundern

Am Wochenende war die Stadt fast leer, jetzt am Montag trauen sich doch Autos, auf den Radwegen zu fahren. So einfach ist es nicht, wegen der vielen Einbahnstraßen den Weg zum Recoleta Friedhof zu finden. Hier liegen die berühmtesten, wichtigsten Menschen Argentiniens, angefangen von Evita Peron, die eine eher kleine Ruhestätte bekommen hat, Tango-Musiker Carlos Gardel und unendlich viele mehr. Manchen wurden sogar kleine Mausoläumspaläste gebaut. Herrlich, sich hier zu verlaufen!

hier ist die Frau größer als der Mann…im Recoleta Cemetary Buenos Aires

Später treffe ich mich mit Internations-Mitgliedern, die eine geführte Tour durch den Reserva Ecologica anbieten. Leider reicht mein Spanisch nicht aus, um alles zu verstehen, aber es ist angenehm, mit netten Menschen durch die grüne Lunge zu schlendern. Interessant, daß eher die Nicht-Argentinier dem Tango verfallen sind!

schön, sich auch in Buenos Aires bei Internations zu treffen!

Am nächsten Tag mache ich mich auf nach Tigre, das hat mit Tigerbeobachtungen leider gar nichts zu tun, sondern ist das drittgrößte Fluß-Delta der Welt, wo der Rio de la Plata und der Parana zusammenfließen. Ich nehme ein lokales Bootesortund lasse mich bis nach tres Bocas mitnehmen. Jede Villa hat einen Anlegesteg inklusive Boot, manche Resorts wollen schick sein, haben die Palmen gefällt, Rasen angepflanzt und als Schattenspender Minibasthütten gebaut. Toll, so wird es schön heiß!

Tigre-Resort

Ich lasse mich durch die unendlich scheinenden, schattigen Pfade treiben und treffe ein paar Argentinier und Spanier, die in Berlin leben. Bei Inez leihen wir uns Kanus. Leider bin ich auf´s nasse Kanu-Paddeln mit meinem Kleid nicht perfekt vorbereitet. Gerne wäre ich hier über Nacht geblieben, es wirkt so entspannt und viele Kanäle warten auf Entdeckung.

mit dem Kanu durch das Tigre Delta, bloß nicht verfahren!

Gerade freue ich mich, in Buenos Aires wieder mit dem Rad zu fahren, aber wie sollte es anders sein, die Ecobici werden gerade ausgetauscht und sind leider nicht immer verfügbar oder defekt. Die öffentlichen Verkehrsmittel funktionieren sehr gut, in mancher U-Bahn erspart man sich die Sauna, nur das Kühlbecken fehlt!

sogar ein Cello-Spieler gab sein Talent zum Besten!

Für Unterhaltung ist immer gesorgt. Sind die lauten Bettler und schreienden Verkäufer von Süßigkeiten, Kaugummis oder Socken gegangen, stellen sich Musiker und einmal auch ein ziemlich guter Breakdancer auf. Heute tat es mir fast leid, als die U-Bahn kam, gegenüber interpretierten ein Geiger und ein Gitarrist „Child of Mine“. Klasse!

En Verano en La Cuidad bietet jeden Tag gratis Konzerte, gestern ganz entspannt und mit angenehmer Brise vor dem Palacio de Belgrano, vorgestern im Usina del Arte im verufenen Viertel La Boca, der Heimat der Boca Juniors Fußballmannschaft, mit wundervoller Lightshow und Musik. Bevor diese spielen, sind die Busse voll und es ist schwierig, mitgenommen zu werden. Nach dem Spiel sollte man sich lieber fernhalten.

Wofür wohl diese Masken auf dem San Temo Markt verwendet werden? Für den Banküberfall zwischendurch? Oder ist das jetzt die neue Horror-Hip-Mode?

Sonntags kann ich nur wärmstens den San Telmo Markt empfehlen. Selbstgemachter Schmuck, Schallplatten als Uhren, gestrickte Kakteen, künstlerische und originelle Dinge, die in Europa kaum auf Straßenmärkten zu finden sind, werden feilgeboten.

Wozu der Flaschenhalter gebraucht wird`? Um die mitgebrachte Flasche unter der Bar zu verstecken?

Ein Straßenzug will die Stadt anders nutzen und die Künstler, die sonst dort verkaufen, protestieren dagegen. Demonstrationen gehören zum Alltag in Buenos Aires.

hier in Puerto Madero läßt es sich herrlich flanieren

Fast wie die Flaniermeile Bund in Shanghai mit Bick auf´s Hochhausviertel sieht es am Hafen Puerto Madero aus, nur ohne Segelschiff, welches hier erklommen werden darf, um die ruhige Atmosphäre zu genießen.

Nachhaltigkeits-Tipps:

Statt Plastikflaschen zu kaufen, das sicher trinkbare Leitungswasser abfüllen, den leichten Chlorgeschmack mit frisch gepresster Zitrone eleminieren, in Touristeninfos, in Supermärkten und Parks läßt sich Trinkwasser abfüllen

immer eine kleine Tasche dabeihaben, um auf unvorhergesehene Einkäufe vorbereitet zu sein, am besten eine kleine Plastiktüte für Obst und Gemüsekauf dabeihaben

es wird zwar versucht, verschiedene Mülltonnen aufzustellen, mit recyclebarer und nicht recyclebarer Option, nur woher weiß irgendjemand, was recycelt wird?

Ecobici Karte beantragen: gleich am Plaza de Mayo, Ecke Rivadaria, Eingang zwischen den Gittern, von 9-15 Uhr, Paß mitbringen und die App runterladen, um zu wissen, wo es Räder gibt und wieviele zur Verfügung stehen! In Rosario, der Geburtsstadt von Che Guevara und Lionel Messi, klappt es sehr gut mit den Ecobicis

Im Restaurant essen, statt etwas zum Mitnehmen zu bestellen, es schmeckt viel besser!

Tipps für Buenos Aires:

Leider habe ich es nicht zu einem Tangokurs mit Milonga geschafft, wegen Hitze sind anscheinend einige ausgefallen, aber Oy Milonga aufrufen, oft gibt es Kurse, bevor die Milonga beginnt!

 

el verano en La Ciudad im Internet aufrufen, da gibt es alle sommerlichen Gratis-Veranstaltungen von BA

Von Internationalen Flughafen den Tienda Leon-Bus in´s Zentrum nehmen und am besten gleich die Sammeltaxifahrt mitbuchen, der kleine Militärflughafen vom günstigen flybondi ist mit Bussen und dem Zug zu erreichen, am besten bei googlemaps nachfragen

Sicherheit: gibt es keine; wer seine Wertsachen, teure Kameras und Handys nicht zu offensichtlich herumträgt, dem werden sie eher nicht gestolen. Abends möglichst keine großenTaschen mitnehmen, lieber kleine, die am Körper getragen werden können und Einheimische fragen, welche Gegend gerade nicht empfehlenswert ist, ich bin trotzdem mit wenig Geld nach la Boca und späte abends zurück per Bus gefahren…

Café-Restaurant in Palermo

Palermo gilt als DAS Ausgehviertel von Buenos Aires, es gibt schöne Cafés, Restaurants und Clubs. Auf der Suche mittags nach einem Café musste ich einen Champagner-ähnlichen Cava probieren, da ein schickes Restaurant seine Eröffnung feierte.

Vegetarisch essen:

Durch Mapsme fand ich dann doch noch das wunderschöne bBlue Café und genoss einen leckeren Milchcafé in einer Hollywoodschaukel im Patio. Hier in der Calle Armenia 1691 gibt´s sehr schmackhafte, auch vegetarische Küche in kreativ-dekoriertem Ambiente, in der Nähe der Plaza de Mayo, Calle Alfonso Alsina, im El Toro gibt es leckere, saftige Veggiesandwiches mit Vollkornbrot und Veggieburger, eher eine Ausnahme!

Vom Feuer-Dunst in Chiang Dao´s Bergen zum Temple & Radl-Paradies Chiang Rai im Norden Thailands

In Nordthailand gibt es jede Menge Berge und Nationalparks, da hatte ich mir Bergwandern eingebildet. Angekommen, erfuhr ich, daß im März und April nicht nur die Temperaturen besonders nach oben steigen, sondern die Bergsicht fast auf Null sinkt. Ob das auch der Fall wäre, wenn die Felder nicht immer noch verbotenerweise abgebrannt würden?

Ich nahm trotz allem hoffnungsfroh den Bus von Chiang Mai nach Chiang Dao,  inmitten von Bergen. Ich quartierte mich nicht im Ort, sondern in den netten Chiang Dao Huts ein, die zwischen dem Höhlen- und dem auf dem Berg liegenden Wat Tham Pla Plong liegt. Natürlich lieh ich mir ein Fahrrad, um die Gegend zu erkunden.

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Radeln im Tempel-Park von Sukhothai, Thai-Massage lernen in Chiang Mai

Nach Überquerung der Burmesisch-Thailandischen Grenze bei Mae Sot war es nicht so einfach, den passenden Bus nach Sukhotai zu finden, erst mussten ein Kanadier, der in Chengdu, China, Jazz! unterrrichtet und ich uns ein Taxi teilen, um zum Busbahnhof zu kommen. In Thailand war es eine halbe Stunden früher, so hätten wir fast noch unseren Bus verpasst. Ich quartierte mich gleich in der Nähe des Busbahnhofs von Neu-Sukhotai im Siri-Guesthaus ein.

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25 Stunden im Burma-Bus von Mrauk U nach Yangoon

Von Bagan nach Mrauk U, zurück nach Yangoon und über Hpa An zur Thailändischen Grenze

Erst seit kurzem dürfen Ausländer mit dem Bus nach Mrauk U fahren. Es liegt im Rakhine State, dessen Landschaft Rudyard Kipling zum Dschungelbuch inspiriert haben soll. 1430 von König Mong Saw Mon gegründet, war die Hauptdstadt 350 Jahre ein Zentrum für Kunst, Kultur und Handel mit Portugiesen, Holländern und Arabien. Erst 1785 wurde Mrauk U von einem Birmanischen König durch Verrat erobert und nachdem die Briten 1826 ihren Verwaltungssitz nach Sittwe verlegten, damit bedeutungslos.

Ich durfte mich also in Bagan mit anderen Burmesen vier Stunden lang in einen Minibus quetschen. In Magwe mußte ich dann drei Stunden Zeit im Restaurant totschlagen, bis ein großer Bus mich nach Mrauk U mitnahm. Es gab immerhin Decken und als mein Vordermann die Rückenlehne zurückklappte, mußte ich dies auch tun, um nicht meine Knie zu zerdrücken. Diese konnte ich sogar etwas ausstrecken, rutschte nach einiger Zeit nach unten, um mich anschließend wieder aufzurichten. So wurde es mir in der Nacht nicht langweilig. Vor lauter Müdigkeit nickte ich trotz ununterbrochenem Geruckel und Serpentinen ohne Ende sogar gelegentlich ein.

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Wegen ihrer Schönheit tätowiert, die Chin-Frauen im Norden Myanmars

Von Yangoon über Pyay und Bagan in den Chin-Staat

Vom Süden Myanmar´s landete ich mal wieder in Yangoon, um weiter in den Chin-State zu reisen. Die üblichen Sehenswürdigkeiten hatte ich ja bereits vor 13 und 3 Jahren angeschaut, so fielen mir die extrem baufällig aussehenden 8 bis 9stöckigen Häuser besonders auf.

Sicher sind sie seit hundert Jahren noch nie renoviert worden und fallen wohl nur deswegen nicht zusammen, weil sie sich aneinandergereiht gegenseitig stabil halten. Im krassen Gegensatz dazu werden klimatisierte, elegante Shoppingmalls , die man nur durch eine Sicherheitsschleuse passieren darf, gebaut. Hier wird für Rolex-Uhren, Armani und Co. geworben, das ist es, was die Burmesen am dringensten brauchen.

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Einmal Paradies und zurück nach Dawei und Mawlamyine, Süd-Myanmar

Über die Thailändische Grenze nach Dawei, seinen Stränden und weiter nach Mawlamyine

Von Kanchanaburi brauchte mein hyperbequemer Bus nur 1 ½ Stunden zur Grenze nach Myanmar. Schnell wurde mein Pass abgestempelt und ich versuchte den Shuttle-Bus zur Bimanesischen Grenze zu erwischen. Fehlanzeige, alle winkten ab und die Fahrzeuge waren blitzschnell voll. So stand ich vor einer Art Travel Agency, die mir den Bus-Transport nach Dawei, der nächstgrößeren Stadt Myanmars, für 800 Baht anbot. Die Summe stand auch in allen Reiseführern, also buchten ich und ein Thailändisch-Schwedischen Pärchen die Fahrt. An der Burmesischen Grenze durften wir dann in den „Bus“ steigen, der sich als ein etwas betagter Kombi herausstellte. Alles nicht so wild, wir saßen zu dritt hinten, als noch ein Burmese sich neben uns drängeln wollte, was ich ablehnte. Nach endlosem Palaver legte sich derjenige bequem hinten auf´s Gepäck und nickte gleich ein.

Wir landeten im Shwe Moung Than Hotel in Dawei, das uns empfohlen wurde. Nachts ließ sich zwar die Klimaanlage abschalten und das Fenster öffnen, das sofort etliche Moskitos zum Anlass nahmen, sich auf mich zu stürzen. Da war es erstmal vorbei mit Schlafen, zumal sich die eisernen Sprungfedern bemerkbar machten. Am nächsten Morgen quartierte ich mich daher ins Sein Shwe Moe Guesthouse um´s Eck für einen erheblich günstigeren Preis ein, samt umweltfreundlichem Moskitoscreen am Fenster und Ventilator. Nachts war es so kühl, dass ich den Ventilator ausmachte.

Tempelaufgang in Dawei

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